Nachrichten, 14. April 2015

Erstellt am 14. April 2015 von Goteborgtown
Schweden - Politik
Die schwedische Regierung gab gestern einen weiteren Punkt des Frühjahrsbudgets bekannt und verspricht dabei der schwedischen Wirtschaft noch für 2015 eine Finanzspritze in Höhe von 226 Millionen Kronen, die in den folgenden Jahren auf jeweils 315 Millionen Kronen angehoben werden soll. Die Gelder sind dafür gedacht schwedische Innovationen wieder konkurrenzfähig zu machen und den Export nach China, Indien und Indonesien zu fördern, da dort, zumindest nach der Regierung, eine bedeutende Nachfrage nach schwedischen Produkten existiert und die Kaufkraft dieser Länder sehr hoch sei.
Schweden - Politik
Nachdem die schwedische Verteidigung nun erreicht hat, dass das Budget in den kommenden Jahren bedeutend aufgestockt wird und die Angst vor einer russischen Gefahr in der Bevölkerung verankert wurde, gibt sie bekannt, dass das aufsehenerregende Eindringen eines russischen U-Boots Ende des vergangenen Jahres nicht stattfand, sondern dass es sich dabei um ein schwedisches Zivilboot handelte, das die mutmaßlichen Zeugen als U-Boot identifizierten. Aufrecht hält die Verteidigung jedoch, dass Mitte Oktober ein anderes unbekanntes U-Boot in die Schären vor Stockholm eindrang, ohne dies jedoch weiter zu kommentieren.
Schweden - Politik/Ausbildung
Die Regierung will im Frühjahrsbudget das gesamte Schulpaket, das im Herbst von der Mehrheit des Parlaments abgelehnt wurde, unverändert neu präsentieren und hofft dabei auf die Einhaltung des sogenannten Dezemberabkommens. Nach Kultusminister Gustav Fridolin sollen Millionen investiert werden um das Mobbing in den Schulen abzubauen und die psychischen Probleme der Schüler zu reduzieren. Auf diese Weise will der Minister auch die Schulleistungen verbessern. Nach wie vor sind natürlich zusätzliche Lehrer vorgesehen, die allerdings nur über Leihfirmen zur Verfügung stehen oder erst ausgebildet werden müssen.

Schweden - Verkehr

Signalfehler, Probleme der Weichen und Fehler an den Hochspannungen führen in Stockholm weiterhin zu einem Zugchaos, denn allein im März mussten 702 Pendelzüge eingestellt werden, etwa die siebenfache Menge des gleichen Monats des vergangenen Jahres. Während der Osterwoche waren zudem rund 50 Prozent aller Fernzüge zwischen Stockholm und Gävle verspätet. Auch auf der Hauptstrecke zwischen Stockholm und Göteborg gab es bis zu drei Stunden Verspätung, da die Wartung der Strecken seit Jahren vernachlässigt wird. Bei diesen Problemen ist es nicht verwunderlich, dass im Raum Stockholm immer mehr Personen zu ihrem Auto statt zu Zügen greifen, was für die Luft Stockholms kaum von Vorteil ist.
Schweden - Recht
Nachdem die schwedische Regierung die Telefon- und Internetanbieter weiterhin dazu zwingt die Daten ihrer Kunden zu lagern, obwohl der Europäische Gerichtshof dies ausdrücklich als gesetzwidrig bezeichnete, muss sich Schweden nun auf eine neue Verhandlung vor dem Europäischen Gerichtshof vorbereiten und seine Entscheidung zur Datenlagerung erklären. Gemäß der europäischen Verordnungen ist es sehr wahrscheinlich, das Schweden von Europa gezwungen wird seine Gesetze wieder zu ändern und die Privatsphäre ihrer Bürger besser zu respektieren. Vorab will die Regierung jedoch keine Änderung vornehmen, sondern sie hält das Abwarten für eine gute Lösung.
Schweden - Internet/Telefonie
Nach einer Untersuchung der Journalisten des schwedischen Staatsfernsehens SVT sind in Schweden bei weitem nicht alle Teile des Landes mit dem Handy zu erreichen und noch weniger ist möglich überall mit Hilfe eines Smartphones Internet zu erreichen. Nach offiziellen Angaben sind 90 Prozent Schwedens mit Hilfe des Mobilnetzes erreichbar, was jedoch bedeutet, dass in Gebirgsgegenden in Dalarna, Jämtland und nördlicher teilweise nur knapp über 30 Prozent der Gegenden per Mobilfunk erreichbar sind, was insbesondere die Bergwacht kritisiert, da dadurch Hilfseinsätze nur sehr verspätet eingeleitet werden können, da dort Handys oft sinnlos sind.
Schweden - Gesellschaft
Während der letzten zehn Jahre hat sich die Anzahl der Jugendlichen, die wegen Drogenmissbrauch in den geschlossenen Abteilungen der Psychiatrie behandelt werden müssen, mehr als verdoppelt. Nach Informationen des Svenska Dagbladet wurden 2013 bereits 1869 Jugendliche im Alter zwischen 15 und 24 Jahren wegen schwerem Drogenmissbrauch dort aufgenommen, während es sich 2004 gerade einmal um 871 Jugendliche handelte. Bei diesen Zahlen wurden nur Personen erfasst, die bedeuten Verhaltensstörungen aufwiesen, die eine Unterbringung in der geschlossenen psychiatrischen Abteilung notwendig machten.
Schweden - Gesellschaft
Nach Untersuchungen des schwedischen Gesundheitsamts greifen Jugendliche fast nur dann zu einem Kondom wenn sie eine Schwangerschaft verhindern wollen, denn sobald die jungen Frauen zur Pille oder Spirale greifen, bleibt dieser Schutz fern, obwohl dadurch Geschlechtskrankheiten in immer größeren Massen verbreitet werden, eine Gefahr, die Jugendliche nicht erkannt haben oder nicht ernst nehmen. Rund 50 Prozent der befragten Jugendlichen hielten es geradezu für unmöglich beim Verzicht auf ein Kondom eine Geschlechtskrankheit übertragen zu bekommen.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

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