Nachrichten vom 15. Oktober 2012

Erstellt am 15. Oktober 2012 von Goteborgtown
Schweden - Politik
Nach den Untersuchungen des Meinungsforschungsinstituts TNS Sifo sind die Sverigedemokraterna auch im Oktober weiterhin im Aufwind und sind nun mit 7,7 Prozent die viertgrößte Partei Schwedens. Gleichzeitig verlieren die Sozialdemokraten weiterhin an Unterstützung, die zum Großteil jedoch von den Grünen übernommen werden. Nach wie vor ist damit der linke Block etwas stärker als der rechte, vorausgesetzt, man bezeichnet die Sverigedemokraterna als eigene Gruppe.
Schweden - Politik
Nachdem immer mehr Schweden der mittleren und gehobenen Einkommensstufe bei Krankheit nur noch weniger als 80 Prozent ihres Gehalts erhalten, will die Volkspartei nun erneut die Erhöhung der Basissumme für die Leistungen beantragen. Nach der Partei soll die Verdienstgrenze, die eine 80-prozentige Ersetzung garantiert von 27.000 Kronen auf 37.000 Kronen im Monat angehoben werden. Der Durchschnittsverdienst eines 40-jährigen Lehrers mit neun Jahren Berufserfahrung liegt gegenwärtig bei 25.000 Kronen und wird nach den Lohnerhöhungen noch immer beträchtlich unter 27.000 Kronen liegen.
Schweden - Kriminalität
Im vorigen Jahr wurden 70 schwedische Kirchen von Kupferdieben besucht, was für die Versicherungen mit erheblichen Kosten verbunden ist. Nun wollen die Versicherungen die Diebe mit Hilfe einer britischen Technik überführen und haben begonnen die Kupferdächer der ersten Kirchen mit einer Farbe zu bestreichen, die einen einmaligen DNA-Kod enthält und nicht entfernt werden kann. Egal wo dieses Kupfer in Zukunft auftauchen wird, kann die Polizei es eindeutig einem bestimmten Diebstahl zuordnen. Probleme verursacht dabei lediglich exportiertes Kupfer.
Schweden - Arbeitsmarkt
Rund 20 Prozent aller Arbeitgeber in Großstädten sind überzeugt davon, dass die extreme Wohnungsnot in den Städten die Suche nach qualifiziertem Personal erschwert. Eine Studie des Vermieterverbandes und Umfragen bei Arbeitgeber belegen zusätzlich, dass viele Arbeitssuchende selbst bei einem interessanten Arbeitsplatz oft noch nein sagen müssen, da es unmöglich ist in den Städten eine Wohnung zu finden, aber das tägliche Pendeln von mehreren Stunden für sie nicht in Frage kommt.
Schweden - Erziehung
Nach einer SVT-Untersuchung akzeptiert die Mehrheit der schwedischen Kindergärten Kinder von Arbeitslosen oder jenen die wegen Kleinkindern gegenwärtig zu Hause sind, nur 15 Stunden pro Woche, was den aktuellen gesetzlichen Mindestanforderungen entspricht. Nur 20 Kindergärten Schwedens lassen Kinder länger an den Aktivitäten teilnehmen und gerade einmal sieben, alle im Großraum Stockholm, akzeptieren diese Kinder 30 Stunden pro Woche. Kritiker dieser Regelung betonen, dass diese Regelung vor allem den Kindern schadet, da sie dadurch keine gleichmäßige Erziehung erhalten und in den Kindergruppen der Kindergärten nicht voll integriert werden.
Schweden - Umwelt
Die schwedische Energieministerin Anna-Karin Hatt kritisiert Europa, nachdem man dort plant die Anwendung von biologischem Treibstoff bis zum Jahr 2020 auf fünf Prozent zu begrenzen, ein Ziel, das Schweden bereits heute erreicht hat. Anna-Karin Hatt sieht bei diesem Vorschlag einen Rückschritt, der die ökologischen Ziele Schwedens bremst und der Wirtschaft schadet. Europa will mit dieser Entscheidung allerdings lediglich verhindern, dass der Anbau von Lebensmittel sinkt wenn der Anbau von Pflanzen zur für Biotreibstoff zu stark ansteigt. Gegenwärtig importiert Schweden zwei Drittel der Rohstoffe für Biotreibstoff aus Europa, da das Land selbst nicht über die nötigen Rohstoffe verfügt.
Schweden - Tourismus
In Schweden beginnt eine Diskussion darüber wie sinnvoll es ist eine Gegend oder ein Gebäude zum Weltkulturerbe zu ernennen, da die Kosten für die Aufrechthaltung der entsprechenden Projekte geradezu explosionsartig in die Höhe gehen und insbesondere Privateigentum wie ein Bergwerk oder historische Gebäude jedes Jahr mehrere Millionen an Kronen verschlingen, was die UNESCO auf keinen Fall finanzieren kann. Als Folge müssen entweder die Steuerzahler die Kosten tragen oder aber die touristische Nutzung bis zum Exzess ausgenutzt werden, damit die entsprechenden Summen für den Unterhalt eingehen können.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

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