Nachrichten vom 15. Mai 2013

Schweden - Politik
Am gestrigen Abend diskutieren die schwedische Wirtschaftsministerin und Vorsitzende der Zentrumspartei Annie Lööf mit dem Vorsitzenden der Linken, Jonas Sjöstedt, über die Zukunft der ländlichen Gebiete. Annie Lööf versuchte dabei die misslungene Politik der Regierung in diesen Fragen zu verteidigen und war der Meinung, dass man nur mit Steuersenkungen arbeiten und Kleinunternehmer unterstützen muss um das steigende Problem zu lösen, ein Versuch, der seit sechs Jahren dazu führt, dass die junge Landbevölkerung weiterhin abwandert. Jonas Sjöstedt war dagegen der Meinung, dass man Norwegen als Beispiel nehmen soll, wo selbst junge Akademiker auf das Land ziehen, weil sie dadurch einen Teil ihres Studienkredits erlassen bekommen.
Schweden - Wirtschaft
Der schwedische Automobilklub Motormännen stellte bei allen fünf freien Autowerkstätten bei  denen sie jeweils anonym ein Auto zum Service abgaben, fest, dass die Werkstätten zwar alle die offiziellen Preise für die Wartung forderten, jedoch in nicht einem Fall die notwendigen Kontrollen machten und auch die vorhandenen Fehler fanden, oder überhaupt danach suchten. Auch wenn diese Untersuchung wegen der geringen Anzahl an Tests nicht repräsentativ ist, so ist der Automobilklub der Meinung, dass es sich beim freien Werkstattmarkt in den meisten Fällen um Betrüger handelt.
Schweden - Arbeitsmarkt
Die schwedische Reichsrevision kritisiert die Arbeitsämter des Landes, da diese jugenlichen Arbeitslosen in den seltensten Fällen aktiv bei der Arbeitssuche helfen, ihnen keine freien Stellen mitteilen und bei der Beratung meist versagen. 75 Prozent der arbeitslosen Jugendlichen fühlen sich beim Besuch eines Berater der Arbeitsamt im Stich gelassen. Die Berater der Arbeitsämter beklagen die Situation, geben jedoch an, dass sie unterbesetzt sind und nicht ausreichend Zeit für eine sinnvolle Beratung haben. Die Generaldirektorin des Arbeitsamtes, Angeles Bermudez-Svankvist bezeichnet die Studie geradezu als unseriös.
Schweden - Arbeitsmarkt
Während sich in den Jahren 2009 und 2010 noch 50 Prozent Frauen an der Polizeihochschule einschrieben ist nun die Anzahl der Bewerberinnen auch 35 Prozent gefallen ohne dass jedoch ein offensichtlicher Grund dafür zu sehen wäre. Die Ausbildungschefin der Linnéuniversität, Betty Rohdin, sucht die Erklärung nun darin, dass die Polizei aus Kostengründen mittlerweile weniger Werbung für den Polizeiberuf fährt als früher, auch wenn dies als Erklärung etwas zu einfach wäre. Eine Analyse des Problems ist nicht geplant.
Schweden - Gesundheit
Die medizinische Versorgung auf dem Lande Schwedens entwickelt sich mehr und mehr zu einem Problem, da in den kommenden Jahren zahlreiche Ärzte und insbesondere Zahnärzte, die sich dort niedergelassen haben, in Pension gehen werden, aber keine jungen Nachwuchskräfte zu finden sind, da das Land für die Mehrheit junger Ärzte mangels kultureller Aktivitäten vollkommen unattraktiv ist. Einige der Ärztehäuser, die heute noch die Landbevölkerung versorgen, müssen bereits in den kommenden Jahren mangels Fachkräften schließen.
Schweden - Gesundheit
Nach der Nachrichtenabteilung Ekot des schwedischen Staatsfunks wurden im vorigen Jahr in Schweden 7200 Personen mit resistenten Bakterien registriert, wobei  bei 70 unter ihnen der ESBL carba festgestellt wurde, der mit keinem bisher bekannten und ungefährlicher Antibiotika behandelt werden kann. Innerhalb eines Jahres ist die Anzahl der Personen mit resistenten Bakterien um 28 Prozent nach oben gegangen. Die absolute Mehrheit dieser Bakterien wurden von den Betroffenen aus Südostasien und dem Balkan „importiert“.
Schweden - Gesundheit
Nachdem die Anzahl der Fälle mit dem von Zecken übertragenen TBE-Virus in Schweden jedes Jahr weiter steigt und im vorigen Jahr bereits 288 Fälle registriert wurden, rät das Smittskyddsinstitutet nun Kinder in riskanten Gebieten bereits ab einem Jahr gegen den Virus impfen zu lassen. Diese Empfehlung baut auf eine Studie, die belegt, dass auch Kinder in diesem Alter bereits bleibende Schäden davontragen können. Gerade Kleinkinder, die im Gras kriechen werden immer häufiger von Zecken befallen.
Schweden - Gesellschaft
Nach den regelmäßigen Analysen und Umfragen der Swedbank wurde die Kluft zwischen Arm und Reich während der letzten sechs Monate erneut größer, da sich die Einkünfte der besser verdienenden Schickt in dieser Zeit weiterhin verbesserte und Geringverdiener nicht einmal einen Ausgleich der Inflationsrate erreichten. Bürger der oberen Einkommensschicht antworten daher mehrheitlich, dass es ihnen heute besser geht als vor sechs Monaten während die untere Einkommensgruppe vom Gegenteil spricht und bisher übliche Ausgaben bereits streichen muss.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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