Nachrichten vom 25. September 2013

Schweden - Politik
Auch wenn der gesunde Menschenverstand sagt, dass das Budget für Entwicklungshilfe auch wirklich für die Entwicklungshilfe im Kampf gegen die  Armut gedacht ist, so deckten nun die Journalisten von Sveriges Radio auf, dass sowohl das Gehalt der früheren Ministerin für Entwicklungshilfe, Gunilla Carlsson, als auch jenes ihres Staatssekretärs seit vier Jahren aus diesem Budget bezahlt wird und dies von Außenminister Carl Bildt auch noch als „normal“ betrachtet wird, denn immerhin handelt es sich dabei um 20 Millionen Kronen, eine Summe, die sehr viel Armut lindern kann. Nach der Aufdeckung dieser Situation wird sich nun ein Untersuchungsausschuss um die Angelegenheit kümmern.
Schweden - Politik
Nach dem Skandal mit der systematischen Registrierung der Roma durch die Polizeibehörden Skånes hat sich der Konstitutionsausschuss entschlossen die betroffenen Minister zu einem Hearing zu laden, damit das Problem mit diesem und ähnlichen Registern ein für alle mal geklärt werden kann und der Polizei deutlich gemacht wird wo die Grenzen liegen. Nach dem Sprecher des Konstitutionsausschusses ist es wichtig die Denkweise der schwedischen Polizei zu ändern, denn das Problem mit Registern ist nicht neu, denn bereits 1998 wurden Somalier systematisch registriert um das sogenannte Drogenproblem zu bekämpfen.
Schweden - Wirtschaft
Nach den Zahlen des statistischen Amtes ist in Schweden jeder vierte Angestellte auf einem Chefposten älter als 55 Jahre, wobei seit dem Jahr 2000 die Anzahl der Chefs unter 35 permanent sinkt. Mittlerweile findet man in der Chefetage gerade noch einmal rund 10 Prozent leitende Angestellte unter 35, was bedeutet, dass Schweden europaweit, gemeinsam mit Dänemark und Finnland, bei der Anstellung von Chefs am seltensten einen jüngeren Bewerber akzeptiert, sondern den Chefposten mit einem gewissen Alter verbindet.
Schweden - Wirtschaft
Allein in diesem Jahr haben bereits rund 100 kleinere Geschäfte, vor allem in ländlichem Raum, geschlossen und die Hälfte jener, die noch existieren, liegen knapp davor ebenfalls zu schließen, da die kleineren Läden gegen die Preise von Einkaufszentren nicht mehr ankommen und daher kaum noch Kunden finden. Ein zweites Problem ist, dass auch Lieferanten immer häufiger verweigern große Strecken für wenig Umsatz zu machen. Unter den gegenwärtig noch etwa 800 kleineren Lebensmittelläden Schwedens ist ein großer Teil an eine der drei großen Lebensmittelketten Schwedens gebunden, die einzigen, die vermutlich noch eine längere Zeit überleben können.
Schweden - Arbeitsmarkt
Getreu der Linie von Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt und Wirtschaftsminister Anders Borg vertritt auch die neu eingesetzte Arbeitsmarktministerin Elisabeth Svantesson die Auffassung, dass die Allianzregierung mit Steuervergünstigungen Arbeitsplätze schafft und greift dabei zum Argument, dass die Allianzregierung seit 2006 rund 200.000 neue Arbeitsplätze geschaffen hat und erwähnt mit keinem Wort, dass die prozentuale Arbeitslosigkeit seit dieser Zeit gestiegen ist, dass sich die Anzahl der Langzeitarbeitslosen verdreifacht hat und die sogenannte Fas 3 immer mehr Langzeitarbeitslose auffangen soll. Es ist daher zu  erwarten, dass, zumindest bis zur nächsten Wahl, keines der Probleme der Arbeitslosen angegangen wird.
Schweden - Arbeitsmarkt/Forschung
Um die steigende Arbeitslosigkeit in Schweden zu bekämpfen, will Stefan Löfven in den kommenden vier Jahren vier Milliarden in einen Forschungsfond stecken, der dazu dienen soll, dass schwedische Unternehmen weltweit wieder Konkurrenzkraft entwickeln und durch gezielte Forschung eine Führungsrolle einnehmen können. Nach Löfven sind Arbeitsplätze nur zu schaffen wenn die Wirtschaft expandiert, was wiederum nur möglich ist, wenn in Schweden die modernsten Techniken angewendet und auch entwickelt werden, da dadurch der Export wachsen wird.
Schweden - Gesellschaft
Nachdem aus 44.000 Telefonhäuschen, die man vor rund 30 Jahren zählte, heute bereits nur noch 1200 in ganz Schweden zu findet sind, hat sich Telia nun entschlossen bis zum Jahre 2015 sämtliche öffentlichen Telefone abzubauen da diese Einrichtung nicht einmal mehr als Surfpunkt für Internet benutzt wird, da Smartphones und andere mobile Telefone mittlerweile den Markt vollkommen dominieren und nun auch Empfangsstellen für Internet unwichtig wurden. Ab sofort kann man daher eines des Häuschen für einen Preis zwischen 1500 und 3000 Kronen erwerben um es dann als Attraktion im Garten aufzustellen.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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