Schweden - Politik
Der schwedische Außenminister Carl Bildt weist jede Anschuldigung zurück, nach der er das Amt der Gerichtsvollzieher beeinflussten wollte, den Verkauf des russischen Gebäudes in Lidingö verhindern wolle oder das Gerichtsurteil in Frage stelle. Nach Meinung des Außenministers wollte er in einem persönlich unterzeichneten Brief lediglich darauf hinweisen, dass der Verkauf die Beziehungen zwischen Russland und Schweden verschlechtern wird. Bildt betrachtet sein Schreiben als rein informativ und nicht als Aufforderung oder gar Befehl.
Schweden - Politik
Die ehemalige Generaldirektorin des Tillväxtverkets Christina Lugnet betont, dass das Regierungsamt unter ihrer Leitung immer eine restriktive Politik geführt hätte, sie zu Unrecht ihres Amtes enthoben wurde und die Presse die Meinung der Wirtschaftsministerin Annie Lööf manipuliert habe, da, in ihren Augen, die Bewirtungskosten in den vergangen 30 Monaten nicht über 16 Millionen Kronen betragen hätten, sondern lediglich 550.000 Kronen, da die Presse Ausbildungs- und Seminarkosten einfach mit eingerechnet habe. Den einzigen Fehler, den Christina Lugnet, wieder nach eigenen Aussagen, begangen habe, war die Einladung ins Stockholmer Grand Hotel. Das es sich in jedem Fall um Steuergelder ging, die sie verschleuderte, sieht sie als unbedeutend an.
Schweden - Wirtschaft
Das Geschäft mit Blumen an Marktständen ging, wegen der günstigen Preise der Blumen, in den letzten Jahren regelmäßig nach oben. Dies wird sich nun bald ändern, da das Finanzamt ab kommendem Juli auch von Markthändlern eine geeichte Registrierkasse mit einer „Black Box“ fordert, sollte der Umsatz im Jahr 88.000 Kronen übersteigen. Da dies mit sehr hohen Kosten für die Händler verbunden ist, werden die Preise für Blumen um circa 30 Prozent in die Höhe gehen. Feste Blumengeschäfte freuen sich auf diese Änderung und hoffen damit wieder konkurrenzfähig zu werden, und vergessen dabei, dass bei höheren Preisen der Absatz rückläufig sein wird.
Schweden - Wirtschaft
Durch den relativ verregneten und kalten Juli in Schweden ging der Verkauf von Kleidung, im Verhältnis zum gleichen Monat des Vorjahres, um 4,3 Prozent zurück und der Verkauf von Schuhen sogar um 5,9 Prozent. Der Branchenverband sieht den Rückgang jedoch nicht nur beim schlechten Wetter, sondern betont, dass der Verkauf in Einkaufszentren sogar besser war als im vorigen Jahr und meint, dass dies ein Zeichen der gefühlten Krise ist und die Kunden nur noch zu billigster Ware greifen.
Schweden - Wirtschaft/Recht
Nach einer Entscheidung des schwedischen Kammergerichts müssen in Zukunft auch Einkünfte aus krimineller Tätigkeit versteuert werden, was in einigen Fällen Millioneneinkünfte für das Finanzamt bedeutet, da in Zukunft jede nicht eindeutig geklärte Herkunft von Geld als steuerpflichtig betrachtet wird. Bis Ende 2013 sollen in diesem Rahmen über 1600 Firmen und rund 1300 Privatpersonen des Landes überprüft werden. Allerdings bleibt hierbei die Frage offen, ob es für den Staat ethisch ist aus dem illegalen Drogenverkauf, Schmuggel oder Zwangsprostitution Einkünfte zu fordern.
Schweden - Arbeitswelt
Obwohl der Verkauf von Fleisch in Schweden jedes Jahr steigt, will das Unternehmen Scan nun 150 Angestellte entlassen. Als Ursache nennt die Firma, das in finnischer Hand ist, dass der steigende Verbrauch an Fleisch durch billigen Import abgesichert ist, bei schwedischem Fleisch jedoch eine Überangebot vorherrscht, also gebremst werden muss. Nach der Umstrukturierung bis Mitte kommenden Jahres erwartet Scan einen Zusatzgewinn von über 100 Millionen Kronen pro Jahr. Scan beschäftigt gegenwärtig rund 2800 Personen in Schweden.
