Nachrichten vom 26. Juni 2014

Schweden - Politik
Demokratieministerin Birgitta Ohlsson fordert ein neues Gesetz nach dem Drohungen gegen Politiker strenger bestraft werden sollen als Drohungen gegen normale Bürger, damit die Arbeit des Politikers ohne Drohungen und Druck ausgeübt werden kann. Die Ministerin (Volkspartei) zeigt damit deutlich, dass sie ein gestörtes Demokratieverhältnis hat, da niemand gezwungen ist Politiker zu werden, besser bezahlt ist als der Normalbürger und durch seine Handlungen weitaus schneller die Kritik herausfordert als ein normaler Bürger. Allerdings soll ein neues Gesetz nicht mehr vor der Wahl im September vorbereitet werden.
Schweden - Wirtschaft
Die Fließbänder in den Werkshallen von Saab in Trollhättan stehen weiterhin still, da der neue Besitzer bisher seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen konnte und sogar Teile der Hallen als Sicherheiten für Kredite eingetragen werden mussten. Die Angestellten der Firma Nevs nehmen diese Nachricht kurz vor den Sommerferien sehr kritisch auf und sind nicht sicher, dass im Herbst weiterhin Fahrzeuge gebaut werden. Die Bänder stehen seit Mai des Jahres still und der Betrieb wird kaum vor September wieder aufgenommen werden.
Schweden - Arbeitsmarkt
Im Projekt Unga in des schwedischen Arbeitsamts sollen Jugendliche zwischen 16 und 29 Jahren, die seit mehreren Jahren ohne Arbeit oder Studium sind, aufgefangen und vermittelt werden, ein Projekt, das insgesamt etwa 77.000 Jugendlichen dabei helfen soll ins Berufsleben zu finden und bisher in Stockholm, Göteborg, Malmö, Gävle und Skellefteå besteht. Nach den Zahlen des Arbeitsamts konnten bisher knapp 1100 Jugendliche dieser Gruppe in den fünf Städten erreicht werden, wobei 653 das Projekt wieder verlassen haben, 60 Prozent unter ihnen deswegen, weil sie einen Arbeitsplatz fanden oder zu studieren begannen.
Schweden - Recht/Unterricht
Im Gegensatz zum Verwaltungsgericht und zum Kammergericht hat nun das Höchste Verwaltungsgericht entschieden, dass das schwedische Schulamt richtig handelte als es die Internatschule Lundberg schloss nachdem dort ein Schüler bei einem Aufnahmeritual schwere Brennschäden davontrug. Mit diesem Urteil liegt nun fest, dass Schulen auch tatsächlich eine Verantwortung für ihre Schüler haben, auch wenn es sich um Geschehnisse in ihrer Freizeit handelt, die sich jedoch auf Schulgelände, in diesem Fall dem angeschlossenen Internat, abspielen.
Schweden - Umwelt
Nach einer Studie der Zeitschrift Miljöaktuell leistet Malmö gegenwärtig die beste Arbeit in Umweltfragen. Für die Bewertung war nicht nur das gesetzte Klimaziel der Gemeinden ausschlaggebend, sondern auch ob bei allen geschäftlichen Tätigkeiten die Frage nach Haltbarkeit und Umwelt gestellt wird oder inwieweit die Lebensmittelproduktion der Gemeinde den Umweltzielen entspricht. Während Eskilstuna auf den zweiten und Örebro auf den dritten Platz kam, teilen sich Göteborg und Stockholm nur den siebten Platz, obwohl gerade diese beiden Städte die meisten Europagelder in Umweltfragen erhalten. Gemeinden, die die Fragebogen nicht ausfüllten, landeten alle am Ende der Liste, selbst wenn die eine oder andere dieser Gemeinden einen großen Wert auf Umweltarbeit setzt.
Schweden - Immobilien
Nach den jüngsten Statistiken des Statistischen Amtes in Schweden gingen die Preise für Wohnungen nach Bostadsrätt im vergangenen Jahr um neun Prozent nach oben. Der Gesamtumsatz, der sich im vergangenen Jahr auf 152 Milliarden Kronen belief, wird zu 80 Prozent in den drei Großstädten Schwedens gemacht, wobei allein Stockholm für 62 Prozent des Umsatzes verantwortlich ist. Der Durchschnittspreis für die 99.000 Genossenschaftswohnungen, die 2013 verkauft wurden, lag bei 1,5 Millionen Kronen.
Schweden - Tourismus
Nach den letzten Statistiken stieg der Umsatz durch Tourismus in Schweden im vergangenen Jahr erneut um vier Prozent an. Der Gesamtumsatz, der insgesamt 284 Milliarden Kronen ausmachte kann zu rund 35 Prozent Touristen aus dem Ausland zugeschrieben werden. Auch wenn nach wie vor die absolute Mehrheit der Touristen Schwedens aus den Nachbarländern kommen, so steigt die Anzahl der Besucher aus Asien am stärksten an und spielt eine immer größere Rolle.
Schweden - Gesellschaft
Nach einer Studie des Gewerkschaftsbundes LO können es sich rund ein Drittel aller weiblichen Arbeiter nicht leisten eine Urlaubsreise zu planen. Am meisten davon betroffen sind Frauen mit einer geringen Bildung, die im Pflegedienst arbeiten. Allerdings handelt es sich auch um neun Prozent der Akademikerinnen, die sich keinen Urlaub leisten können. Für schlecht ausgebildete Männer liegt die Quote um drei Prozent besser als bei Frauen. Unter den männlichen Akademikern sind es jedoch sogar zehn Prozent für die ein Urlaub nicht in Frage kommt.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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