Nachrichten, 15. Oktober 2015

Schweden - Politik
Hilfsorganisationen kritisieren die schwedische Regierung stark, da diese mittlerweile ein Viertel der gesamten Entwicklungshilfe dafür verwendet die Kosten für die ankommenden Flüchtlinge in Schweden zu bezahlen, da dies bedeutet, dass man den Ärmster dieser Erde das Geld nimmt um einer neuen Gruppe an Personen Schutz und Asyl zu gewähren. Organisationen wie die Afrikahilfe, die Svenska Kyrkan, RFSU und andere mehr fordern nun die Regierung auf auf deutlich zu erklären welche internationale Hilfe eingestellt werden soll um interne Probleme zu lösen und wie viel in Zukunft von der Entwicklungshilfe in Schweden bleiben wird.
Schweden - Wirtschaft
Da die hohe Zahl der ohne Angehörige ankommenden Flüchtlingskinder weitaus höher ist als die in Gemeinden vorhandenen Schlafplätze in Heimen, nehmen die Summen für die Unterbringung durch Privatunternehmen astronomische Summen an. So berechnet die Hoppetgruppe des Sozialdemokraten Jan Emanuel Johansson für die Unterbringung jedes Kindes pro Tag 3600 Kronen, wovon dann 750 Kronen an die Familie geht, die das entsprechende Kind aufnimmt und 2850 Kronen, also knapp 80 Prozent, direkt als Gewinn verbucht werden können. Gemeinden kommen mit einer Summe von unter 1000 Kronen pro Tag aus und seriöse Unternehmen berechnen maximal 1600 Kronen am Tag, für eine Leistung, die weit über jener der Hoppetgruppe liegt.
Schweden - Arbeitswelt
Der Mangel an Allgemeinärzten in Schweden und die restriktive Personalpolitik in Krankenhäusern führte im vergangenen Jahr dazu, dass Gesundheitszentralen und Krankenhäuser über eine Milliarde Kronen für Leihärzte ausgeben mussten, ohne jedoch ganzjährig eine Vollbesetzung garantieren zu können. Hätte man die Ärzte fest anstellen können, so hätten sich die Kosten halbiert. 2014 wurden von den Regionalregierungen insgesamt 3,4 Milliarden Kronen an Leiharbeitgeber für Personal im Gesundheitsdienst ausgegeben, was einer absoluten Rekordsumme entspricht.
Schweden - Arbeitswelt/Politik
Die Grünen Schwedens greifen erneut in die Schatzkiste der rechten Parteien und schlagen das Schaffen von einfachen und schlecht bezahlten Arbeitsplätzen für Asylanten vor, mit der Aussage, dass dies eine Hilfe für die vielen Flüchtlinge sei, die ohne Ausbildung nach Schweden kommen. Die Alternative wäre natürlich den Ankommenden eine sinnvolle Ausbildung zu vermitteln, die ihnen ermöglicht im Alter nicht auf Sozialhilfe angewiesen zu sein. Allerdings laufen die Grünen in diesem Punkt auch der Linie der Sozialdemokraten entgegen, denen sie ihren Eintritt in die Regierung verdanken.
Schweden - Recht
Dem schwedischen Zoll sind bei Waffen- und Drogenschmuggel die Hände gebunden, da sie in der Regel verdächtige Fahrzeuge nicht anhalten dürfen. Nach einer internen Regelung dürfen Fahrzeuge nur dann angehalten werden wenn so viele Zöllner vor Ort sind wie im Auto Passagiere zu finden sind, was Schmuggler natürlich voll ausnutzen, da sie mittlerweile immer alle Sitze belegen, an der Grenze jedoch meist nur zwei bis drei Zöllner im Dienst sind, von Sondereinsätzen abgesehen.
Schweden - Immobilien
Obwohl sich die Warnungen vor einem Baukrach  in Schweden häufen, steigen die Immobilienpreise konstant an, in Stockholm während der letzten zwölf Monate um 16 Prozent und in Göteborg sogar um 21 Prozent, wodurch der Realwert eines Bostadsrätt dadurch oft nur noch bei der Hälfte liegt. Mittlerweile steigen die Preise selbst in Regionen wie Norrbotten, die früher einen stabilen Wohnungsmarkt hatten. Die Regierung will indes keinerlei Maßnahme ergreifen um die Überschuldung der schwedischen Bevölkerung durch Immobilienkauf zu bremsen, da dies Wählerstimmen kosten könnte.
Schweden - Gesellschaft
Nach einer Meinungsumfrage von Ipsos will nur jeder dritte Stockholmer das Betteln verbieten und rund 60 Prozent sind der Meinung, dass man das Betteln in der Stadt zulassen soll. Lediglich unter den Wählern der Sverigedemokraterna findet man mit 82 Prozent eine klare Ablehnung der Bettelei. Knapp die Hälfte der befragten Stockholmer antwortete, dass sie Bettlern auch immer wieder Geld geben.
Schweden - Gesellschaft
Die heute vorgelegte Studie zur Situation der Vororte in Schweden zeigt ein düsteres Bild und stellt die Politiker des Landes vor eine unüberwindliche Aufgabe, da sie 20 Jahre lang die Probleme der Vororte zur Seite ließen. Die Arbeitslosigkeit in Vororten ist doppelt so hoch wie in anderen Gebieten, die Schulbildung liegt weit unter dem Durchschnitt und die Wahlbeteiligung bei lokalen, regionalen und nationalen Wahlen ist verschwindend gering. Die Integration ist in Vororten geradezu ein Fremdwort undd das Einkommen liegt knapp 30 Prozent unter dem Durchschnittseinkommen, ein Ergebnis von 20 Jahren fehlgeleiteter Politik.
Schweden - Gesellschaft
Von den 1900 Flüchtlingskindern, die in den letzten drei Wochen ohne Angehörige in Trelleborg ankamen, verschwand die Hälfte der Kinder spurlos bevor sie einen Wohnplatz zugewiesen bekamen, also innerhalb von zwei Tagen nach ihrer Ankunft. Niemand kann der Spur dieser Kinder folgen, die möglicherweise in ein anderes Land wollten, Verwandte in Schweden haben oder kein Vertrauen in die Behörden haben. Parallel hierzu zeigt sich, dass das Amt mit der Unterbringung der Kinder überstrapaziert ist und selbst Personen, die im Strafregister eingetragen sind, noch Kinder vermittelt bekommen.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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