Nachrichten vom 14. Mai 2013

Erstellt am 14. Mai 2013 von Goteborgtown
Schweden - Politik
Der schwedische Außenminister Carl Bildt will den schwedischen Einsatz in Afghanistan auch dann fortsetzen wenn sich 2014 die Nato aus dem Land zurückzieht. Nach dem Minister sollen bis zu 200 schwedische Soldaten für Ausbildungszwecke in Afghanistan bleiben, die jedoch nicht an kriegerischen Auseinandersetzungen teilnehmen sollen. In der kommenden Woche will die Regierung diesen Plan mit der Opposition abstimmen, die sich bisher jedoch noch nicht zu diesem Thema geäußert hat.
Schweden - Politik/Gesellschaft
Zu Beginn des kommenden Jahres verteilt die Regierung an die 15 am meisten von Arbeitslosigkeit betroffenen Mikroregionen des Landes die Gesamtsumme von 100 Millionen Kronen, ein Programm, das den Betroffenen zu Ausbildungen, Arbeitsplätzen und der Integration helfen soll, denn alle diesen Gegenden haben gemeinsam, dass dort überdurchschnittlich viele Migranten mit einer schlechten oder keiner Ausbildung wohnen und die Arbeitslosigkeit rekordhoch ist. Das Projekt stößt allerdings auch auf eine harte Kritik, da die Gelder nicht dafür verwendet werden dürfen an der Gesamtstruktur der Orte zu arbeiten.
Schweden - Wirtschaft
Der nordische Finanzkonzern Nordea führte von den 70er Jahren bis 1995 ein heimliches Register mit Problemkunden, denen Scherzbezeichnungen beigefügt wurden. Insgesamt soll es sich bei Nordea um etwa 2000 Kunden gehandelt haben. Die Betroffenen wurden im sogenannten Nordea Black Book nicht nur mit Namen und Personennummer festgehalten, sondern die Angestellten fügten Bezeichnungen wie „Zigeunergeschlecht“, „verkehrt mit Kriminellen“ oder „Betrügergeschlecht“ bei, die deutlich machen sollten auf welche Eigenschaften der Kunden man besonders aufmerksam sein sollte.
Schweden - Kriminalität
Rund 65.000 Schweden mussten letztes Jahr feststellen, dass ein Betrüger ihre Identität übernommen hatte, was insgesamt einen Schaden von etwa 2,7 Milliarden Kronen verursachte. Diese Art des Betrugs ist heute, nach Aussagen der Polizei, der häufigste Betrug Schwedens. Die Betrüger suchen sich dabei kreditwürdige Personen aus, die sie dann durch Bestellungen über Internet oder Einkäufe auf Kredit im Durchschnitt um 40.000 bis 60.000 Kronen erleichtern. Dass diese Art des Betruges so stark ansteigt, liegt allerdings auch daran, dass die Polizei diese Betrügereien nur als Nebensache betrachtet.
Schweden - Gesundheit
Eine nationale Studie Schwedens bestätigt, dass die Asthmafälle und Allergien bei Kindern in den letzten zehn Jahren um nahezu 50 Prozent zugenommen haben, obwohl heute weniger geraucht wird und die Kinder der Sonne weniger ausgesetzt sind als früher. Asthma hat sich sich in den letzten hundert Jahren zur häufigsten chronischen Kinderkrankheit entwickelt. Die Studie zeigt allerdings auch, dass die Asthmafälle bei Kindern mit Eltern, die ein geringes Bildungsniveau haben, weitaus häufiger vorkommen als bei anderen Eltern und bei 40 Prozent dieser Eltern zudem mindestens einer der Elternteile raucht.
Schweden - Gesundheit/Gesellschaft
Nach einer Studie des Karolinska Institutets in Stockholm heben etwa 27 Prozent aller zwölfjährigen schwedischen Mädchen bereits mindestens einmal ihre Haare gefärbt, obwohl allgemein bekannt ist, dass dies zu dauerhaften Allergien führen kann. Erschreckend ist bei der Studie, dass manche Eltern bereist Vierjährigen die Haare färben und der Trend auch bei Jungen steigt, denn auch hier haben bereits knapp zehn Prozent der Zwölfjährigen die Haare bisweilen gefärbt. Nach einer Europaverordnung muss auf jeder Verpackung mit Haarfärbemittel vermerkt sein, dass die Anwendung ein Mindestalter von 16 Jahren fordert.
Schweden - Sport
Nach einer Studie des Sportwissenschaftlers Tomas Peterson entgehen den schwedischen Sportklubs etwa die Hälfte aller Talente, da die frühe Elitesatzung bei Kindern den Spätentwicklern keine Rückkehr mehr ermöglicht. Nach dem Professor wird Schweden langfristig seine Spitzenposition im Sport verlieren und nur noch mit mittelmäßigen Sportlern antreten, sollten die Verbände nicht sehr bald umdenken und die Talentsuche altersmäßig ausdehnen. Eine Alternative wäre, dass die Gemeinden Sportverbänden die Unterstützung verweigern wenn diese zu früh auf Elitesport bei Kindern setzen.
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