Nachrichten, 8. April

Schweden - Politik
Gestern erhielt die schwedische Regierung vom Parlament die Genehmigung hinsichtlich der Corona-Krise unmittelbar und ohne Rücksprache mit dem Reichstag Entscheidungen zu fällen, zum Beispiel das Schließen von Einkaufzentren, Flughäfen oder auch Restaurants zu beschließen, wobei jedoch der Reichstag unmittelbar über diese Entscheidungen informiert werden muss und ein Veto einlegen kann. Die endgültige Form des neuen Gesetzes wurde von sämtlichen Parteiführern ausgehandelt. An welche Maßnahmen die Regierung in erster Linie denkt ist bisher allerdings unbekannt.
Schweden - Politik/Wirtschaft
Die Krisenpakete der schwedischen Regierung sollen möglichst viele Arbeitsplätze Schwedens retten, was nicht ganz unproblematisch scheint, denn nachdem mehrere Aktiengesellschaft zwar ihre Arbeiter in von der Regierung finanzierte Kurzarbeit schicken, nicht aber auf die Aktienausschüttungen verzichten wollen, zeigt sich nun auch dass unseriöse Unternehmen ihr Personal zwar über angebliche Kurzarbeit vom Staat mitfinanzieren lassen, ohne indes unter Arbeitsmangel zu leiden oder die Angestellten auch tatsächlich in Kurzarbeit zu schicken, sondern teilweise sogar Überstunden von diesen fordern. Nun hat die Regierung 100 Spezialisten dafür eingesetzt diese Betrüger ausfindig zu fachen bevor Gelder ausbezahlt werden.
Schweden - Umwelt
Nach neuen Berechnungen des schwedischen Wetteramts SMHI hat sich die Durchschnittstemperatur das Landes seit Ende des 19. Jahrhunderte um 1,7 Grad erhöht und liegt damit weit über der globalen Durchschnittserwärmung, die nur bei 0,8 Grad liegt. Hinzu kommt, dass die Erhöhung der Durchschnittstemperatur um so höher liegt, je weiter man in den Norden Schwedens kommt, denn in Jokkmokk stieg die Temperatur in dieser Zeit sogar um 2 Prozent, was auch erklärt, warum die Erwärmung der Arktis noch schneller vor sich geht. Allerdings kann Schweden diese Entwicklung nicht bremsen, da hierfür ein globales Umdenken nötig wäre.
Schweden - Gesellschaft
Auch wenn in Schweden jede Zusammenkunft von über 50 Personen verboten ist, organisierte eine Facebookgruppe am vergangenen Wochenende ein Motortreffen in Rättvik zu dem etwa 300 Jugendliche und junge Erwachsene auftauchten. Dass die Veranstalter keine Genehmigung für das Treffen einholten, ist verständlich, da diese auf jeden Fall abgelehnt worden wäre. Die Polizei hat nun dennoch ein Strafverfahren eingeleitet, da die Facebookgruppe das Ordnungsgesetz gebrochen hat, was mit einer Geldstrafe, aber auch mit bis zu sechs Monaten Gefängnis bestraft werden kann.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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