Schweden - Wirtschaft/Arbeitswelt
Im ersten Halbjahr gingen bereits 45 Prozent mehr Klagen wegen schlechter Zustellung bei der schwedischen Post ein als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, weil Post falsch zugestellt wurde oder Sendungen spurlos verschwanden. Nur in sechs Monaten haben sich bereits 6.800 Briefsendungen in Luft aufgelöst. Während die Kunden die Probleme darauf schieben, dass die schwedische Post ständig weitere Stellen streicht, sehen die Verantwortlichen nur vorübergehende strukturelle Probleme. Nach einer Meinungsumfrage im Januar erklärten die Hälfe aller Befragten, dass sie bereits Post für fremde Personen in ihren Briefkästen fanden.
Schweden/Gotland - Umwelt
Die Umweltschützer Gotlands haben mit der Besetzung eines Waldgebietes, das das finnische Unternehmen Nordkalk zur Gewinnung von Kalb abholzen will, einen zumindest kurzfristigen Gewinn errungen, da das Unternehmen nun die Arbeiten unterbrochen hat. Nach Biologen handelt es sich bei dem Gebiet um eine schützenwertes Bewachsung mit einigen unter Schutz stehenden Pflanzen. Durch eine Gesetzesänderung ist dies jedoch kein Grund mehr Arbeiten aufzuschieben. Besonders erschwerend dabei ist, dass sich die schwedische Umweltministerin Lena Ek in der Sache nicht einmal äußern will. Selbst die Regionalregierung auf Gotland hat mittlerweile festgestellt, dass sich Nordkalk nicht einmal an das bisherige Urteil und die Genehmigung hält.
Schweden - Tradition/Recht
Seit dem Jahre 2000 darf jeder Schwede ohne besondere Genehmigung im Vänern, als einzigem See Schwedens, Krebse für die Kräftskiva fangen. Zu Beginn der Saison am gestrigen Freitag wurde es bereits nötig, dass die Wasserpolizei den See überwacht, weil der Diebstahl der Fanggeräte mit Inhalt geradezu zu einem Volkssport wird. Da der Ansturm zudem dazu führt, dass so viele Krebse gefangen werden, dass ihr Überleben nicht mehr gewährleistet ist, muss diese Bestimmung für die Allgemeinheit unter Umständen bald aufgehoben werden.
Schweden - Gesellschaft
Nach der Beobachtung von schwedischen Ärzten und dem Verband für Anorexie und Bulimie steigt in Schweden die Anzahl der Personen, die unter „Gesundheitsmanie“ leiden, also Orthorexie. Es handelt sich dabei um Personen, die bis zum Exzess Sport treiben und so gesund wie möglich essen wollen, allerdings auch so wenig wie in ihren Augen notwendig. Diese Kombination führt in sehr häufigen Fällen dazu, dass das Fett im Körper sogar unter dem Wert von Personen mit Anorexie liegt und gesundheitliche Störungen mit sich bringt.
Schweden - Gesellschaft
Nach einer Untersuchung von Yougov sind 33 Prozent der Jugendlichen in Stockholm der Meinung, dass die Marke bei der Kleidungswahl wichtig ist. Gleichzeitig zeigt diese Untersuchung, dass in 75 Prozent der Haushalte die Mütter verantwortlich für den Kauf von Bekleidung sind. Die Modeforscherin Andrea Kollnitz der Stockholmer Universität zeigt sich wenig überraschen davon, dass überwiegen Frauen Kleidung kaufen, ist aber der Meinung, dass das Modebewusstsein der Kinder in Zukunft noch ausgeprägter sein wird, da dies eine Art Statussymbol ist, die in weiten Kreisen immer wichtiger wird.
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