Nachrichten, 30. April

Schweden - Politik
Die Moderaten wollen in ihrem Schattenbudget nicht nur 100 Milliarden Kronen pro Monat der Wirtschaft zur Verfügung stellen, zum einen als direkte Unterstützung, aber auch um Kurzarbeit um bis zu 100 Prozent zu finanzieren und die Arbeitgeberabgaben für alle Unternehmen zu streichen, zumindest so lange die wirtschaftliche Krise in Folgen von Corona anhält. Gleichzeitig wollen sie auch sechs Milliarden Kronen in umfassende Covid-19-Tests investieren, da man damit, in den Augen der Partei, die Wirtschaft wieder schneller in Bewegung bringen könne, da man nach den Test jeden gesunden Schweden wieder an den Arbeitslatz schicken könne.
Schweden - Wirtschaft
Das schwedische Konjunkturinstitut hat nun die bisherigen Aussagen zur Wirtschaftslage Schwedens revidiert und kommt zum Ergebnis, dass die Krise sich mindestens doppelt so hart auf die Wirtschaft auswirken könne als man vor einem Monat dachte. Nach dem Konjunkturinstitut wird dieses Jahr das BNP nicht nur um drei Prozent zurückgehen, sondern um mindestens sieben Prozent. Auch hinsichtlich der Arbeitslosigkeit bietet das Institut eine Schrecknachricht, denn im kommenden Jahr soll diese noch bei etwa elf Prozent liegen, sollte sich das Corona-Problem nicht noch über Monate hinweg erstrecken und die Unternehmer von staatlicher Seite bedeutend unterstützt werden.
Schweden - Wirtschaft
Gestern teilte das Automobilunternehmen Volvo Cars mit dass vermutlich 1300 Bürokräfte und etwa 300 Berater das Unternehmen verlassen müssen, da sich die wirtschaftliche Lage des Unternehmens weiterhin verschlechtere und die Kunden, sobald der Verkauf wieder steigen werde, nicht alte Modelle haben wollen, sondern zu eine neue, modernere Technik wünschen werden. Wie viele Angestellte die Firma tatsächlich verlassen müssen, kann Volvo jedoch erst nach den Verhandlungen mit den Gewerkschaften bekannt geben.
Schweden - Gesundheit
Während zahlreiche Studien belegen dass das Covid-19 auch von Personen übertragen werden kann die keinerlei Symptome zeigen und dies auch vom europäischen ECDC als besonders kritisch in Zusammenhang mit der Coronaepidemie gesehen wird, findet man auf den Seiten des schwedischen Gesundheitsamt weiterhin den Hinweis, dass von Personen, die nicht offen am Covid-19 erkrankt sind, kaum eine Gefahr ausgehe, diese also problemlos arbeiten gehen können. Auch Corona-Test sieht Anders Tegnell bei einer reiten Bevölkerungsschicht nicht als notwendig. „Gott“ Tegnell zeigt damit sehr deutlich, dass das Virus in Schweden nicht auf die gleiche Weise reagiert wie in anderen Ländern. Tegnell versicherte im Januar auch dass das Virus China nie verlassen werde, Schweden sich daher nicht auf die Krankheit vorbereiten müsse.
Schweden - Gesellschaft
Der Ausbruch des Covid-19 hat auch das Freizeitverhalten vieler Schweden sehr deutlich verändert, denn noch nie zählte man in den Naturreservaten und Naturparks Schwedens so viele Besucher wie heute, vermutlich gerade deshalb, weil es dort, von gewissen Grillplätzen abgesehen, keinerlei Gedränge gibt und der soziale Abstand kein Problem ist. Man kann in den meisten Gegenden Schwedens davon ausgehen, dass sich die Menge der Naturwanderer innerhalb eines einzigen Monats verfünffacht hat, was natürlich, bei anhaltender Tendenz, zu neuen Problemen führen kann, sowohl was den Abfall in der Natur betrifft als auch den Unterhalt der Wanderwege.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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