Nachrichten, 18. Dezember

Schweden - Politik
Auch bei der Weihnachtsrede der schwedischen Zentrumspartei ging es dieses Jahr weniger um Wohlfahrt, Altersarmut oder bessere Krankenversorgung, sondern um Mord und Gewalt, denn Anders W. Jonsson, der Vertreter der Parteiführerin Annie Lööf machte darauf aufmerksam, dass im vergangenen Jahr nahezu 70 Prozent der ermordeten Frauen von ihrem Partner ermordet wurden. Im Sinne der nationalistischen Schwedendemokraten sprach der Politiker natürlich nicht von vorbeugenden Maßnahmen, sondern nur von höheren Strafen und davon, dass Männer, die ihre Frau ermorden, automatisch das Sorgerecht über die Kinder verlieren sollten. Jonsson will auch kontrollierendes Verhalten unter Strafe setzen, ohne allerdings nur anzudeuten auf welche Weise dieses Verhalten aufgedeckt werden soll.
Schweden - Politik
Gemeinsam mit den Liberalen und der Zentrumsartei präsentiere gestern die grüne Umweltministerin Isabella Lövin ein Umweltprogramm, das Schweden bis 2045 zu einem klimaneutralen Land machen soll. Konkrete Punkte sucht man allerdings bei diesem Programm vergebens, denn alle Maßnahmen und Möglichkeiten sollen, nach Regierungsmanier, von Ausschüssen und allen Ämtern des Landes ausgearbeitet werden. Selbst dringende und längst nötige Maßnahmen werden, nach Lövin, nicht unmittelbar umgesetzt, da man erst den möglichen Erfolg bewerten müsse. Alles deutet darauf hin, dass keiner der Punkte noch während dieser Wahlperiode in Angriff genommen wird.
Schweden - Politik/Recht
Eine Studie der Universität Linköping belegt, dass der Rat für vorbeugende Verbrechensbekämpfung Brå mehrmals endgültige Veröffentlichungen in letzter Minute auf Druck von Politikern und Polizei änderte, da das Ergebnis nicht in politische Linien von Regierung oder Polizei passte. Die Studie kam nach Interviews mit aktuellen und früheren Angestellten des Amtes zu diesem Ergebnis, da sämtliche Befragte von einer Zensur sprachen, insbesondere von Seiten des Justizministeriums, das auch der größte Auftraggeber der verschiedenen Studien des Amtes ist und auf Grund der von Brå erstellten Studien die Bekämpfung von Straftaten plant.
Schweden - Arbeitswelt
Nach einer Analyse des finnischsprachigen Radios Sisuradio in Schweden verdienen Arbeiter und Angestellte, die in den 60er und 70er Jahren im Rahmen der Arbeitseinwanderung nach Schweden kamen, weitaus weniger als in Schweden geborene Arbeiter und Angestellte verdienen. Aus Finnland eingewanderte Männer verdienen im Schnitt 6400 Kronen weniger im Monat und Frauen rund 3000 Kronen weniger als ihre in Schweden geborene Kollegen, die die gleiche Arbeit leisten. Indem man nun in Schweden anstrebt Asylanten ebenfalls weniger zu bezahlen als in Schweden geborenen Personen, dürfte das gleiche Problem bereits in wenigen Jahren auch bei Einwanderern aus anderen Ländern feststellen.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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