Nachrichten, 11. Dezember 2015

Schweden - Politik
Tomas Tobé, der Parteisekretär der Moderaterna, bedauert es dass die Partei nicht bereits vor den letzten Wahlen für eine härtere Flüchtlingspolitik eintrat, da dies zum Wahlgewinn hätte führen können und die heutigen Problem dadurch vermieden worden wären. Tobé spricht damit deutlich aus dass die Partei mit einer Politik, die die Sverigedemokraterna seit Jahren betreiben, zumindest einen Teil der Stimmen aus dem extrem rechten Kreis gewonnen hätte. Trotz identischer Forderungen will Tobé nichts von einer Annäherung an die nationalistische Partei wissen, was ein sehr riskantes Spiel werden kann.
Schweden - Wirtschaft
Wie die staatliche Fernsehanstalt SVT nun aufdecken konnte, unterstützen sowohl Volvo als auch SKF finanziell die amerikanische Lobbyorganisation NMA (National Mining Assocition), die die Klimapolitik Obamas bekämpft und sich deutlich für den Ausbau der Kohlenindustrie einsetzt. Gleichzeitig versuchen sich Volvo und SKF einen umweltbewussten Anstrich zu geben, da nur dies den Verkauf ihrer Produkte fördert. Weder Volvo noch SKF wollen zu dieser Tatsache eine deutliche Stellung nehmen, wobei SKF mitteilt, dass die Firma keinen Einfluss innerhalb der NMA hat, was kaum eine Erklärung sein für die Unterstützung einer umweltfeindlichen Lobbyorganisation sein kann. Am Abend kam von beiden Firmen die Aussage dass sie NMA verlassen werden.
Schweden - Arbeitswelt
Eine neue Studie der Fachzeitschrift Skolvärden belegt, dass Stress und Arbeitsüberlastung  bei Lehrern die Leistung der Schüler negativ beeinflussen und es den Lehrer nicht ermöglichen ihren Schülern die Hilfe zu bieten, die sie benötigen. Nach der Studie denken 78 Prozent der befragten Lehrer ernsthaft an einen Berufswechsel, 89 Prozent fühlen sich, zumindest zeitweise, gestresst und 54 Prozent sagen, dass sie für den Unterricht nicht genügend Zeit aufwenden können, da die administrativen Aufgaben als Bremse wirken. Kultusminister Gustav Fridolin sucht eine Lösung dabei, dass er weniger Prüfungen sehen will und diese möglichst auf digitale Weise.
Schweden - Ausbildung
Über 220.000 Personen haben zum Frühjahrssemester um einen Studienplatz an einer schwedischen Universität angesucht. Nach ersten Auswertungen sind erneut vor allem Jurastudium und Medizinstudium am begehrtesten, gefolgt von wirtschaftswissenschaftlichen Studien. Die am meisten gefragten Universitäten sind erneut Lund, Stockholm, Uppsala und Göteborg. In Stockholm wollten 1590 Antragsteller Jura studieren, bei 330 freien Plätzen. Weitere 4918 Studenten hatten Jura in Stockholm als Zweitwahl angegeben, allerdings ohne jede Chance.
Schweden - Recht
Nach einer Untersuchung der Dagens Nyheter kam es im ersten Halbjahr 2014 bei 203 Fällen zu keiner Anklage, weil sich die Betroffenen unsichtbar machten und ihnen die Ladung daher nicht fristgerecht zugestellt werden konnte. Um angeklagt werden zu können muss in Schweden innerhalb gewisser Fristen die Ladung zugestellt werden. In diesem Fall reicht es für die Betroffenen den entsprechenden Brief nicht zu beantworten und dem anschließenden Gerichtsboten nicht zu öffnen. Da entsprechende Tipps bereits auf Internet verbreitet werden, werden jedes Jahr hunderte von Personen für ihre Taten nicht vor Gericht gestellt.

Schweden - Recht

Journalisten der privaten Fernsehanstalt TV4 konnten feststellen dass im Jahr 2012 mindestens 210 Kinder Menschenhändlern ausgesetzt waren, wovon etwa die Hälfte unter ihnen bei der Polizei angezeigt wurde. Dennoch wurde nicht einer der Täter verurteilt, obwohl die Sachlage in zahlreichen Fällen eindeutig war. Bei den meisten der Fälle handelt es sich um Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren, die sexuell ausgenutzt werden. Einige der Opfer waren auch zwei Jahre alt, wobei es sich bei den Kindern überwiegend um Flüchtlingskinder handelt die ohne Angehörige nach Schweden kamen. Neben sexueller Ausnutzung werden die Kinder auch zum Bettel oder zum Diebstahl gezwungen, beziehungsweise für Zwangsarbeit verwendet
Schweden - Recht
Auch wenn offiziell nicht bekannt ist wie viele Flüchtlinge nach den verschärften Einreisebedingungen in Schweden per Gummiboot bereits ins Land kamen, so erhielt nun der schwedische Küstenschutz den Auftrag die südschwedische Küste permanent zu überwachen. Natürlich werden die Flüchtlinge nicht zur Umkehr gezwungen,sondern vom Küstenschutz bis zur Küste begleitet, um sicherzustellen, dass sie dort von der Polizei empfangen werden.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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