Schweden - Politik
Nachdem neben AB Volvo auch andere Großunternehmen Schwedens zwar Steuergelder beanspruchen um damit einen Teil des Gehaltes ihrer freigestellten Arbeiter und Angestellten zu bezahlen, aber dennoch erwägen ihren Aktionären Milliarden an Kronen zukommen zu lassen, will der schwedische Reichstag in der kommenden Woche die Entscheidung fällen diesen Unternehmen die gesamte staatliche Unterstützung zu streichen, da man davon ausgehen muss dass auch Großunternehmen eine gesellschaftliche Verantwortung tragen. Falls also Milliarden an Gewinnen verteilt werden können, kann man davon ausgehen dass auch das Geld für die freigestellten Arbeitnehmer vorhanden sei. Die Unternehmen müssen nun kurzfristig eine Wahl treffen.
Schweden - Politik/Gesundheit
Ministerpräsident Stefan Löfven gab gestern bekannt dass ab Sonntag jede Zusammenkunft von Gruppen über 50 Personen verboten sei und die Missachtung in schweren Fällen auch mit Gefängnis bestraft werden kann. Auch wenn dies nun noch mehr sportliche und kulturelle Veranstaltungen unmöglich macht, so nannte Löfven auch einige Ausnahmen, denn in Schulen und Einkaufszentren dürfen weiterhin mehr Personen zusammenkommen. Außerdem gilt dieses Verbot nicht für private Veranstaltungen, so dass Hochzeitsfeiern auch mit 200 Gästen weiterhin möglich sein werden, da privat jeder seine eigene Vernunft zu Rate ziehen soll.
Schweden - Gesundheit/Medizin
Auf Grund des Anstiegs an Corona-Patienten werden in Schweden nun immer mehr bereits geplante Operationen eingestellt. In Stockholm waren es diese Woche bereits 90 Prozent, da für diese Eingriffe weder Ärzte noch das Krankenhauspersonal oder die Betten zur Verfügung stehen. In Uppsala begann man ebenfalls Krebsoperationen auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, da die meisten dieser Patienten nicht mehr als vorrangig gesehen werden. Dabei ist man in Schweden davon überzeugt, dass man erst am Beginn der tatsächlichen Krise angekommen sei und die Anzahl der Corona-Patienten in den kommenden Wochen im ganzen Land stark ansteigen wird.
Schweden - Gesundheit/Medizin
Um dem zukünftigen Andrang an Corona-Patienten in den schwedischen Krankenhäusern entgegentreten zu können, wurden die Kranken nun bereits in drei Gruppen eingeteilt, was allerdings die Ethik der Medizin außer Kraft setzt. Vorrangig sollen jene schwer erkrankten Patienten behandelt werden, die die größte Chance zum Überleben haben, sowohl was das Alter, als auch das allgemeine Gesundheitsbild betrifft. Nicht mehr behandelt werden sollen sehr alte Patienten werden, die auch an anderen Krankheiten leiden und daher nur eine geringe Lebenserwartung und Überlebenschance haben. Diese Regeln gelten auch bei jeder anderen Katastrophenlage, also auch bei schweren Unglücken mit sehr vielen schwer Verletzten.
Schweden - Tourismus
Auch wenn Stefan Löfven alle Schweden sehr deutlich dazu aufforderte jene nicht unbedingt notwendige Reise aufzuschieben, werden sämtliche Züge zu den Wintersportorten auch während der Osterferien verkehren und die von Skistar betriebenen Anlagen in Åre, Vemdalen und Sälen werden offen sein. Die Betreiber der Anlagen geben an sich lediglich an die Aussagen des Gesundheitsamts zu halten und auch auf Stefan Löfven zu hören, was bedeute dass die Besucher für sich selbst verantwortlich seien. Das Unternehmen zeigt sich entgegenkommend indem es eine Umbuchung auf das kommende Jahr ermöglicht, jedoch Abbuchungen nicht zulässt, da nach dem Gesundheitsamt keine Gefahr beim Besuch der Anlagen bestehe.
Schweden - Tourismus/Wirtschaft
Skansen in Stockholm gab gestern bekannt dass das im Jahr 1891 gegründete Unternehmen die größte Krise seit dem Bestehen erlebe und nun dringend und so schnell wie möglich eine finanzielle Hilfe von der Regierung benötige. Nachdem Skansen bereits mehrere hundert Saisonarbeitern und sämtliche Kulturarbeiter, die für den Sommer vorgesehen waren, kündigte, ist nun der nächste Schritt auch am festen Personal zu sparen. Sollte bis Ende Mai nicht eine sehr bedeutende Summe eingehen, so müsse, nach der Geschäftsleitung, das Skansen voraussichtlich Anfang Juni bereits den Konkursantrag einreichen. Die Besucherzahl liegt während der Woche geradezu bei Null und am Wochenende kommen noch etwa 20 Prozent der sonst üblichen Besucher, was die regelmäßigen Kosten bei weitem nicht decken kann. Die einzige Abteilung des Skansen, die man, zumindest vorerst, noch retten kann, ist der Tierpark, da man bereits Futter horte.
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