Die Literaturwissenschaftlerin Elke Brüns (Berlin) schreibt in ihrem Blog „Gespenst der Armut“:
Am 3. März findet um 20.00 die Veranstaltung “Nachlese” im Falladahaus in Greifswald statt. Die Regisseurin Katja Paryla spricht gemeinsam mit Schauspielerinnen und Schauspielern des Theaters Vorpommern und der Dramaturgin Catrin Darr über ihre aktuelle Inszenierung von Gorkis Nachtasyl. Das Stück erlebte 1902 seine Uraufführung, es brachte erstmals die untersten Schichten auf die Bühne. Als Drama, das die Ausgeschlossenen und Überflüssigen der Gesellschaft zeigt, ist es gegenwärtig von großer, trauriger Aktualität. Denn auch die Soziologie spricht ja zunehmend von den Exkludierten. Die Frage ist allerdings, ob diese Kategorie nicht zunehmend an die Stelle des Begriffs Armut tritt und diese damit erneut unsichtbar macht bzw. den Fokus von der materiellen Dimension zu derjenigen der Teilhabe verschiebt. Ich freue mich auf eine spannende Diskussion, zu der ich als Literaturwissenschaftlerin und Betreiberin dieses Blogs eingeladen wurde.