Schweden - Politik
Die Datenüberwachung und -auswertung der USA, die mittlerweile die ganze Welt erschüttert, ist in etwas kleinerem Masse auch in Schweden Realität, da FRA, der militärische Sicherheitsdienst des Landes, seit Dezember 2009 das Recht hat jeden grenzüberschreitenden Datenverkehr von und nach Schweden ohne jeden Verdacht auf eine kriminelle Aktion abhören und aufnehmen darf. Nach einer Übereinkunft zwischen Regierungsallianz und Sozialdemokraten haben auch die Sicherheitspolizei SÄPO und die Reichspolizei seit Januar des Jahres das Recht beim FRA eine Überwachung zu beauftragen. Da die Überwachung eine militärische Sicherheitsmassnahme ist, ist unbekannt welche Daten in welchem Masse in Schweden gesammelt und analysiert werden.
Schweden - Wirtschaft
Immer mehr schwedische Unternehmen weigern sich bereits Bargeld als Zahlungsmittel zu akzeptieren und fordern an der Kasse eine Kreditkarte. Neu ist diese Bewegung nun bei den Anbietern von Handys, Smartphones und Internetdiensten. Telia, 3 und Tele2 haben sich nun ebenfalls für eine 100 Prozent bargeldlose Bezahlung entschieden. Wer in einem der Geschäfte mit Bargeld an der Kasse steht, muss nun hoffen, dass der Verkäufer mit seiner privaten Kreditkarte bezahlt und auf diese Weise Bargeld akzeptiert. Wenn zum Jahreswechsel Geldscheine im Werte von 1000 Kronen und 50 Kronen ungültig werden, dürften noch mehr Unternehmen auf bargeldlose Bezahlung übergehen.
Schweden - Arbeitswelt
Nachdem sich mehrere Länder darüber lustig machten, dass schwedisches männliches Zugpersonal wegen einem Shortsverbot zu Röcken greift, hat sich nun Arriva, der Betreiber der Roslagsbanan, dazu entschieden die Bekleidungsregeln doch zu ändern und seinen Zugführern in Zukunft auch Shorts zu genehmigen. Die 13 Zugführer, die während der letzten Wochen in Röcken zur Arbeit antraten, können nun aufatmen und wieder ihre gewohnte Kleidung bei Hitze wählen.
Schweden - Unterricht
Um möglichst allen schwedischen Kindern einen Platz in einem Kindergarten zu garantieren haben immer mehr Gemeinden zu einer Billiglösung gegriffen und die Kindergärten in provisorischen Baracken untergebracht, die weder für Kinder angepasste Toiletten haben noch aber für den Betrieb eines Kindergartens geeignet sind. Die Gemeinden haben sich auf diese Weise eine Alibifunktion beschafft und können behaupten, das für alle Kinder Plätze vorhanden sind. Problematisch ist dabei vor allem, dass es oft keinerlei Pläne dafür gibt die Baracken in absehbarer Zeit durch sinngerechte Bauwerke zu ersetzten.
Schweden - Ernährung
Obwohl jeder Schwede pro Jahr rund 19 Kilogramm Käse isst, was knapp 200 Litern Milch entspricht, geht es der Käseindustrie des Landes immer schlechter, da die Bevölkerung immer mehr zu billigerer Importware oder bestem Qualitätskäse aus anderen Ländern greift. Durch moderne Produktionseinrichtungen in deutschen, holländischen, dänischen und polnischen Molkereien können dort Käsesorten, die den schwedischen Käsesorten nahezu entsprechen weitaus billiger produziert werden als in Schweden wo Käse noch immer auf traditionelle Weise hergestellt wird. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich der Import von Hartkäse während der letzten zehn Jahre verdoppelte.
Schweden - Gesundheit
Nach dem schwedischen Smittskyddsinstitutet (Institut für ansteckende Krankheiten) sind die Fälle an Gonorrhoe in Schweden weiterhin am Steigen. Im vergangenen Jahr ging die Anzahl der Fälle, im Vergleich zum Vorjahr, um 16 Prozent nach oben und erreichte 1098 gemeldete Fälle. Das größte Problem ist jedoch nicht, dass die Anzahl der Befallenen steigt, sondern dass die Bakterien gegen Antibiotika resistent werden und schon heute in vielen Fällen mehrere Antibiotika völlig wirkungslos sind.
Schweden - Gesundheit
Nach einem einjährigen Testlauf in der Region Uppsala werden innerhalb der nächsten Jahre alle Schweden das Recht erhalten ihre Krankenberichte per Internet abzurufen um ihren Krankenverlauf konkret verfolgen zu können, eine Möglichkeit, die bisher nur nach Terminabsprache mit einem Arzt in seiner Praxis möglich war. Während Patienten diese Umstellung einheitlich begrüßen, zeigen sich einige Ärzte sehr kritisch, da sie der Meinung sind, dass viele Patienten die Angaben falsch deuten könnten oder auch falsche Schlussfolgerungen ziehen werden.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.
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