Nachrichten, 8. November

Schweden - Politik
Der ehemalige Finanzminister Anders Borg ist der Überzeugung, dass die Reform der Arbeitsämter, die Liberale und Zentrumspartei der Regierung im Januar aufdrückten katastrophale Folgen für Schweden haben werde, da die Privatisierung der Ämter nur in den drei Großstädten funktionieren könne, nicht in mittleren und kleineren Städten. Borg kritisiert aber auch die Tatsache, dass kleinere Gemeinden in Zukunft die Vermittlung übernehmen sollen, da diese, laut Auftrag, die Arbeitsstellen für ihre Arbeitslosen landesweit suchen müssen, und er ist der Überzeugung, dass in Gemeinden mit einem hohen Anteil von Asylanten die Vermittlung schon aus finanziellen Gründen nicht leisten können, da dort das Finanzpolster sehr gering ist, die Arbeitslosigkeit jedoch überdurchschnittlich hoch.
Schweden - Politik
In einem neuen Rapport stellt die Reichsrevision mehrere Probleme in der Sicherheitsarbeit hinsichtlich der schwedischen Kernkraftwerke fest, wobei einige der Probleme seit 2007 nicht behoben wurden, als die Reichsrevision erstmals darauf aufmerksam machte. Die Kritik betrifft zum einen den Mangel der Planung von eventuellen Sanierungsarbeiten nach einem Unfall, aber auch die mangelnde Sicherheit von Personal und dem tatsächlichen Schutz der Anlagen bei Angriffen oder Terrorhandlungen. Nach der Reichsrevision fehlt vor allem eine übergreifende Sicherheitsstrategie von Seiten der Regierung.
Schweden - Gesundheit
Eine Untersuchung von Journalisten des öffentlich rechtlichen Fernsehens SVT zeigt deutlich, dass die Apotheken Schwedens nur eine minimale Lagerhaltung haben und von zwölf grundlegenden Medikamenten in der Regel nur die Hälfte auch zur Verfügung steht. Als sehr problematisch sehen die Journalisten, dass es sich dabei um Medikamente für Diabetiker, Allergiker und Herz- und Kreislaufkranke handelt, die, bei einem akuten Medikamentenmangel, teilweise als Notfallpatienten ins Krankenhaus transportiert werden müssen.
Schweden - Medizin
Bereits im Januar des Jahres wurde in Schweden die künstliche Befruchtung mit Hilfe von Embryospendern gesetzlich zugelassen, und dennoch wurde bisher nicht eine der ansuchenden Frauen auf diese Weise behandelt, da das Sozialamt bis heute keine Richtlinien hinsichtlich der Embryospendern ausgearbeitet hat. Vor allem die Rechtsunsicherheit hinsichtlich der Spender führt nun sogar dazu, dass sämtliche bisher gespendeten Embryos vernichtet werden müssen, was den Frauen, die auf eine Behandlung warten, völlig unverständlich ist, denn in diesem Fall hätte man ein entsprechendes Gesetz gar nicht erst verabschieden dürfen, da dies nur falsche Hoffnungen lieferte.
Schweden - Umwelt
Der schwedische Naturschutzverein fordert bis 2040 einen Rückgang des Autoverkehrs um 50 Prozent und eine Halbierung der schwedischen Energieproduktion, da nur auf diese Weise das von der schwedischen Regierung gesteckte Umweltziel erreicht werden könne. Der Naturschutzverein, der in seinem Umweltrapport die Industrie nahezu außer Acht ließ, denkt bei der Umstellung der Gesellschaft insbesondere an die Stadtplanung, da eine gute Infrastruktur den Autoverkehr weitgehend unsinnig mache, vergisst dabei allerdings sämtliche Probleme der ländlichen Bevölkerung für die eine bessere Infrastruktur kaum umzusetzen ist.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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