Nachrichten, 24. April 2015

Schweden - Politik
Nach einer Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts Novus im Auftrag der Fernsehanstalt TV4 haben die Sozialdemokraten innerhalb eines Monats nun 3,9 Prozent ihrer Wähler verloren und nur noch dank dem Aufschwung der Linken, die nicht an der Regierung beteiligt wurden, liegt der linke Block nun noch um ein Prozent über den vier bürgerlichen Allianzparteien, die deutlich aufholen. Nach der Untersuchung liegen die Sverigedemokraterna nun bei einer Unterstützung von 15,8 Prozent, wobei sie damit ihren Platz als drittgrößte Partei Schwedens deutlich ausbauen können.
Schweden - Politik
Wenn man sich heute am 100. Gedenktag an den Massenmord der Armenier erinnert, bricht Stefan Löfven, schwedischer Ministerpräsident, ein bedeutendes Versprechen, das er vor einem Jahr ablegte, denn er versicherte damals, dass er ab heute diesen Massenmord als Völkermord bezeichnen werde. Nach der Anerkennung Palästinas und der Verurteilung Saudi Arabiens sollte diese die dritte große Tat des Politikers werden. Nach den Erfahrungen mit Saudi Arabien und der Position der Türkei zum Mord der Armenier, wird er nun jedoch das Wort Völkermord nicht mehr in den Mund nehmen, wie er schon bei China verweigerte den Begriff antidemokratisch zu verwenden.

Schweden - Politik

Die schwedische Regierung hat sich entschieden die Steuern für Alternativenergie wie Sonnenkraft und Windkraft um etwa 100 Millionen Kronen zu erhöhen, was eine starke Diskussion in schwedischen Gemeinden auslöst, die nur auf Grund der günstigeren Steuern in ihren Orten die alternative Energie ausbauten und dadurch sehr hohe Investitionen in Kauf nahmen. Knapp 20 Prozent aller schwedischen Gemeinden hatten sich nach den den günstigeren Steuern dafür entschlossen sich der alternativen Strömung anzuschließen und werden nun von Stefan Löfven sehr deutlich zur Kasse gebeten. Energieminister Ibrahim Baylan verteidigt diese Entscheidung mit dem Ausgleich der Konkurrenzkraft.
Schweden - Politik
Auch wenn sich die aktuelle Regierung Schwedens weigert einen Untersuchungsausschuss einzusetzen, der den Beitritt des Landes in die Nato mit allen Vor- und Nachteile überprüfen soll, will die Regierung Löfven die Zusammenarbeit mit der Nato ausbauen, insbesondere durch die Teilnahme an spezialisierten Einsätzen. Gleichzeitig mit diesem Schritt soll auch die militärische Zusammenarbeit mit der USA verstärkt werden. Diese Entscheidung lässt die Frage aufkommen, ob sich die Regierung dadurch eine Hintertür zur Nato verschaffen will oder nur von den militärischen Kenntnissen profitieren will. Die Frage ist auch inwieweit Schweden dadurch seine Neutralität garantieren kann.
Schweden - Ausbildung
Eine Studie des Karolinska Instituts in Solna belegt, dass dicke Kinder weitaus seltener das Gymnasium abschließen als normalgewichtige Kinder. Da bei der Untersuchung weder das Bildungsniveau der Eltern einbezogen wurden, noch die Fragen nach einem eventuellen Mobbing wegen Übergewicht berücksichtigt wurden, ist die Ursache dieses deutlichen Unterschieds nicht feststellbar. Nach der Studie schließen 76,3 Prozent der normalgewichtigen Schüler ein Gymnasium mit Erfolg ab, jedoch nur 56,4 Prozent der übergewichtigen Schüler.
Schweden - Ausbildung
Nach einer Analyse des schwedischen Schulamts haben gegenwärtig 24 Prozent der Angestellten in Kindergärten keinerlei Ausbildung in diesem Bereich. Bei privaten Schulen handelt es sich sogar um 37 Prozent der Angestellten, 16 Prozent mehr als bei kommunalen Kindergärten. In den anderen Bereichen haben sich die Zahlen nicht verändert, denn im statistischen Schnitt besteht jede Kindergruppe nach wie vor aus 16,9 Kindern und jeder Angestellte ist für 5,3 Kinder verantwortlich.
Schweden - Ausbildung
Nach dem Verband der schwedischen Lehrer wurden bereits etwa 40 Prozent aller Lehrer von Schülern oder Eltern mit einer Anzeige bedroht, was dazu führt, dass immer weniger Lehrer eingreifen wenn es auf dem Schulhof zu teilweise gewaltsamen Auseinandersetzungen kommt. Viele Lehrer sehen dann zur Seite oder gehen an eine Stelle an der sie das Geschehen nicht mehr beobachten können. Diese Situation führt dazu, dass auch Schülern, die gemobbt werden, kaum rechtzeitig Hilfe geboten werden kann und das Gesetz des Stärkeren sich mehr und mehr in schwedischen Schulen durchsetzt. Der Ruf der Schulen ist auf diese Weise auf keinen Fall zu verbessern.
Schweden - Gesundheit
Eine internationale Studie, an der auch Schweden beteiligt war, beweist, dass Farben auf Wasserbasis hohe Gehalte an Stoffen beinhalten, die Allergien hervorrufen können, insbesondere die Konservierungsmittel MI und BIT. Hinzu kommt, dass die Inhaltsangaben bei diesen Farben in sehr vielen Fällen nicht mit dem tatsächlichen Inhalt übereinstimmen. Europaweit gibt es gegenwärtig keinen Höchstwert für gefährliche Stoffe in diesen Farben und es reicht ein kleiner Hinweis, dass die Farben Allergien hervorrufen können, auf eine Weise, die der Verbraucher kaum ernst nimmt. Nur in sechs Prozent der untersuchten Farben konnten keine gefährlichen Stoffe nachgewiesen werden.
Schweden - Immobilien
Obwohl es bereits absolut sicher schien, dass ab August Immobilienkredite in Schweden auch amortisiert werden müssen, erklärte die Finanzinspektion gestern, dass sie diese Entscheidung nicht treffen wird, da sie zahlreiche Klagen zur Folge hätte, da die Rechtslage nicht eindeutig geklärt sei. Der Zwang zum Amortisieren ist nun auf unbekannte Zeit verschoben, denn erst wenn das Parlament ein entsprechendes Gesetz verabschiedet, kann diese Forderung in die Tat umgesetzt werden. Vorerst können Schweden weiterhin spekulativ Immobilien erwerben, die von Beginn an überbewertet sind und müssen lediglich die aufkommenden Zinsen für die Kredite bezahlen.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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