Nacho-Tag – der National Nacho Day in den USA

Freundinnen und Freunde der modernen Tex-Mex-Küche dürften den heutigen 6. November längst als Nacho-Tag in ihren Kalendern stehen haben. Zumindest wenn es nach unseren transatlantischen Nachbarn in den USA geht, die dieses Datum als nationalen National Nacho Day begehen. Natürlich verdient auch dieser Food Holiday einen eigenen Beitrag in der Sammlung der kuriosen Feiertage aus aller Welt und dementsprechend gehen die folgenden Zeile der Geschichte dieses Anlasses etwas näher auf den Grund. Um was geht es dabei?

Wer hat den National Nacho Day ins Leben gerufen?

Wie bei so vielen kulinarischen Anlässen aus den Vereinigten Staaten gilt leider auch im Falle des National Nacho Day, dass seine Ursprünge bzw. Hintergründe nicht sonderlich gut dokumentiert zu sein scheinen.

So konnte ich im Zuge der Recherchen für den vorliegenden Beitrag weder einen Hinweis auf einen möglichen Initiator noch das konkrete Gründungsjahr herausfinden. Zwar taucht hier im Rahmen einer Google-Suche relativ weit oben die Domain nationalnachosday.com auf. Dabei bei handelt es sich aber um einen Teil des an dieser Stelle bereits mehrfach genannte PartyExcuses.com Network. Dieses führt die Website seit ca. 2013 (siehe dazu auch die Liste weiterführender Links unten), wobei nicht klar ist, ob die Betreiber hier als Initiator in Frage kommen.

Mit Blick auf die Frage nach dem Urheber lässt sich zumindest aber festhalten, dass dieser Ehrentag für die einfachste Form der Tortilla-Chips mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf die Initiative auf einen Fan dieses Gerichts zurückgeht. Immerhin gelten Nachos als einer der populärsten Snacks in Mexiko und den Vereinigten Staaten.

Warum fällt der US-amerikanische Nacho-Ehrentag auf den 6. November?

Die zuvor skizzierte Unklarheit setzt sich dann leider auch mit Blick auf das gewählte Datum fort. Denn warum sich die unbekannten Initiatoren hier ausgerechnet den heutigen 6. November ausgesucht haben, scheint nicht näher begründet zu sein bzw. muss vor diesem Hintergrund als relativ willkürliche kalendarische Setzung angesehen werden.

Dass bei dieser Entscheidung der ebenfalls heute in den USA gefeierte Tag des Saxophons (engl. Saxophone Day) oder der Ohne-Kompass-gestrandet-sein-Tag (engl. Marooned Without a Compass Day) eine Rolle gespielt haben, halte ich allerdings für eher unwahrscheinlich.

Wer hat eigentlich die Nachos erfunden?

Entgegen der allgemeinen Auffassung, dass die Nachos ein traditionelles mexikanisches Gericht seien, handelt es sich hierbei vielmehr um einen Snack der modernen Tex-Mex-Küche.

Obwohl es zahlreiche Varianten über die Erfindung der Nachos gibt, gilt die folgende Geschichte als relativ gesichert. Dies wohl auch durch den Umstand, dass diese als erste schriftliche Erwähnung des Snacks in Jane Traheys Kochbuch A Taste of Texas aus dem Jahre 1949 dokumentiert ist.

Laut den hier gemachten Angaben stammt das ursprüngliche Rezept aus dem mexikanischen Grenzort Piedras Negras, wo ein gewisser Ignacio Anaya als Kellner im lokalen Victory Club erstmals den Snack serviert haben soll. Dabei leitet sich die Bezeichnung des Snacks von dessen Vornamen ab, denn im mexikanischen Spanisch gilt Nacho als Spitzname bzw. Ableitung von Ignacio.

Und die Geschichte der Erfindung der Nachos geht so: In besagtem Jahr soll eine Gruppe von Mitarbeitern der nahegelegenen Fort Duncan Air Base zum Essen den Club gekommen sein. Anaya war zu diesem Zeitpunkt allerdings alleine in dem Club und musste ohne Koch improvisieren. Das Ergebnis der in der Küche vorhandenen Lebensmittel: käseüberbackene Tostadas (dt. frittierte Tortillas) mit Jalapeño-Streifen.

Ob dieses Ereignis allerdings etwas mit der Wahl des Datums für den heutigen National Nacho Day zu tun hat, bleibt unklar. Demgegenüber gilt es aber als gesichert, dass die Gäste des improvisierten Gerichts so begeistert waren, dass der Besitzer des Clubs es unter dem Namen Nacho's Especiales auf die Speisekarte genommen hat.

Küchenwissen: Fünf kuriose Fakten über Nachos, die man kennen sollte

  • In Folge der oben beschriebenen Geschichte tauchen die Nachos auf den Speisekarten US-amerikanischer Restaurants seit Ende der 1950er/Anfang der 1960er Jahre auf.
  • Dies auch vor dem Hintergrund, dass die traditionelle mexikanische Küche Nachos eigentlich als Form der Resteverwertung kennt. Hierbei handelt es sich in der Regel um zerkleinerte und in Öl gebackenen Tortillas vom Vortag, die eine typische Beilage zu Suppen und Vorspeisen sind (siehe zum Unterschied zwischen Tortillas und Nachos auch den Beitrag zum Tag der Tortilla-Chips (engl. National Tortilla Chip Day) am 24. Februar).
  • Sie sind in ihrer einfachsten Form Tortilla-Chips, die mit geschmolzenen/überbackenen Käse, häufig kombiniert mit Jalapeños serviert werden. Im Laufe der Zeit sind weitere Variationen mit Guacamole, zahlreichen Saucen, Schmand sowie verschiedenen Fleischsorten populär. In teureren Restaurants gibt es inzwischen aber auch frisch gebackene Nacho-Chips.
  • Ein weiterer Indikator für diesen primär US-amerikanischen Ursprung ist der Umstand, dass ein Großteil der in Mexiko verwendeten Tortilla-Chips industriell in den Vereinigten Staaten gefertigt wird.
  • Die Bezeichnung Nacho steht im US-amerikanischen Englisch inzwischen auch für Gerichte bzw. Geschmacksrichtungen der Kategorie scharf gewürzt nach mexikanischer Art. Hierunter fallen dann übrigens auch Produkte wie Nacho-Cheese oder Nacho-Popcorn. Nun denn, wer es mag. 😉

In diesem Sinne: Guten Appetit und Euch allen einen tollen National Nacho Day. Egal ob in den USA, in Deutschland oder sonst wo auf der Welt.

Weitere Informationen zum Nationaltag der Nachos in den USA


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