Nachrichten vom 17. Januar 2013

Schweden - Politik
Bei der ersten Parlamentsdebatte der Parteiführer im Jahre 2013 konnten weder die Regierungspartei noch die Opposition ein positives Zukunftsbild Schwedens zeigen und für die kommenden Wahlen punkten. Während die Regierungsallianz zugeben musste, dass die Wahlversprechen von 2006 und 2010 zur Vollbeschäftigung und der Vermeidung der Krise nicht eingehalten wurden, so konnten die Sozialdemokraten zwar die fehlerhafte Regierungspolitik kritisieren, jedoch nicht erklären wie sie bei geplanten höheren Firmensteuern zusätzliche Arbeitsplätze schaffen können.
Schweden - Verkehr
Nachdem die neuen Züge von Norrtåg das nordschwedische Klima nicht verkraften, haben sich nun drei Regionen im nördlichsten Teil des Landes entschlossen für Norrtåg, die dortige Eisenbahngesellschaft, drei dreißig Jahre alte Züge aus Skåne im südlichen Schweden zu kaufen, die auch mit Schnee und Eis zurechtkommen. Da diese Züge jedoch erst vollkommen überholt werden müssen und die Farben von Norrtåg erhalten sollen, kann die Lieferung erst im Frühjahr erfolgen, so dass erst der kommende Winter problemlos überstanden werden kann.
Schweden - Verkehr
Beim schweren Massenunfall in Skåne wo nach Polizeiberichten 46 Verletzte und nach neuen Informationen nur ein Toter zu zählen sind, wurde die Brücke auf der der Unfall statt fand so stark beschädigt, dass nicht sicher ist wann die E4 in nördlicher Richtung wieder für den Verkehr freigegeben werden kann. Der Verkehr nach Süden kann voraussichtlich im Laufe des Tages, wenn auch mit verminderter Geschwindigkeit, wieder auf der E4 laufen. Nach der Polizei hatten sämtliche am Unfall beteiligten Lastwagen an den Zugrädern Winterreifen, nicht jedoch auf den restlichen Rädern, was auch nicht vorgeschrieben ist, die Schleudergefahr jedoch erhöht.
Schweden - Media
Nach den Messungen von Sveriges Radio hören knapp 60 Prozent der Schweden täglich einen der staatlichen Rundfunkkanäle. Allein die lokalen Stationen P4 ziehen 44 Prozent der Hörer an und der Kanal P3 rund 16 Prozent. Als sehr positiv bewertet Sveriges Radio, dass der Anteil der jüngeren Hörer im Alter von 20 bis 34 Jahren mittlerweile 25 Prozent ausmacht, obwohl zahlreiche private Sender genau diese Gruppe anzuziehen versuchen und moderne Musik mit wenig Sprechpausen bringen.
Schweden - Gesundheit
Nach einer Auswertung der Wochenzeitung Dagens Medicin liegt das beste Universitätskrankenhaus Schwedens in Linköping, gefolgt vom Sahlgrenska in Göteborg. Unter den regionalen Krankenhäusern liegt das Ryhof in Jönköping, gemeinsam mit dem Krankenhaus in Oskarshamn an erster Stelle, gefolgt von jenen in Sunderby und Bollnäs. Die Rangkriterien waren die Anzahl der Überlebenden bei einem Stroke und die Anzahl der Komplikationen bei Geburten, aber auch die Infektionsgefahr und die Zufriedenheit der Patienten, auch wenn dies nur sekundär bewertet wurde.
Schweden - Umwelt
Der schwedische Naturschutzverein kritisiert die schwedische Abteilung des Forest Stewardship councils (FSC), da dieser das FSC-Zertifikat, das eine haltbare Forstwirtschaft garantieren soll, auch jenen Forstwirten gibt, die Waldgebiete, die freiwillig unter Schutz gestellt wurden oder in denen sich geschützte Pflanzen befinden, abholzen und auf jede Art von Schutz verzichten. Nach dem Naturschutzverein hat das FSC-Zertifikat in Schweden nur eine Alibifunktion ohne jede Funktion. Das FSC meint auf die Aussage lapidar, dass man sich bei Vergehen ja an den Dachverband wenden kann.
Schweden - Gesellschaft
Nachdem die Kinderhilfsorganisation Rädda Barnen veröffentlichte, dass rund 250.000 schwedische Kinder als arm gerechnet werden, versucht man nun in Schweden die Frage nach Armut zu relativieren und stellt den Aussagen von Rädda Barnen die Wertung der Weltbank gegenüber, nach der es in Schweden keine armen Kinder gibt, da Armut erst dann beginnt, wenn eine Familie über weniger als zwei amerikanische Dollar pro Tag verfügt. Nimmt man, andererseits, die Definition von Europa, nach der Armut beginnt, wenn eine Familie über weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens verfügt, dann sind in Schweden 13,1 Prozent aller Familien arm, also weitaus mehr Kinder als Rädda Barnen zählt.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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