Nachrichten, 4. März 2015

Schweden - Politik
Die Regierung Schwedens will das sogenannte Ziel des Überschusses im Staatshaushalt aufheben und hofft nun auf die Zustimmung der Christdemokraten und der Volkspartei um mit einem Unterschuss arbeiten zu können. Da diese Änderung jedoch zu bedeutenden Steuererhöhungen führen würde, hat sich nun die gesamte Opposition dazu entschlossen im Parlament gegen diesen Vorschlag zu stimmen, was die Sozialdemokraten unter Stefan Löfven erneut in eine sehr schwierige Position versetzt und zeigt, dass er im Grunde an der Macht ist ohne regieren zu können.
Schweden - Politik
Nach Informationen des schwedischen Staatsfunks sind gegenwärtig 250 voll ausgerüstete Kettenpanzer auf dem Weg in der Irak, obwohl Schweden der Waffenexport in den Irak verboten ist. Schweden hatte diese Panzer im Jahr 2010 an Tschechien verkauft, im Glauben, dass die Panzer auch dort benutzt werden. Nun zeigt sich jedoch, dass ein Privatunternehmen diese Kriegsgeräte in den Irak liefern wird. Dies hätte Schweden bei klaren Verträgen allerdings problemlos verhindern können.
Schweden - Wirtschaft
Im vergangenen Jahr haben 33 an der Stockholmer Börse notierten Unternehmen insgesamt 264 Geschäftsführer ausgetauscht, aber nur in einem einzigen Fall ersetzte dabei eine Frau einen Mann in der Führungsetage, da weiterhin Männer gleichgeschlechtliche Partner in ihrer Umgebung suchen. Nach den Berechnungen der Stiftung Allbright wird es bei dieser Geschwindigkeit der Gleichstellung noch 40 Jahre dauern bis in Schweden nur 40 Prozent der Geschäftsführer dieser Unternehmen Frauen sein werden.

Schweden - Politik/Arbeitswelt

Eine Frau, die als Pressesekretärin für den schwedischen Kultusminister Gustav Fridolin eingestellt wurde, jedoch nach zwei Tagen wieder entlassen wurde, da bei einer Sicherheitskontrolle entdeckt wurde, dass sie 188.000 Kronen Schulen beim Gerichtsvollzieher liegen hat, hat nun den Minister wegen Diskriminierung angezeigt, da ein anderer Angestellter, der wegen Drogen verurteilt worden war, im Amt bleiben durfte. Die Frau argumentiert daher, dass es sich um ein Diskriminierung wegen ihrer Hautfarbe, ihrem ethnischen Herkunft und ihrer Geschlechtszugehörigkeit handelt. Offiziell darf niemand in der Regierungskanzlei beschäftigt werden, der in irgend einer Weise eine Risiko zur Erpressung oder ähnlichem darstellen kann, wobei Schulden dabei als problematisch betrachtet werden.
Schweden - Gesundheit
Eine Kommission der Regierung schlägt vor, dass Patienten nach einer Fehlbehandlung in erster Instanz beim zuständigen Krankenhaus oder der Gesundheitszentrale klagen müssen und erst wenn hier keine Einigung erzielt werden kann, sollen sich die Betroffenen an die Inspektion für Pflege und Vorsorge (IVO) wenden können. Als Ursache gilt vor allem, dass die IVO die eingehenden Klagen nicht innerhalb einer vernünftigen Frist bearbeiten kann und sich die Angelegenheiten dort daher stapeln. Um diese Änderung herbeiführen zu können, sind allerdings mehrere Gesetzesänderungen notwendig, da bisher Krankenhäusern Patienten kaum Erklärungen liefern müssen.
Schweden - Gesellschaft
Nach einer Studie der Organisation Friends wurden rund ein Drittel aller Jugendlichen zwischen zehn und 16 Jahren bereits auf Internet gekränkt. Sieben Prozent der weiblichen Jugendlichen erklären sogar, dass sie sexuellen Belästigungen ausgesetzt waren. Nach der Studie erzählt die Mehrheit der Betroffenen niemandem von den Kränkungen und nur in Ausnahmefällen kommen sie auch zu einer Anzeige. Friends sieht dabei eine große Verantwortung bei den Politikern des Landes, die zwar seit zehn Jahren versprechen etwas gegen Mobbing unternehmen zu wollen, bisher jedoch keinerlei Initiative zeigten.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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