Nachrichten vom 23. Oktober 2013

Schweden - Wirtschaft/Steuer
Das schwedische Finanzamt ist gegenwärtig auf der Jagd nach rund 300 Online-Pokerspielern, die ihre Einnahmen nicht beim Finanzamt gemeldet haben. Es handelt sich dabei ausschließlich um Personen, die auf Websites spielen, die ihren Sitz außerhalb Europas haben, weswegen die Gewinne auch steuerpflichtig sind. Gegenwärtig handelt es sich um Spieler, die teilweise seit 2008 unversteuerte Gewinne in Millionenhöhe machten. Einer unter den Betroffenen muss bereits 1,3 Millionen Kronen an das Finanzamt überweisen.
Schweden - Wirtschaft
Der Preiskampf in der schwedischen Heimelektronikbranche, der bereits einige Opfer forderte, ist nun auch bei der deutschen Kette Media Markt angekommen, denn statt Expansion heißt es nun bereits den ersten der Läden in Malmö zu schließen. Dass Expert und Onoff bereits in Konkurs gegangen sind, konnte den Markt, der im vergangenen Jahr um 4,9 Prozent rückläufig war und dieses Jahr bereits bei einem Minus von fünf Prozent liegt, bisher noch nicht ausgleichen. Nach Experten wird Media Markt im kommenden Jahr noch mehr seiner Läden in Schweden schließen müssen.
Schweden - Energie
Nachdem in den vergangenen Jahren einige Kernkraftreaktoren grundsätzlich im Winter gewartet wurden, was für die Verbraucher hohe Stromkosten verursachte, garantiert nun Umweltministerin Anna-Karin Hatt, dass dieses Jahr die Reaktoren in Betrieb sein werden und daher genügend Strom zu einem günstigen Preise zur Verfügung stehen wird. Die Ministerin wiederholt dabei allerdings nur die Versprechen der Betreiber Vattenfall, Eon und Fortum, denn in der Tat steht Reaktor 3 in Ringhals gegenwärtig noch still, Reaktor O2 in Oskarshamn wird umgebaut und bleibt den ganzen Winter über abgeschaltet, O3 steht zur Zeit wegen wiederholten Problemen still und O1 kann wegen Vibrationen nur zur Hälfte genutzt werden.  
Schweden - Arbeitsmarkt
Das schwedische Arbeitsamt bittet die Regierung aus dem Gesamtbudget des Jahres mehr Geld für die Ausbildung von Langzeitarbeitslosen verwenden zu dürfen, die sich in der sogenannten Fas 3 befinden, also ohne Ausbildung oder Weiterbildung vermutlich gar keinen Arbeitsplatz mehr finden. Nach dem Arbeitsamt ist das vorgesehene Geld für diese Maßnahmen in Kürze zu Ende, da immer mehr Personen in diese Endphase geraten in der sie teilweise sehr umstrittene Wiedereingliederungsmaßnahmen akzeptieren müssen, die teilweise nichts anderes als eine unbezahlte Beschäftigungstherapie sind.
Schweden - Immobilien
Immobilien in Luxuslagen wie auf Lidingö wurden mittlerweile so teuer, dass sich erste Makler bereits weigern Aufträge von Verkäufern anzunehmen, da die Projekte einfach zu teuer sind als noch verkauft zu werden. Allein auf Lidingö sind gegenwärtig 52 Villen zu verkaufen, die man nicht unter zehn Millionen Kronen erwerben kann, einige davon sogar nicht unter dem doppelten Preis. In der Regel gibt es für diese Projekte nur noch jeweils einen oder zwei mögliche Käufer. Nur wenige Kilometer davon entfernt, im zentralen Stockholm, ist indes wegen der großen Wohnungsnot jedes Objekt zu verkaufen.
Schweden - Ernährung
Das geplante Verbot von pasteurisierter Milch in Schweden betrifft nicht nur einzelne Landwirte, die bisher einen kleinen Teil ihrer Milch an Nachbarn verkauften, sondern beendet auch eine sehr lange Tradition Schwedens, denn der legendäre Käsekuchen aus dem Småland gewinnt seinen Geschmack durch die Anwendung von nicht pasteurisierter Milch. Aber auch einige der beliebten Käsesorten des Landes werden nach dem geplanten Verbot eine Geschmacksveränderung erleben, auch wenn die Produkte als solches nicht vom Markt verschwinden werden. Als Ursache für das Verbot gilt das vereinzelte Vorkommen von Ehec-Bakterien und von Campylobacter in nicht pasteurisierter Milch.
Schweden - Ernährung
Nach einer Studie von Greenpeace ist die beliebte schwedische Schokolade Marabou zum Zeil mit Palmöl hergestellt, das von Wilmar International geliefert wird und zur Vernichtung des Regenwalds in Indonesien führt. Nach Greenpeace sind die Beweise erdrückend, weswegen die Umweltorganisation auch die schwedischen Hersteller von Marabou auffordert mehr Umweltbewusstsein zu zeigen und Rohprodukte nicht von Unternehmen zu erwerben, die die Erde bewusst und teilweise auf illegale Weise zerstören.
Schweden - Gesellschaft
Nach der Tageszeitung Dagens Nyheter haben sich die Schulden der Schweden, die beim Gerichtsvollzieher zur Zwangseintreibung liegen, in den letzten zehn Jahren verdoppelt und betragen nun ein Prozent des Bruttosozialprodukt des Landes, beziehungsweise 45 Milliarden Kronen. Bankkredite jeder Art, auch für Immobilien, nehmen den ersten Platz unter den Schulden ein, wobei die Ursachen fast immer auf Arbeitslosigkeit, Scheidung oder Krankheit zurückzuführen sind.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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