Nachrichten vom 23. August 2013

Schweden - Politik
Nachdem eine Studie der OECD im Mai des Jahres zum Ergebnis kam, dass es der wohlhabenden Schicht Schwedens immer besser geht, während die ärmere Schicht nur ärmer wird, haben sich gestern die Parlamentarier zu dieser Frage getroffen ohne dass sich die verschiedenen Parteien in nur einem Punkt näher kamen, denn für die Allianzregierung ist der Bericht einfach falsch, wobei die Christdemokraten sogar so weit gehen zu behaupten, dass alle, die sich in Schweden befinden, privilegiert sind. Nach den Linken muss etwas für die Arbeiter getan werden, die Sozialdemokraten sind der Meinung, dass ein Arbeitsplatz und eine gute Ausbildung reichen um dem Armen eine bessere Situation zu bieten und die Grünen sprechen von Gesundheitsproblem, die abgebaut werden müssen. Keine der Parteien wollte auf die Studie in irgendeiner Weise eingehen.
Schweden - Politik
Nachdem als Vorwahlkampfversprechen kaum noch ein Spielraum bestand, hat sich Åsa Romson der Grünen Schwedens in ihrer Sommerrede als Vorkämpferin für eine Verbesserung der Situation in den Vororten der schwedischen Großstädte gegeben. Romson sieht dabei eine Investition von zwei Milliarden Kronen, verteilt auf vier Jahre, bei der  die Arbeitsbeschaffung von Jugendlichen und den Ausbau der Sportklubs, da dies die Spannung aus den Vororten nehmen kann. Nachdem sie bereits vor wenigen Tagen einen Hijab umlegte und die Kritik herausforderte, lobte sie gestern auch die Aktion der Sportlerinnen Emma Green-Tregaro und Moa Hjelmer, die sich bei der Weltmeisterschaft die Fingernägel in Regenbogenfarben bemalten, obwohl Sport, nach internationalen Regeln, frei von jeder politischen Propaganda sein muss, was auch ein Politiker wissen sollte.
Schweden - Wirtschaft/Recht
Stena Line hat die schwedischen und dänischen Betreiber der Öresundsbron, also die beiden Staaten Schweden und Dänemark, bei der europäischen Kommission wegen illegaler Subventionen angezeigt, da die Maut dadurch künstlich günstig gehalten wird und den Fähren unerlaubte Konkurrenz macht. Das ursprüngliche Abkommen garantiert, dass sich die Maut der Brücke an die Fährpreise anpasst, die Betreiber jedoch Subventionen einsetzen um den Verkehr auf die Öresundbrücke zu leiten, zum Nachteil sämtlicher Fährbetriebe.
Schweden - Recht
Obwohl Sture Bergwall, alias Thomas Quick, mittlerweile nicht mehr als Mörder betrachtet wird und nach einem früheren Gutachten bereits 1992 aus der Rechtspsychiatrie entlassen werden sollte, hat sich das schwedische Sozialamt entschlossen Bergwall weiterhin in der geschlossenen Abteilung zu behalten, mit dem vagen Versprechen, dass er in Zukunft einen Antrag auf eine Überführung in die offene Abteilung stellen kann. Die Psychiater sind der Meinung, dass es bisher nicht möglich war zu entscheiden ob Bergwall nach der Freilassung erneut in die Kriminalität zurückfallen wird oder nicht. Als 19-jähriger war Bergwall wegen sexuellem Unfrieden an Kindern aufgefallen und einige Jahre später wegen einer Misshandlung. Bergvall ist mittlerweile 63 Jahre alt und seit 1991 befindet er sich zwangsweise in der Rechtspsychiatrie.
Schweden - Fischfang
Nach einem Vorschlag Europas soll die Fangquote für Kabeljau und Hering in der Ostsee im kommenden Jahr um zehn Prozent erhöht werden, da sich die Fischbestände dort bereits erholt haben. Das Problem mit hohen Dioxingehalten in den beiden Fischarten in einigen der Fanggebieten kam dabei nicht zum Gespräch. Die Quote für die anderen in der Ostsee gefangenen Fischarten soll nach dem Vorschlag nicht erhöht werden. Die endgültige Entscheidung darüber werden die entsprechenden Minister der Mitgliedsländer im Oktober des Jahres fällen.
Schweden - Unterricht
Nachdem immer mehr schwedische Schulen bedürftigen Schülern nur noch dann die notwendige zusätzliche Unterrichtshilfe bieten wenn diese ein ärztliches Attest vorlegen, das bestätigt, dass diese Schüler unter ADHD (Attention deficit hyperactivity disorder) leiden, hat sich nun das schwedische Schulamt gemeldet und die klare Aussage gemacht, dass jedem bedürftigen Schüler die notwendige Hilfe geboten werden muss und ein ärztliches Attest nicht im Schulgesetz genannt wird, denn entscheidend ist der Bedarf und nicht eine bestätigte Krankheit. Die Schulen ihrerseits argumentieren jedoch, dass ihnen die nötigen Mittel fehlen und sie daher ein Auswahlkriterium schaffen müssen.
Schweden - Gesellschaft
Als das schwedische Königspaar gestern bei seiner Rundreise durch Schweden das Västra Götaland besuchte, wurde Karlstad am Vänern von einer Überraschung besonderer Art getroffen, denn bei der Tageszeitung NWD ging eine Bombendrohung mit sehr genauen Angaben ein. Eine Autobombe sollte dann explodieren wenn sich König und Königin in der Nähe des entsprechenden Fahrzeuges befinden. Da das Gebiet bereits seit dem Vortag überwacht wurde und bereits den ganzen Tag über höchste Sicherheitsvorkehrungen getroffen waren, erfolgte der königliche Besuch, trotz Drohung, nach Protokoll und ohne Probleme. Die anonymen mutmaslichen Täter hatten, unter anderem, geschrieben, dass ein toter König und eine tote Königin ein guter König und eine gute Königin seien.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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