Nachrichten, 6. Oktober 2015

Schweden - Politik
Nachdem es Ebba Busch Thor, der Vorsitzenden der schwedischen Christdemokraten, auch nach Monaten noch nicht gelungen ist die Wähler von ihrer Politik zu überzeugen und die Partei daher nach allen Meinungsumfragen immer noch unterhalb der Vier-Prozent-Sperre liegt, will die Vorsitzende nun einen klaren Schritt nach rechts unternehmen, was auch in den eigenen Reihen nicht allgemein begrüßt wird, zumal diese Entscheidung zu einem weiteren Absturz der Partei führen und ein Gratgang werden kann. Auch der Ruf nach Kündigung des Dezemberabkommens wird von Seiten der Parteispitze immer lauter, was nach den letzten Aussagen von Busch Thor nur bedeuten kann sich der Politik der Sverigedemokraterna zu nähern.
Schweden - Politik/Arbeitswelt
Da die Regierung entschieden hat ab Januar die Steuervorteile bei Reparationen, Um- und Anbauten zu halbieren (ROT-avdrag), fürchten die Bauunternehmer Schwedens, dass nun die Schwarzarbeit im Baugewerbe wieder steigen wird. Da dies auch mit dem Einbruch von Aufträgen zusammenhängt, haben sich bereits rund 40 Prozent aller Bauunternehmer des Landes dafür entschieden ab Januar Personal abzubauen oder erwägen zumindest diesen Schritt, was die Pläne der Regierung zur Arbeitsbeschaffung stark behindern kann, da damit die Arbeitslosigkeit erst einmal ansteigen wird.
Schweden - Arbeitswelt
Obwohl über das schwedischen Arbeitsamt gegenwärtig nahezu 800 Psychologen gesucht werden, ist es Flüchtlingen und Einwanderern, die ihr Studium im Ausland beendeten, nahezu unmöglich in diesem Bereich angestellt zu werden, da das zuständige staatliche Amt diese Ausbildungen nicht anerkennt, da diesen ein einzigen Kurs, der früher in Schweden zur Ausbildung gehörte, nicht beinhaltet, dieser aber auch in Schweden nicht mehr existiert. Nur wer die Ausdauer und das Kapital hat das Socialstyrelse zu verklagen, hat in Schweden als Imigrant die Chance in seinem Beruf als Psychologe arbeiten zu können, egal wie viele Jahre Erfahrung die Fachkräfte mit sich bringen.
Schweden - Ausbildung
Auch wenn gesamtstatistisch gesehen 44 Prozent aller 24-jährigen Schweden eine Hochschule besuchen, so zeigt eine Aufschlüsselung der Zahlen, dass dies nicht landesweit geschieht, sondern von Städten und Regionen abhängig ist, denn im Raum Stockholm besuchen 79 Prozent der Gruppe eine Hochschule und in Sorsele in Västerbotten sind es gerade einmal 19 Prozent. Regionen wie Norrbotten, Jämtland oder Gotland müssen geradezu als Krisengebiete bezeichnet werden, da hier nur eine sehr geringe Anzahl an Jugendlichen ein Hochschulausbildung macht, nicht zuletzt wegen der hohen Kosten, die damit verbunden sind.
Schweden - Recht
Da die Anzahl der Anzeigen wegen Mobbing oder kränkenden Behandlungen in schwedischen Schulen von Jahr zu Jahr ansteigt und die Gemeinden, deren Verantwortung es ist diese Probleme zu beseitigen, immer höhere Strafen bezahlen müssen, entscheiden sich mehr und mehr Orte sich gegen diese Schäden zu versichern statt das Problem konkret anzugehen. Kinderhilfsorganastionen sehen diese Situation als problematisch und fordern dass die Gemeinden die Versicherungsprämien eher in vorbeugende Maßnahmen investieren statt in hohe Versicherungsprämien.
Schweden - Recht/Gesundheit
Obwohl ein schwedischer Arzt wegen Fehlbehandlungen seit Jahren regelmäßig angezeigt wurde und mittlerweile weder in Norwegen noch in Dänemark eine  weitere Zulassung als Arzt erhält, gelang es ihm nun in Südschweden wieder eine Praxis zu eröffnen, da die Zusammenarbeit zwischen den nordischen Ländern in diesem Punkt nicht funktioniert. Der Arzt selbst, der auf Medikamente grundsätzlich verzichtet und alternative Praktiken anwendet, sieht sich lediglich verfolgt, trotz der zahlreichen Anzeigen von früheren Patienten, denen er nicht helfen konnte, sondern die er teilweise einer Lebensgefahr aussetzte.
Schweden - Gesellschaft
Die Lage zwischen Schweden und Marokko nimmt wegen der geplanten Anerkennung der Westsahara durch Schweden immer größere Dimensionen an. Nachdem bereits der Bau eines Ikea-Warenhauses gestoppt wurde und die marokkanische Regierung ankündigte alle schwedischen Unternehmen im Land zu verbieten, haben am Sonntag nun auch tausende von Marokkanern vor der schwedischen Botschaft demonstriert um zu zeigen, dass sich Schweden nicht in die Politik Nordafrikas einmischen soll. Die Westsahara wurde 1975 zu zwei Dritteln von Marokko besetzt und hat eine Bevölkerungsmenge von rund 550.000 Einwohnern.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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