Nachrichten vom 10. September 2014

Schweden - Politik
Nach einer Meinungsumfrage des Instituts Sifo TNT wollen 52 Prozent der wahlberechtigten Schweden rechtzeitig vor der Wahl wissen mit welcher anderen Partei ihre Wunschpartei nach den Wahlen regieren will und nur 37 Prozent halten diese Aussage für unwichtig. Nahezu alle Parteien haben sich auch rechtzeitig zu diesem Punkt geäußert, mit Ausnahme von Stefan Löfven, dem Vorsitzenden der Sozialdemokraten (Socialdemokraterna), der diese Aussage vor den Wahlen als unseriös bezeichnet und damit die Wähler im Grunde betrügen will, da er schon lange nach einem Partner der Mitte Ausschau hält, aber offen halten will im linken Block die Spitze zu übernehmen, eine Stellung, die ihn sehr viele Stimmen kosten kann.
Schweden - Arbeitswelt
Nach Aussage der schwedischen Lehrer und der jährlichen Studie der Organisation Företagshälsan ist die Schule der ungesündeste Arbeitsplatz des Landes, was den Beruf des Lehrers ans Ende jeder Berufswahlliste stellt, unabhängig von der schlechten Bezahlung und der Überlastung durch administrative Aufgaben. Die meisten Lehrer gehen mittlerweile bereits mit einem unguten Gefühl und unter psychischen Druck zum Arbeitsplatz und nicht einmal mehr die Hälfte der Lehrer ist der Meinung, dass ihre Kompetenz und ihre Ausbildung ernst genommen wird. Da die Schule jedoch ein wichtiges Wahlthema ist, sollten sich die Politiker aller Schattierungen schnell überlegen wie sie den Beruf des Lehrers attraktiv machen können ohne nur an eine Gehaltserhöhung zu denken.
Schweden - Arbeitswelt
Nach dem Forschungsinstitut HUI wird die Idee der Sozialdemokraten die Arbeitnehmerabgaben für jugendliche Arbeitnehmer den allgemeinen Abgaben anzupassen nur dazu dienen dass die Jugendarbeitslosigkeit steigen wird, da zahlreiche Firmen in diesem Fall die Kompetenz vor die Jugend setzen werden. Dies wird insbesondere in Branchen der Fall sein in denen ohnehin nur der offizielle Minimallohn bezahlt wird, also bei Angestellten in Restaurants, im Hotelgewerbe und im Verkauf, jener Gruppe in der gegenwärtig, auf Grund der reduzierten Arbeitgeberabgaben, am meisten Jugendliche tätig sind. Hinzu kommt, nach Meinung des HUI, dass so mancher Unternehmen den Arbeitsdruck steigern wird um einige Angestellte wegen den höheren Kosten entlassen zu können.
Schweden - Ausbildung/Politik
Nach einer vom Reichsverband der Lehrer in Auftrag gegebenen Studie wollen 89 Prozent der Schweden Firmen, die Privatschulen betreiben, jeden Gewinn untersagen oder aber fordern, dass die Gewinne unmittelbar wieder in die Aktivität investiert wird, auch wenn dies mit bedeutenden juristischen Problemen verbunden sein kann. Da auch die Mehrheit der Wähler der bürgerlichen Parteien der Meinung ist, dass das aktuelle Gewinnsystem bei Schulen der falsche Weg für eine qualitativ gute Schule ist, müssen sich die Parteien des Landes bald eine weitere Reform des Privatschulsystems in Schweden in die Wege leiten, eine Reform, die allerdings nicht den europäischen Verordnungen entgegenläuft.
Schweden - Ausbildung/Schule
Nach bereits unzähligen Reformen im Schulbereich will die bürgerliche Regierung Schwedens nun verbieten während dem Unterricht Handys zu benutzen und den Lehrern erlauben die Handys der Schüler vor dem Unterricht einzusammeln und nach dem Unterricht wieder auszugeben. Nach Kultusminister Jan Björklund ist das Klassenzimmer ein Ort des Studiums bei dem die ständige Anwendung der Handys stört. Lediglich die Linken und der Verband der Schüler sind gegen diese Maßnahme und erklären, dass Handys und Tabletts mittlerweile als technische Unterstützung des Unterrichts dienen.
Schweden - Gesundheit
Nach einer Studie des Schlaflabors des Sahlgrenska Universitätskrankenhauses in Göteborg leiden rund 60 Prozent der Männer und 40 Prozent der Frauen von über 50 Jahren regelmäßig am Schlafapnoe-Syndrom (SAS). Diese Atemstillstände während des Schlafs vergrößern das Risiko von Herz- und Kreislauferkrankungen. Atemstillstände von jeweils rund zehn Sekunden führen zu einem Sauerstoffmangel und führen damit zu einem höheren Puls und einem höheren Blutdruck. Die betroffenen Personen der Risikogruppe hatten im Schnitt jeweils mindestens fünf Atemstillstände pro Stunde.
Schweden - Kultur/Politik
Obwohl die bürgerliche Regierung unter Fredrik Reinfeldt bei Regierungsantritt zusage sich dafür einzusetzen, dass Künstler auch von ihrem Schaffen leben können, stellt der Reichsverband der Künstler fest, dass das Einkommen sehr vieler Künstler während der letzten Jahre geringer wurde und sehr viele unter ihnen weniger als 13.300 Kronen im Monat verdienen. Zudem sind sehr viele unter ihnen gezwungen neben dem künstlerischen Schaffen auch einer anderen bezahlten Tätigkeit nachzugehen und damit ihr Schaffen sogar zu reduzieren. Die schwedische Kulturministerin Lena Adelsohn Liljeroth behauptet dagegen, dass die Steuersenkungen der Regierung auch Künstlern zu Gute kamen, vergisst jedoch dabei, dass Geringverdiener kaum einen Nutzen von dieser Steuerreform hatten. Hinzu kommt, dass die offiziellen Unterstützungen für Künstler während der bürgerlichen Regierung um über zehn Prozent gekürzt wurden.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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