Nachrichten vom 17. August 2012

Schweden - Politik
Nach den letzten Affären, unter anderem der merkwürdigen Weihnachtsfeier des Wirtschaftsministeriums, ist das Vertrauen der Wähler in Annie Lööf auf dem Tiefststand und wird nur noch von Jimmie Åkesson der Sverigedemokraterna unterboten. Ursache für diesen Vertrauensverlust ist jedoch nicht nur Annie Lööf, sondern der Mangel an einem klaren politischen Programm der Zentrumspartei, die Annie Lööf vertritt. Trotz der Verschwendung von Steuergeldern durch Annie Lööf ist es daher uninteressant die Vorsitzende auszutauschen, da erst einmal eine eigene klare Politik gesucht werden muss.
Schweden - Wirtschaft
Auch wenn der schwedische Autokonzern Saab nun von Nevs gekauft wurde um Elektrofahrzeuge zu bauen, so hat der neue Besitzer bereits ein bedeutendes Problem, denn das Symbol des Vogel Greifs, das bisher die Fahrzeuge zierte gehört Scandia. Für Scandia ist jedoch sicher, dass zukünftige Autos den Greif nicht tragen dürfen. Die nächste noch offene Frage ist nun, ob Nevs seine zukünftigen Fahrzeuge überhaupt unter der Marke Saab verkaufen darf oder eine sogar vollkommen eigene Marke verwenden muss, was den Kauf von Saab nahezu wertlos macht.
Schweden - Wirtschaft
Nach einer neuen Studie des schwedischen Finanzamts ist die Anzahl der Unternehmen, die sich gegen Schwarzarbeit und Steuerbetrug aussprechen innerhalb der letzten sechs Jahre von 51 Prozent auf 74 Prozent angestiegen, eine Entwicklung, die das Finanzamt als sehr positiv bezeichnet. Obwohl aus der Studie keinerlei Gründe hervorgehen, ist das Finanzamt überzeugt davon, dass dies an den neuen Steuergesetzen und der Pflicht von fälschungssicheren Registrierkassen liegt.
Schweden - Recht
Nach Bekanntwerden der merkwürdigen Art von Buchhaltung der Stiftung für strategische Forschung hat sich nun die Einheit gegen Wirtschaftskriminalität eingeschaltet und eine Voruntersuchung wegen Steuerbetrug eingeleitet. Nun muss die Staatsanwaltschaft über den Fortgang des Verfahrens entscheiden, insbesondere was die Durchsuchung der Büroräume der Stiftung betrifft oder die Beschlagnahmung von Material.
Schweden - Recht
Gestern Nachmittag gab die Botschaft Ecuadors in London bekannt, dass Julian Assange politisches Asyl in Ecuador gewährt wird, da nicht gewährleistet ist, dass Assange, einmal in Schweden, nicht an die USA ausgeliefert wird. Die Frage ist nun welchen Schritt Schweden und Großbritannien unternehmen werden, auch wenn es für Assange sehr schwierig sein wird England zu verlassen ohne vorher festgenommen zu werden, da nur das Gebäude der Botschaft als immun gilt. Die schwedische Staatsanwaltschaft will Assange in keinem Fall per Videokommunikation zu den Vorwürfen der Vergewaltigung befragen.
Schweden - Gesundheit
Nach Forschern des Karolinska Universitätskrankenhauses leiden früher oder später 40 bis 50 Prozent aller Raucher unter einem Lungenemphysem, einer unheilbaren Lungenkrankheit, die in Schweden als KOL bekannt ist. Insbesondere bei Frauen stellt man in Schweden fest, dass diese Krankheit immer häufiger wird. Ein Hauptproblem für die Forscher ist, gerade wegen der Schwere der Krankheit, Jugendliche zu informieren und ihnen die Gefahr des Rauchens näher zu bringen. Gegenwärtig rauchen etwa elf Prozent der schwedischen Bevölkerung.
Schweden - Gesundheit
Nach einer Studie der Universität in Umeå werden sehr viele Männer mit Prostatakrebs unnötig behandelt, da sie trotz Tumor jahrelang ohne jede Behandlung leben können, da das Risiko an Prostatakrebs zu sterben extrem gering ist. Nach einer 15 Jahre dauernden Untersuchung von 76.000 Männern mit Prostatakrebs stellten die Forscher fest, dass alle Männer, die keine aggressive Form des Krebses hatten, genau so lange lebten wie gesunde Männer. Nur 35 Prozent der Männer, die die aggressive Form haben, riskieren innerhalb von 15 Jahren zu sterben. Gleichzeitig stellten die Forscher fest, dass 52 Prozent der Männer, die einen harmlosen Prostatakrebs hatten, behandelt wurden, während nur 32 Prozent der wirklich gefährdeten Männer behandelt wurden.
Schweden - Verkehr
Die beiden schwedischen Großstädte Stockholm und Göteborg wollen möglichst viele Autos aus der Innenstadt verbannen. Beide Städte haben dabei die gleiche Satzung, nämlich die Parkmöglichkeiten zu verringern, also Parkplätze abzubauen und die bestehenden Parkplätze mit höheren Abgaben zu belegen. Allerdings  hat diese Methode bisher nur den Effekt, dass Autos in doppelter Reihe parken oder sich auf Fahrradwege stellen und damit die Fahrräder zu gefährlichen Ausweichmanövern zwingen.
Schweden - Unterricht
Seit das Budget für Schulen in Schweden immer mehr gekürzt wird, wachsen Sponsoren, die Unterrichtsmaterial gratis anbieten, darunter auch Arla, Sandvik, politische Organisation und vieles mehr. Werbung und etwas manipuliertes Unterrichtsmaterial gleicht in Schulen das Material aus, das auf Grund von 22 Prozent an Kürzungen während der letzten zehn Jahre nicht mehr auf neutralen Weg beschafft werden kann. Nur die Grünen Schwedens sehen diese Methode als Problem an, die Propaganda direkt ins Klassenzimmer bringt und eine Gefahr für einen neutralen Unterricht bildet.
Schweden - Kultur
Da schwedische Kriminalromane in Deutschland ein Renner sind, zögerte der Kulturchef der Süddeutschen Zeitung, gemeinsam mit dem S. Fischer Verlag, nicht einen Autor mit dem Namen Per Johansson aus Malmö zu erfinden um mit dem Buch „Der Sturm“, das kommende Woche auf den Markt kommen wird, eine persönliche Racheaktion gegen einen Konkurrenten auszutragen. Auch wenn der „Betrug“ nun vorzeitig aufflog, so wird der Autor sein Geld wohl unter dem Namen eines Schweden verdienen können und der schwedischen Krimiwelle in Deutschland profitieren.
Schweden – Gesellschaft/Schule
Nach einer Studie der schwedischen Stiftung Friends werden in der Mittelstufe nahezu 30 Prozent aller Schüler in irgend einer Weise gemobbt. Die Gründe dafür sind so trivial wie die falsche Musik, das falsche Hobby, das falsche Kleidungsstück oder die Schwäche bei einem beliebten Unterrichtsthema. Den Kindern ist ihre Intoleranz, die sie dadurch zeigen, nur selten in vollem Ausmaß bewusst. Das größte Problem der Betroffenen ist jedoch, dass es in der Regel keinen Erwachsenen in der Schule gibt, der ihr Problem ernst nimmt und etwas gegen das Mobbing unternimmt.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin


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