Nachrichten, 3. Juni 2016

Erstellt am 3. Juni 2016 von Goteborgtown
Schweden - Politik
Auch wenn die Grünen Schwedens nach den Zahlen des Statistischen Amtes gegenwärtig noch von knapp über fünf Prozent der schwedischen Wähler unterstützt werden, zeigen die Zahlen auch, dass die Partei vor allem junge Wähler und Frauen verliert, die früher die Stütze der Partei waren. Dies verursacht den Grünen sicher Kopfzerbrechen, da ein Teil der noch theoretischen Wähler bei den kommenden Wahlen voraussichtlich zu einer der großen Parteien wechseln um eine möglichst stabile Regierung zu schaffen. Ohne bedeutende Änderungen und tatsächlich grüne Vorsitzende riskiert die Partei bei den kommenden Wahlen an der Sperre zu scheitern.
Schweden - Politik
Die schwedische Infrastrukturministerin Anna Johansson gab bekannt, dass sämtliche Betriebe, die gegenwärtig für die Wartung der schwedischen Eisenbahnlinien zuständig sind, wieder verstaatlicht werden sollen, da dies die einzige Möglichkeit sei wieder ein zuverlässiges Eisenbahnnetz zu schaffen. Trotz dieses Versprechens wird der Weg zur Verstaatlichung sehr viele Jahre kosten und zudem unsicher sein, da mittlerweile sehr viele Unternehmer mit der Wartung der Linien betraut sind und sich vermutlich jede einzelne juristisch gegen die Verstaatlichung wehren wird.
Schweden - Politik
Die Liberalen Schwedens, einst Volkspartei, wollen in Zukunft nicht mehr an den Gesprächen zur zukünftigen Energiepolitik des Landes teilnehmen. Als Ursache nennt Jan Björklund, der Vorsitzende der Partei, den Alleingang des Ministerpräsidenten Stefan Löfven in Energiefragen. Für Björklund ist es indiskutabel dass die Windkraft in Schweden unterstützt wird und die Kernkraft dies teilweise auch noch finanzieren soll. Der Politiker erhält von Seiten der Industrie eine deutliche Unterstützung, da diese fordert, dass auch nach 2020 noch mindestens sechs Kernkraftwerke in Schweden aktiv sein müssen um keine Engpässe in der Stromversorgung zu schaffen.
Schweden - Politik/Ausbildung
Die schwedische Regierung schlägt vor bei Langzeitarbeitslosen und offiziellen Asylanten mit geringer Ausbildung den Studienbeitrag für Ausbildung oder Weiterbildung im ersten Jahr der Ausbildung zu verdreifachen um damit mehr unter ihnen zu einer sinnvollen Ausbildung zu locken, die anschließend den Einstieg ins Berufsleben ermöglichen soll. Nach Schätzungen der Regierung werden jedes Jahr 15.000 Personen das Angebot nutzen, was mit Kosten in Höhe von 1,1 Milliarden Kronen pro Jahr verbunden sein wird, einer Summe, die unterhalb der alternativen Sozialhilfe liegt.
Schweden - Arbeitswelt
Der schwedische Pflegedienst Attendo hat sich nun entschlossen nach den Sommerferien vorerst 60 Krankenschwestern aus den Philippinen zu beschäftigen, da es in Schweden unmöglich ist eine ausreichende Anzahl an Krankenschwestern zu rekrutieren. Krankenschwestern aus den Philippinen verfügen über eine vierjährige Hochschulausbildung und werden daher, nach Antragsbearbeitung, schwedischen Krankenschwestern gleichgestellt. Da auf den Philippinen sehr viele Krankenschwestern arbeitslos sind, ist es kein Problem Personen zu finden, die, nach einer einjährigen Ausbildung in Schwedisch, nach Schweden umziehen und hier zu den üblichen Gehältern arbeiten. Im ersten Jahr werden philippinische Krankenschwestern in Schweden als Trainee beschäftigt um auf die schwedische Zulassung warten zu können.
Schweden - Recht
Während die schwedische Polizei immer seltener Telefone von mutmaßlichen Verbrechern abhört, stieg die Anzahl der heimlichen Überwachungen durch versteckte Mikrofone, Kameras und des elektronischen Verkehrs innerhalb der letzten zwei Jahre um rund 50 Prozent an. Als Ursache dafür gilt nicht nur, dass sich das Verhalten der Verdächtigen in den letzten Jahren änderte, sondern auch, dass es weitaus einfacher ist eine Genehmigung für heimliches Belauschen zu erhalten. Im vergangenen Jahr genehmigtet schwedische Richter insgesamt über 6000 dieser Anträge.
Schweden - Umwelt/Natur/Tourismus
Auf Gotland, Öland und einem Teil Skånes (Schonen) sind dieses Jahr die Wasserprobleme bereits so hoch, dass man darüber nachdenken muss den Druck in den Wasserleitungen zu reduzieren und nicht mehr nur die Bevölkerung zum sparsamen Wasserverbrauch anregt, sondern auch Touristen bitten muss so wenig Wasser wie möglich zu verwenden. Schon heute ist es auf Gotland und Öland verboten den Rasen zu wässern und die Landwirtschaft überlebt teilweise nur noch mit Wasser das per Lastwagen antransportiert wird. Die am stärksten betroffenen Gegenden hoffen genügend Wasser bis August zu haben, damit der Tourismus nicht zu sehr geschädigt wird, aber danach helfen nur noch sehr starke Niederschläge.
Schweden - Gesellschaft
Nachdem der Stadtrat in Stockholm bereits dem Bau eines Nobelzentrums auf Blasieholm genehmigt hat, meldete sich nun auch König Carl XVI. Gustaf zu Worte und meint, dass man das Zentrum an einem anderen Platz aufbauen könne, was von der Stadt sehr negativ aufgenommen wird, nicht nur, weil die Genehmigung bereits erteilt wurde, sondern auch, weil sich das Königshaus offiziell in keine politischen Entscheidungen einmischen darf. Der Stadtrat ist der Meinung, dass der König eine Verlegung des Nobelzentrums wünscht, da ihm das Gebäude einen Teil der Aussicht vom Schloss nehmen könnte.
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