Nachrichten vom 26. Januar 2011

Schweden - Politik
Norwegen schärft seine Einwanderungspolitik auch im skandinavischen Raum. Auch Schweden, die über 183 Tage im Jahr im Nachbarland arbeiten, müssen in Zukunft Norwegen als Hauptwohnort angeben und unter Umständen dort die Einbürgerung verlangen, wenn sie weiterhin in Norwegen arbeiten wollen. Von dieser Gesetzesänderung sind rund 28.000 Schweden betroffen, die zwar in Norwegen vom hohen Lohnniveau profitierten, jedoch die sozialen und medizinischen Einrichtungen Schwedens benutzten und in der Regel die Wochenenden in Schweden verbringen.

Schweden - Politik
Im Jahr als die aktuelle Regierung Reinfeldt an die Macht kam, wurden rund 4500 Jugendliche unter 30 Jahren in Frührente geschickt, was der Premierminister bereits als Katastrophe bezeichnete. Zu Beginn 2010 gibt nun der schwedische Sozialminister Ulf Kristersson bekannt, dass im vorigen Jahr 6700 Jugendliche in Frührente geschickt wurden, rund 50 Prozent mehr als bei Regierungsantritt. Ulf Kristersson sieht es, bei einem Gespräch mit der schwedischen Tageszeitung SvD, nun als größte Herausforderung die hohe Quote an jugendlichen Frührentnern um jährlich einige Tausend herunterzusetzen.
Schweden - Wirtschaft
Durch den industrialisierten Einsatz von Beerenpflückern in den schwedischen Wäldern will die Regierung nun einen Teil des bisher als unantastbar geltenden Jedermannsrechts verändern. Bereits in ein bis zwei Jahren wird das organisierte Pflücken von Beeren in Privatwäldern nur noch mit Genehmigung des Besitzers möglich sein. Waldbesitzer klagen in zunehmendem Masse, dass die Truppen der Beerenpflücker mit ihren Fahrzeugen Zufahrtswege blockieren, Pflanzungen zerstören und ihren Abfall überall im Wald zurücklassen.
Schweden - Wirtschaft
Die schwedischen Pfandbanken verzeichnen in den ersten Wochen des Jahres ein historisches Hoch, da die Beleihung im Vergleich zum gleichen Monat des vorigen Jahres, dem bisherigen Rekordmonat, um weitere 20 Prozent anstieg. Trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs Schwedens kommen im Januar viele Schweden ohne Pfandbank nicht über die Runden. Vor allem Gold in jeder Art von Verarbeitung steht hoch im Kurs.
Schweden - Wirtschaft
Die schwedische Fernsehsendung Uppdrag granskning nimmt heute Abend die Erfolgsgeschichte der Möbelkette IKEA mit Ingvar Kamprad unter Beschuss und zeigt die versteckte Seite des Möbelriesen, bei denen heimliche Stiftungen, Briefkastenadressen in Luxemburg, Firmensitze in Liechtenstein eine Rolle spielen, die der Familie Kamprad nicht nur ein Vermögen von rund 100 Milliarden Kronen brachten, sondern ihnen auch in Zukunft die uneingeschränkte Steuerung des Konzerns garantieren.  
Schweden - Recht
Ein 68 jähriger Kaufmann, der letzten Herbst mit technischer Beweisführung zu zehn Jahren Gefängnis für einen 24 Jahre alten Mord verurteilt wurde, hat auf eigene Kosten seine Verteidigung vor dem Landesgericht vorbereitet, die zu einem Freispruch führen soll. Da den Beklagten keinerlei Beziehung zum Toten hatte, wird das Gericht in Malmö vor allem die Aufgabe haben, zu untersuchen, inwieweit eine dürftige technische Beweisführung zu einem Urteil führen darf.

Schweden - Gesellschaft
Nach einer Analyse der OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development) kann Schweden bereits im Jahre 2028 eine raucherfreies Land sein, das bei diesem Unterfangen nur von Dänemark und Frankreich überholt wird. Schwedische Analytiker sehen diese Prognose mit einigen Zweifeln, obwohl die Anzahl der Raucher in Schweden jedes Jahr weiter abnimmt. Nach schwedischen Forschern wird Rauchen in einigen sozialen Gruppen mit geringem Bildungsniveau auf Zigaretten nicht verzichten werden.
Schweden - Mode
Die schwedische Bekleidungskette Lindex kam in die Kritik als eine Kundin in ihrem Blog darauf hinwies, dass Mädchenkleidung von 116 cm nicht die gleiche Größe hatte als Jungenkleidung der gleichen Größe und daher eine Geschlechterdiskriminierung und falsche Warenkennzeichnung ausmachen. Lindex erklärt, dass sich die Createure ihrer Kindermode jener der Erwachsenen anpassen und die Nachfrage der Kunden über ihre Mode und Grössen entscheiden. Man sollte daher nicht von Mädchen- oder Jungenmode reden, sondern von „kleiner Größe“ und „baggy“.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.
Copyright: Herbert Kårlin

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