In diesem Jahr fällt der Welterschöpfungstag („Global Overshoot Day“) auf Dienstag, den 27. September. Ab diesem Zeitpunkt hat die Menschheit alle Ressourcen beansprucht, die für dieses Jahr zur Verfügung stehen, wenn wir nachhaltig gewirtschaftet hätten. „Nicht nur die Banken und Staaten befinden sich in einer Schuldenkrise sondern auch die Menschheit als Ganzes hat ein Schuldenproblem.
Wir nehmen uns zu viel von der Natur und können nicht zurückzahlen“, warnen die Umweltorganisationen WWF, GLOBAL 2000 und Greenpeace. Diese Warnung kommt von Wissenschaftlern des Global Footprint Network, an dem auch der WWF und die Plattform Footprint beteiligt sind. Hauptproblem ist dabei nach wie vor der rasante Verbrauch fossiler Brennstoffe die als Treib- oder Kunststoff nicht nur endliche Ressourcen unwiederbringlich verbrauchen, sondern dauerhaft zu mehr klimaschädlichem CO2 in der Atmosphäre beitragen. Mit der Entwicklung und dem vermehrten Einsatz von Bioplasten wird seit vielen Jahren, teilweise nicht unumstritten, nach Alternativlösungen gesucht.
2011 ist auch das Internationale Jahr der Wälder. Ziel dieser Aktion der Vereinten Nationen ist es, das Bewusstsein der Menschen für die vielfältigen Funktionen von Wäldern zu stärken und so einen Beitrag zu ihrer Erhaltung leisten. Wald ist faszinierender Naturraum und Quelle kultureller Identität. Zudem ist Holz einer der ältesten Bau- und Werkstoffe der Menschheit und erfreut sich heute wieder zunehmender Beliebtheit. Wer dabei nun um den Erhalt des Waldes fürchtet liegt falsch, denn: Nachhaltige Holzverwendung in allen Facetten schützt unseren Wald und ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz! Seit Jahrhunderten wird in deutschen Wäldern das Prinzip der nachhaltigen Waldbewirtschaftung praktiziert. Das heißt, es wird nicht mehr Holz geerntet als nachwächst und die Bedeutung des Waldes als Ökosystem und Lebensraum findet Berücksichtigung. So hat trotz einer jährlichen Holzernte von ca. drei Millionen Festmetern Holz pro Jahr die Waldfläche im Bayerischen Wald in den letzten 30 Jahren um über 15.000 Hektar zugenommen.
Wälder leisten zudem einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz. Sie entziehen der Atmosphäre Kohlendioxid und speichern es im Holz. Während bei Naturwäldern ohne menschliche Nutzung die Aufnahme von CO2 durch das Holzwachstum und dessen Abgabe in Folge von Holzzerfall in etwa gleich ist, kann ein nachhaltig bewirtschafteter Wald noch mehr zum Schutz des Klimas beitragen. An Stelle der gefällten Bäume kommen junge nach, die bei ihrem Wachstum erneut Kohlendioxid aufnehmen. Auf diese Weise lagert der Bayerische Wald pro Minute acht Tonnen Kohlendioxid ein. Und: Holz behält seine CO2-Speicherwirkung auch nach der Ernte über seine gesamte Lebensdauer hinweg bei. Jedes verwendete Stück Holz, vom Holzhaus, über die Inneneinrichtung, Holzverpackung bis hin zum Kinderspielzeug, entlastet unsere Umwelt also nachhaltig vom Klimakiller Kohlendioxid. In einer Holzsteige stecken ca. 2kg, in einer Europalette ca. 40kg und in einem Holzhaus stecken zum Beispiel bis zu 80 Tonnen gebundenes CO2.
Nach der Nutzung wird Holz heute in Deutschland schon zu über 80% recycelt und erreicht damit die Recyclingquoten von Papier und Karton und übertrifft bei weitem das Kunststoffrecycling. Recyclingholz dient als Energiequelle, als Baumaterial oder als Werk- und Rohstoff für hochwertige Produkte. Die Nutzung von regionalem Holz erhält unseren Wald und schützt das Klima!
Kunststoffe und die üblichen Werkstoffe und Baumaterialien verursachen bei ihrer Herstellung Kohlendioxid, eine Holzsteige, Palette oder Regal aus Holz dagegen ist ein Kohlenstoffspeicher.
GROW wird vom 06. – 09. Oktober 2011 bei der großen Abschlussveranstaltung gemeinsam mit dem BAV Bundesverband Altholzrecycling auf dem Bonner Münsterplatz zum Jahr der Wälder teilnehmen, um die Weisheit: „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ mit erweitertem Sinn nach außen zu tragen. GROW präsentiert heimische Äpfel in natürlichen Holzsteigen und Spankörben deutscher Hersteller und dabei Regionalität und Nachhaltigkeit im doppelten Sinne.
Viele Handelshäuser haben Holz im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsprojekte längst wieder entdeckt. Neue Häuser entstehen in Holzarchitektur, Läden werden gezielt mit Holz eingerichtete und manche heizen inzwischen mit Pellets und Hackschnitzeln. Das Potential ist jedoch noch viel größer. Paletten, Holzsteigen, selbst Camembert-Spandosen leisten jeder für sich einen Klima- und Naturschutzbeitrag und werden durch Recycling noch langfristig innerhalb der „Holzkaskade“ genutzt. Kombiniert mit der Vermarktung regionaler Produkte entsteht somit eine glaubwürdige und schon an der natürlichen Holzverpackung leicht erkennbare Nachhaltigkeitsstrategie.
Quellen: Global Footprint Network, Netzwerk Forst und Holz Bayerischer Wald, Jahr der Wälder, GROW Deutschland