Nachrichten vom 16. Mai 2013

Schweden - Politik
Nach dem Treffen des Arktischen Rates in Kiruna, unter dem Vorsitz Schwedens, zeigte sich, dass die zusammengetretenen Außenminister in diesen Fragen zwar eine verbale Einigkeit zeigen, sich jedoch weigern eine klare Position gegen die zukünftige Meeresverschmutzung der Arktis durch Ölbohrungen einzunehmen. Die Außenminister der dem Rat angeschlossenen Länder zeigten, dass sie die Gefahr sehr gut kennen, wollen jedoch auf keinen Fall Ölbohrungen in der Arktis verbieten. Auch bei einer eventuellen Meeresverschmutzung durch Rohöl muss sich vermutlich weiterhin jedes Land eigens darum kümmern die Schäden zu begrenzen.
Schweden - Arbeitsmarkt
Als die nordischen Staatsminister über die Jugendarbeitslosigkeit in ihren Ländern sprachen, musste der schwedische Gastgeber Fredrik Reinfeldt bekennen, dass diese in Schweden höher liegt als in den anderen drei Ländern, denn während man in Schweden 23,7 Prozent Arbeitslose unter 25 Jahren zählt, hat Norwegen nur 8,6 Prozent, Dänemark 14,1 Prozent und Finnland 19 Prozent, die aber nach neuen Maßnahmen der Regierung bereits rückläufig sind. Allerdings will Reinfeldt nicht zugeben, dass die Maßnahmen, die seine Regierungsallianz in Schweden in Gang setzte bisher völlig wirkungslos sind.

Schweden - Kriminalität

Nachdem die Journalisten des schwedischen Staatsfernsehens SVT feststellten, dass im vorigen Jahr rund 65.000 Identitäten in Schweden gestohlen wurden, was einen Schaden von 2,7 Milliarden Kronen verursachte, will die Regierung nun bereits das Stehlen der Identität unter Strafe stellen, unabhängig davon ob dadurch bereits ein Schaden entstanden ist oder nicht. Allein das Benutzen einer anderen Identität als der eigenen, sei es der Name oder die Personennummer, wird voraussichtlich ab kommenden Jahr unter Strafe gestellt. Parallel dazu sollen allerdings auch Organismen und Firmen, die die Identität eines Käufers nicht ausreichend überprüfen, bei Schäden zur Haftung gezwungen werden.
Schweden - Verkehr
Nachdem das Parlament die Regierung bereits im März aufforderte ein Gesetz zu schaffen, das das Verschicken von SMS und das Uppdate von Twitter und Facebook am Steuer verbietet, hat sich die Regierung nun nach langem Widerstand doch entschlossen einen entsprechenden Gesetzesvorschlag einzubringen, der allerdings jede Handlung eines Autofahrers unter Strafe stellen soll, die als staatsgefährdend betrachtet werden kann, also auch das Schminken oder Rasieren.
Schweden/Göteborg - Verkehr
Nachdem nach aktuellen Umfragen 59 Prozent der Göteborger eine Volksbefragung zur im Januar eingeführten Citymaut fordern, gegenwärtig eine knappe Mehrheit gegen die Fortsetzung der Citymaut stimmen will und dank der Moderaterna diese demokratische Methode auch durchgeführt werden kann, stellt sich die Frage ob der Stadtrat in der kommenden Woche die legale Forderungen, die durch über 50.000 Unterschriften gestärkt ist, auch durchführen wird, denn nun hängt in Göteborg alles davon ab, ob jeder Stimmberechtigte der Stadt auch so abstimmt wie die Partei empfiehlt. Aber selbst wenn die Mehrheit der Göteborger die Citymaut ablehnen sollten, so kann niemand die Stadt zwingen letztendlich auch der demokratischen Entscheidung zu folgen.
Schweden - Sport
Obwohl die Regierung seit 2009 jedes Jahr eine halbe Milliarde Kronen in ein Programm investiert, das Kinder zum Sport innerhalb eines Sportvereins führen soll, zeigt eine Studie des Zentrums für Sportforschung CIF, dass geradezu das Gegenteil der Fall ist und immer weniger Kinder für eine sportliche Aktivität zu begeistern sind. Den größten Rückgang verzeichnet man bei jungen Frauen im Alter zwischen 17 und 20 Jahren. Die Ursache für das schwindende Interesse ist bisher nicht bekannt.
Schweden - Gesellschaft
Nach der Zeitschrift Hem & Hyra haben in schwedischen Großstädten noch nie so viele junge Menschen zwischen 20 und 27 Jahren zu Hause gewohnt wie gegenwärtig. Allein in Stockholm wohnen noch 58 Prozent dieser Alters zu Hause, da es unmöglich ist eine Wohnung zu finden. In Göteborg handelt es sich immerhin noch um rund 25 Prozent der Altersgruppe, die bei den Eltern wohnen, wobei es bei 65 Prozent dieser Schicht unfreiwillig ist und ausschließlich die Wohnungsnot sie dazu zwingt.

Schweden - Gesellschaft

Eine neue Studie belegt, dass die Einkommensunterschiede in Schweden innerhalb der 34 OECD-Ländern am schnellsten wächst und Arme immer ärmer werden, während der Reichtum der Oberschicht wächst. Noch 1995 war Schweden das Land der OECD in dem die Kluft am wenigsten wuchs und sich das Einkommen der verschiedenen Gesellschaftsschichten am nächsten kam. Heute landet Schweden bei den Einkommensunterschieden bereits auf dem vierzehnten Platz und beim Wachstum der Unterschiede am letzten der 34 Plätze.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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