Nachrichten vom 13. März 2013

Schweden - Politik
Da die Regierung das Rauchen als eine der größten Gefahr für die Volksgesundheit betrachtet, erwägt sie nun das Rauchverbot in Schweden weiter auszudehnen und denkt dabei insbesondere an ein Rauchverbot an Badeplätzen, auf Spielplätzen und allen öffentlichen Stellen wo Kinder zum Passivrauchen gezwungen sind. In der Überlegung ist auch ein Rauchverbot in privaten Kraftfahrzeugen. Ein entsprechender Vorschlag soll noch dieses Jahr im Parlament vorgelegt werden.
Schweden - Politik
Bei einem Treffen zwischen Ministerpräsident Reinfeldt und dem türkischen Präsidenten Abdullah Gül in Stockholm betonte Reinfeldt, dass die Türkei eine neue Verfassung benötigt und die Pressefreiheit garantieren muss bevor Schweden einer Mitgliedschaft in der Europäischen Union zustimmen wird. Da die EU für die Türkei eine wichtige wirtschaftliche Rolle spielt, hofft der schwedische Ministerpräsident, dass Gül sich dafür einsetzt, dass diese Forderungen baldmöglichst erfüllt werden.
Schweden - Wirtschaft
Das deutsche Unternehmen Media Markt hat in Schweden bedeutende Probleme in der Chefetage, denn nachdem voriges Jahr erst der Schweden-Chef seinen Vertrag kündigte, verließ im Dezember auch der Finanzchef mit unmittelbarer Wirkung das Unternehmen. Nun verlässt auch der schwedische Verkaufschef Johan Rosenblom die Firma. Die deutsche Geschäftsleitung sieht offiziell jedoch keinerlei Probleme bei diesem Managerschwund und darin, dass gegenwärtig kein Ersatz für die leitenden Direktoren zu finden ist und versichert, dass die 28 Läden in Schweden stabil sind und im Frühjahr ein Aufschwung zu erwarten ist.
Schweden - Wirtschaft
Nach einer Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts YouGov sehen es 44 Prozent der Schweden als normal an während der Arbeitszeit ihre Einkäufe online zu machen. Jeder zweite Mann gibt zu, dass er bereits während der Arbeitszeit seine Online-Einkäufe tätigte und mehr oder weder regelmäßig während der Arbeitszeit seine Käufe vorbereitet. Die Netzhändler geben zusätzlich an, dass diese Käufe und Suchen vor allem gegen drei Uhr Nachmittags einsetzen und bis zum Ende der Arbeitszeit fortsetzen, was darauf schließen lässt, dass die Angestellten um diese Zeit entweder ihre Arbeitsleistung erledigt haben oder aber langsam müde werden.

Schweden - Recht

Nachdem die Polizei bei Enköping zwei Diebe, die kurz zuvor Benzin an einer Tankstelle gestohlen hatten, auf eine hochgezogene Hebebrücke jagte und diese auf der Flucht mit dem Wagen ins eisige Wasser stürzten und noch am Unfallort starben, hat nun die Staatsanwaltschaft eine Voruntersuchung gegen die Beamten eingeleitet, da diese Maßnahme weit über die zugelassenen Möglichkeiten und Polizeiregeln hinausgeht. Nach dem Staatsanwalt kann die Klage selbst auf Totschlag ausgedehnt werden, da die Polizei die Diebe mit ihrem Fahrzeug auf die offene Brücke jagte statt 250 Meter vor der geschlossenen Schranke stehen zu bleiben und die Diebe vor der Gefahr zu warnen.
Schweden - Verkehr
Wenn im August das größte Containerschiff der Welt die Werft in Südkorea verlassen wird, so wird die Jungfernfahrt des Fahrzeuges, das 400 Meter lang und 59 Meter breit ist, in die schwedische Stadt Göteborg führen, einen Hafen, der heute schon dafür eingerichtet ist diese Größe von Fahrzeugen zu beladen und zu entladen. Das Containerschiff, das bis zu 18.000 Container auf einmal transportieren kann und der dänischen Reederei Maersk Line gehört, wird neben Göteborg in Europa auch Bremerhaven, Rotterdam, Århus und Gdansk anlaufen.
Schweden - Unterricht/Wirtschaft
Nach der staatlichen Fernsehanstalt SVT herrscht im Schulbereich ein Machtkrieg zwischen staatlichen und privaten Schulen, die von Risikokapitalunternehmen getragen werden, den die staatlichen Schulen verlieren müssen. Obwohl die Anzahl der Gymnasiasten in Schweden wegen der geburtenschwachen Jahre rückläufig ist, durften während der letzten drei Jahre 76 neue Privatgymnasien öffnen. Da die Risikokapitalschulen die gleichen staatlichen Zuschüsse erhalten wie staatliche Schulen, jedoch ihre Gewinne in den kommenden Jahren verdoppeln wollen, umwerben sie vor allem die guten Schüler der staatlichen Schulen, müssen jedoch mit einer Minimalleistung auskommen, was auch bedeutet, dass sie schwache Schüler in der Regel nicht unterstützen.
Schweden - Gesundheit
Nach einer Studie des schwedischen Ärzteverbandes fehlen gegenwärtig etwa 1400 Fachärzte innerhalb der normalen medizinischen Versorgung des Landes. Die Ursache ist jedoch nicht, dass die Regionen in diesem Bereich Geld sparen wollen, sondern dass der Ärztemangel im ganzen Land so groß ist, dass es für zahlreiche ausgeschriebene Stellen gar keine Bewerber gibt. Der Leidtragende ist dabei der Patient, der unnötig lange auf einen Termin bei einem Spezialisten warten muss. Nach Sozialminister Göran Hägglund der Christdemokraten ist die Situation jedoch nicht beunruhigend, aber sicherlich muss, nach seinen Worten, die Situation verbessert werden. Konkrete Maßnahmen plant der Minister jedoch nicht.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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