Nachrichten vom 25. Oktober 2012

Schweden - Politik
Der Vorsitzende der schwedischen Sozialdemokraten, Stefan Löfven, will, im Gegensatz zu den Gewerkschaften und anderen Mitgliedern der Partei, den Gewinn von privaten Einrichtungen im Erziehungsbereich oder der Altenvorsorge nicht beschränken, sondern fordert lediglich eine offene Buchhaltung, die jeder Schwede konsultieren kann. Nach Stefan Löfven wird allein diese Offenheit verhindern dass Risikokapitalgesellschaften große Summen ins Ausland transferieren um Steuern zu sparen und im Gegenzug eine schlechte Leistung liefern.
Schweden - Politik
Nachdem bekannt wurde, dass die Organisation Idea, die sich für die Demokratiebewegung weltweit einsetzt, Gelder in Luxushotels und für auserwählte Konsultationen geradezu verschleudert, hat sich die schwedische Regierung entschlossen alle Zahlungen an die Organisation einzustellen bis Idea seine Konten aufdeckt und das Missverhältnis abstellt. So mietet sich eine der leitenden Angestellten grundsätzlich im Sheraton ein statt die in Stockholm zur Verfügung stehenden Wohnungen zu nutzen, eine Situation, die bei einer entsprechenden Organisation einfach nicht denkbar sein sollte.
Schweden - Wirtschaft
Textilarbeiter in Kambodscha, die Kleidung für den schwedischen Bekleidungsgiganten H&M herstellen, erhalten pro Arbeitsstunde gerade einmal drei Kronen, wovon eine Familie selbst bei Vollbeschäftigung und Überstunden nicht leben kann, sondern zusätzlich Kredite aufnehmen muss oder unterernährt ist und, wie bereits voriges Jahr, Arbeiter während der Arbeitszeit zusammenbrechen. H&M ist bereits mehrmals in die Kritik geraten, weil die Arbeitsbedingungen in Asien bisweilen eine reine Sklavenarbeit sind, die das Unternehmen nicht abstellen will, da man dadurch billige Produkte verkaufen kann.
Schweden - Wirtschaft/Recht
Ab 1. Januar 2013 werden in Schweden elektronische Speichereinheiten teurer, da die Urheber von künstlerischen Werken bei privatem Abspeichern von Musik oder Film dafür entlohnt werden sollen. Nach den neuen Bedingungen verdienen diese allerdings auch am Abspeichern von reinem Datenmaterial für das sie keinerlei Leistung bringen müssen, was selbst Personen betrifft, die selbst kreativ in der Programmierung tätig sind. Auf jeder Festplatte wird ab Januar eine Gebühr von 80 Kronen liegen und bei USB-Speichereinheiten werden pro Gigabyte eine Krone berechnet.
Schweden - Unterricht
Wie der schwedische Kultusminister Jan Björklund gestern mitteilte, werden ab dem 1. Juli 2013 alle Kinder, die sich illegal in Schweden aufhalten ein Recht auf den Schulbesuch haben. Nach ersten Schätzungen handelt es sich dabei um 2000 bis 3000 Kinder, was bedeutet, dass den einzelnen Gemeinden dafür insgesamt ein Budget von 50 Millionen Kronen im Jahr zugebilligt werden muss. Die einzige Frage, die dabei offen bleibt, ist natürlich ob durch den Schulbesuch nicht die Eltern ausfindig gemacht werden sollen.
Schweden - Umwelt/Jagd
Mehrere schwedische Umweltorganisationen haben sich an die Europa-Kommission gewendet um dem schwedischen Staat eindeutig klar zu machen, dass beim aktuellen Bestand an Wölfen eine Lizenzjagd, nur unter anderem Namen, nicht in Frage kommt. In einem Brief wird Umweltkommissionär Janez Potocnik auch aufgefordert der schwedischen Umweltministerin eindeutig mitzuteilen, dass der aktuelle Wolfsbestand von etwa 300 Tieren nicht auf 180 Tiere reduziert werden darf, da dadurch der Gesamtbestand gefährdet wird.
Schweden - Gesellschaft
In Malmö wurde eine Jugendlicher im Alter von 16 Jahren von den Sozialbehörden zwangsweise in ein Jugendheim eingewiesen, da die Eltern nicht mehr in der Lage waren die Spielabhängigkeit des Jugendlichen in den Griff zu bekommen. Der 16-jährige saß nahezu rund um die Uhr vor Computerspielen, was bereits seit einem Jahr Probleme im Schulunterricht mit sich brachte. Sobald der Vater seinen Sohn vom Computer lösen wollte, kam es zu heftigen körperlichen Auseinandersetzungen. Nach dem Sozialamt ist sich der Jugendliche nicht bewusst, dass er bereits vom Spielen abhängig ist.
Schweden - Gesellschaft
Als die Fluggesellschaft SAS einer ausgewählten schwedischen Gruppe an VIP-Kunden, die Mitglied des Pandion-Klubs sind, bei Europa-Reisen plötzlich statt Champagner nur noch Sekt bot und die Gläser sich von Glas in Kunststoff verwandelten, erklang beim Klub der 2000 ein Ruf der Entrüstung und sie klagen SAS der Kleinkrämerei an, was dem Unternehmen gerade bei diesen Großkunden zum Nachteil werden kann, da diese Gruppe zu jenen gehören, die in bedeutenden schwedischen Unternehmen die Entscheidungsgewalt haben.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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