Nachrichten vom 1. Oktober 2014

Schweden - Politik
Nach inoffiziellen Quellen haben sich die Grünen (Miljöpartiet) nun auch den Vorschlägen der Sozialdemokraten (Socialdemokraterna) in Rüstungsfragen unterworfen und sind nun bereit mehr Militärflugzeuge Jas Gripen zu kaufen und in U-Boote zu investieren, also aufzurüsten. Indem die Grünen nun kaum noch einen Punkt aus ihrem eigenen Wahlprogramm durchsetzen wollen, sondern sich der Politik der rechten Mitte anschließen, sind sie auf dem besten Weg ihre Basiswähler zu verlieren, die mittlerweile der Meinung sind als grüne Partei besser auf die Regierungsmacht zu verzichten als die Politik der bürgerlichen Parteien zu betreiben.
Schweden - Politik
Obwohl geplant war, dass sich Sozialdemokraten, Grüne und Linke (Vänsterpartiet) bis zur Regierungserklärung am Freitag über die Fragen der Gewinne in der Wohlfahrt und bei Privatschulen einigen sollten, ist man, nach  Aussagen von Jonas Sjöstedt, dem Vorsitzenden der Linken, noch sehr weit von einer Einigung entfernt, da Grüne und Sozialdemokraten Gewinne weiterhin zulassen wollen, die Linken jedoch mit dem Versprechen an die Wahl gingen Gewinne in diesen Bereichen ganz zu verbieten, eine Forderung, die mit Sicherheit von den beiden Regierungsparteien abgelehnt wird.
Schweden - Politik
Um sein Gesicht als Vorsitzender der Grünen, zumindest teilweise, zu wahren, versicherte Gustav Fridolin gegenüber von Journalisten des Staatsfernsehens SVT, dass die an der Börse notierten Unternehmen nur noch bis 2016 haben um dafür zu sorgen, dass man in den Führungsetagen 40 Prozent Frauen findet, da dies sonst per Gesetz geregelt wird. Inwieweit diese Aussage ernst zu nehmen ist, sei dahingestellt, denn Stefan Löfven, der Vorsitzende der Sozialdemokraten sagt lediglich, dass er bis 2016 ein deutliches Zeichen sehen will, das beweist, dass an der Börse notierte Unternehmen die Gleichstellung von Mann und Frau ernst nehmen, ohne jedoch eine Ziffer zu nennen.
Schweden - Politik
Nach der gestrigen Anhörung im Europaparlament war die Ernennung von Cecilia Malmström zur Handelskommissionärin  in eine kritische Phase geraten, da diese sich weigerte eine schriftliche Erklärung zu einem Vorfall abzugeben bei dem sie von einer genannten Person des US-Handelsausschusses angeklagt wurde versucht zu haben die Datenschutzbestimmungen Europas auszuhebeln. Erst nach langem Zögern kam nun ihre schriftliche Unschuldsbescheinigung, die nun eine Ernennung ermöglicht. Malmström wurde außerhalb Schwedens schön öfter für ihre Europapolitik kritisiert, gilt jedoch als starke schwedische Karte in Europa.
Schweden  - Unterricht
Nach den Statistiken des schwedischen Schulamts haben im vergangenen Jahr 13,1 Prozent der Schüler der neunten Klasse nicht die nötigen Leistungen erreicht um ein Gymnasium zu besuchen, 0,7 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Gleichzeitig stellte das Schulamt fest, dass sich die Noten der guten Schüler im vergangenen Jahr verbesserten und in Privatschulen weitaus mehr Schüler im Gymnasium fortsetzen können als in staatlichen Schulen. Die bessere Leistung könnten damit zusammenhängen, dass reichere Eltern über Steuerersparnisse Nachhilfeunterricht finanzieren können. Dass Schüler in staatlichen Schulen häufiger scheitern als Privatschüler liegt wiederum daran, dass die Eltern der Schüler von staatlichen Schulen im Schnitt geringer ausgebildet sind als jene, deren Kinder Privatschulen besuchen.
Schweden - Umwelt
Obwohl Schweden sich permanent als Modell für den Umweltschutz präsentiert, findet man das Land nach der jüngsten Studie des Fonds Living Planet ökologisch gesehen auf dem zehnten Platz, allerdings von hinten gerechnet, denn wenn alle Länder das gleiche Verhalten zeigen würden, so würde man die Erde 3,7 Mal benötigen um den Standard eines Schweden aufrecht zu halten. Weder Wald noch Fisch können sich so schnell vermehren wie die beiden Ressourcen in Schweden vernichtet werden. Die Natur Schwedens ist auch nicht mehr in der Lage mit der Menge der im Lande produzierten Treibhausgase zurecht zu kommen. Während der letzten zwei Jahre ist Schweden in der Liste um drei Plätze abgesunken und nichts deutet darauf hin, dass sich dieser Trend in naher Zukunft ändern könnte.
Schweden - Verkehr
Immer mehr Städte Schwedens greifen mittlerweile mit Fallgruben dazu Autofahrer an Geschwindigkeitsbegrenzungen zu erinnern. Nun wurden auch drei Fallgruben vor einer Schule in Uppsala errichtet, da sich dort kaum ein Autofahrer an die Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometer die Stunde hält. Diese Fallgruben mit einer Tiefe von rund sechs Zentimeter öffnen sich nur wenn ein Sensor im Straßenbelag feststellt, dass ein Fahrzeug zu schnell fährt. An Stellen, an denen diese Fallgruben bereits existieren, hat sich die Methode bisher hervorragend bewährt.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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