Nachrichten vom 13. April 2014

Schweden - Wirtschaft
Der Internethändler Amazon plant weiterhin in Schweden eine nationale Zweigstelle einzurichten, scheitert jedoch gegenwärtig an einem wichtigen Detail, denn bereits 1997 hat eine Stockholmer Werbeagentur mit dem Namen Reklambyrån Amazon den Namen amazon.se eintragen lassen, ohne ihn allerdings je zu benutzen. Bisher weigert sich das Werbebüro den Namen an den Internetgiganten zu verkaufen und verhindert damit auch die Einrichtung des Online-Versandhandels bis auf weiteres.
Schweden - Ausbildung
Nachdem sich kaum Studenten für eine Ausbildung zum Oberstufenlehrer interessieren, plant der schwedische Kultusminister Jan Björklund nun die Ausbildungen zum Oberstufenlehrer und zum Gymnasiallehrer zusammenzulegen, was zu einer gewissen Aufwertung der ersten Gruppe führen wird. Der Minister glaubt damit den Lehrermangel in den Oberstufen beseitigen zu können, obwohl bereits heute jeder Gymnasiallehrer auch in der Oberstufe in seinem Fach unterrichten darf, dafür jedoch kaum ein Lehrer sein Interesse zeigt.
Schweden - Recht
Nachdem gegenwärtig 177.000 gültige schwedische Pässe spurlos verschwunden sind und 861 Personen während der letzten zwei Jahre mindestens drei ihrer Pässe als gestohlen meldeten, dringt die Reichspolizei nun darauf, dass die Regierung die Herausgabe von Pässen dringendst neu regelt. Nach der Reichspolizei verschwindet die Mehrheit der verschwunden Pässen auf dem Schwarzmarkt bei dem man in gewissen Fällen bis zu 80.000 Kronen für einen einzigen schwedischen Pass erhalten kann. Menschenschmuggler können mit Hilfe dieser Pässe in ganz Europa illegale Personen einschmuggeln.
Schweden - Recht/Datenspeicherung
Nachdem der europäische Gerichtshof entschieden hat dass die Datenlagerung in der angewandten Form illegal war und Europa nun auch die von Schweden bezahlte Strafe wegen dem verspäteten Einführen des Gesetzes zurückzahlen muss, wollen die schwedischen Handy- und Internetanbieter nun auch die schwedische Regierung auf Schadenersatz verklagen, da sie die Umstellung zur Datenlagerung etwa eine Milliarde Kronen kostete. Justizministerin Beatrice Ask erwägt in Schweden nun ein Gesetz zu schaffen, das einen Teil dieser Datensammlung erneut ermöglicht.
Schweden - Immobilien
Nach einer Studie der Zentralorganisation schwedischer Makler, Svensk Fastighetsförmedlingen, wollen immer weniger Schweden in der Stadt selbst wohnen, sondern möglichst nahe einer Stadt mit Zugang zur Natur, auch wenn in den Gebäuden viel Marmor und Messing zu finden sein soll. Die Wohnungen oder Häuser sollen für jeden Bewohner zwischen 30 und 50 Quadratmeter bieten, was 56 Prozent der Schweden als nicht sonderlich groß betrachten. Neu ist dabei allerdings auch, dass sich etwa die Hälfte aller Schweden einen technikfreien Raum im Haus oder der Wohnung wünschen damit man wieder mehr miteinander reden kann.
Schweden - Tourismus
Nach einer Studie von Trivago ist die beliebteste Stadt im nordischen Raum das mittelalterliche Visby auf Gotland, gefolgt von Malmö. Selbst bei der Suche nach nordischen Hauptstädten greifen ausländische Besucher lieber zu Helsinki und Reykjavik als zu Stockholm, denn gesucht wird vor allem ein historischer und authentischer Charakter. Städte wie Göteborg, die vollständig auf Modernismus setzen, werden von ausländischen Touristen kaum als Wunschstadt betrachtet.
Schweden - Archäologie
Beim Bau eines Fahrradwegs und eines Bürgersteigs in Nykvarn haben die Bauarbeiter ein etwa 2000 Jahre altes Grabfeld entdeckt. Auch wenn man bisher nur wenige Fundstücke in den Gräbern der älteren Eisenzeit fand, so konnten die Archäologen eine Urne finden in der die verbrannten Reste einer Person erhalten waren. Durch weitere Ausgrabungen hoffen die Archäologen jedoch weitere Funde zu machen.
Schweden - Gesellschaft
In einem Interview mit dem schwedischen Staatsfunk Sveriges Radio gab der aktuelle König Carl Gustaf Eltern Ratschläge zur Anwendung von Internet. Der König scheint sich dabei Gedanken darüber gemacht zu haben warum Kinder über Internet immer häufiger sexuell ausgenutzt werden und bietet nun ein Patentrezept an. Nach Carl Gustaf muss man den Familiencomputer lediglich im Zentrum des Wohnzimmers aufstellen damit immer ein Erwachsener in der Nähe ist, der sieht womit sich das Kind die Zeit vertreibt. Dass Kinder mittlerweile auch mit Tabletts und Smartphones surfen, scheint beim König allerdings noch nicht angekommen zu sein, ebenso wenig der Gedanke, dass auch Kinder einen Freiraum benötigen könnten.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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