Die Welt ist im Wandel und den Menschen wird immer mehr bewusst, dass wir so nicht weitermachen können, wie bisher. Die Erde braucht Alternativen, wie wir Menschen mit ihr umgehen können. Wir brauchen z.B. eine nachhaltige Landwirtschaft, um den Boden fruchtbar und das Erdreich rein zu halten. Wir brauchen nachhaltige Produkte, welche die Umwelt nicht verschmutzen und im Einklang mit der Natur sind.
Wir werden bald an einen Punkt kommen, wo wir merken, dass der übermäßige Konsum keine echte Bereicherung für uns ist. Ursprünglich wurde er angestrebt, um das Glück der Menschen zu erhöhen. Dass dieses Glück jedoch nur von kurzer Dauer ist, immer wieder neu entfacht werden muss und für die Ausbeutung von anderen Menschen sorgt, rückt immer weiter ins Bewusstsein der Menschen.
Ich möchte in diesem Artikel erzählen, wie unser Glück auch anders entstehen kann; wie es unabhängig vom Konsum wird und wie wir es beständig und in neuer Intensität in uns entfachen können. Man könnte es auch wahres Glück nennen, oder eben nachhaltiges Glück, denn darum geht es ja hier.
Auch wenn dir der ein oder andere Punkt dazu bekannt vorkommen sollte, kannst du diesen Artikel für dich nutzen. Es geht nicht darum, etwas zu wissen, sondern um die Praxis. Glück muss in der Tiefe gewollt und gelebt werden, andernfalls geschieht keine wahre Veränderung. Betrachte also, wenn du willst, die Inspirationen in diesem Artikel als einen möglichen Weg oder als Erinnerung, dein persönliches Glück in deinem Herzen zu pflegen.
Nachhaltiges Glück kommt von innen
Das ist für mich die wichtigste Eigenschaft von nachhaltigem Glück: Es entspringt aus unserem Inneren. Wir müssen uns dafür von außen nichts hinzufügen: Keine Schokolade, keine Drogen, keine Partnerschaft, kein Sex, keine bestimmte Geldsumme und keine bestimmte berufliche Situation, keine Anerkennung von anderen und keinen besonderen Status in der Gesellschaft. All das sind Formen des Konsums, in denen wir uns selbst unvollständig oder leer fühlen und von außen etwas „brauchen“, um uns glücklicher zu machen.
Jedes Mal, wenn wir merken, dass wir gerade etwas im Außen suchen, können wir uns dessen bewusst werden und uns fragen: „Wie kann ich mir das selbst geben?“ oder „Was brauche ich gerade in Wahrheit wirklich?“
Ja, es ist möglich, ohne all die Versuchungen unser westlichen Gesellschaft glücklich zu sein, und ich weiß, dass es auch eine komplett andere Form des Glücks ist. Sie ist tiefer, herzlicher, hat viel mehr Substanz und bringt meine Körperzellen vor Entzückung zum Vibrieren. Es ist ein warmes, wohliges Gefühl im Bauch und im Herzen. In diesem Zustand brauche ich von außen nichts mehr. Nichts muss sich ändern und nichts muss geschehen. Alles darf so sein wie es ist und ich genieße das Leben.
Ein Beispiel dafür sind auch buddhistisch Mönche, die mir in Thailand und während eines Klosteraufenthaltes näher begegneten. Sie strahlen eine innere Ruhe und Zufriedenheit aus, obwohl sie auf jeglichen Luxus und Komfort verzichten und die Mahlzeit auf ihrem Teller nur die Menge umfasst, die sie wirklich brauchen. Aber was ist es, das sie so glücklich macht und wie können wir solch einen Zustand erreichen?
Den Fokus nach innen verlagern
Wenn wir ein nachhaltiges und unabhängiges Glücklichsein erzeugen wollen, geht der Weg nach innen. Der Durchschnittsbürger verbringt viel Zeit damit, seine Aufmerksamkeit ständig im Außen zu halten. Überall sind Einflüsse, scheinbar wichtige Dinge, auferlegte Verantwortlichkeiten, die zu Stress und Angst führen und den Menschen von sich selbst ablenken.
Die Zeit, die wir mit Arbeiten verbringen, verbringt ein Mönch mit Meditieren. Dabei lenkt er seine Aufmerksamkeit auf sein Inneres, seinen Körper. Natürlich ist das in unserem Alltag nicht wirklich möglich, aber das muss es auch gar nicht. Es reicht schon, wenn wir mit 20 Minuten beginnen. Ich selbst meditiere jeden Morgen und ich kann mir mein Leben ohne nicht mehr vorstellen.
Meditation macht mich „ganz“, fügt meine Verstreutheit zu einem Ganzen wieder zusammen. Es geschieht ganz von selbst, wenn ich meine Aufmerksamkeit einfach nur auf mich richte. Wenn du es selbst ausprobieren willst, nimm dir diese Zeit der Stille und der inneren Einkehr. Setzte dich auf den Boden oder auf einen Stuhl, sodass es für dich bequem ist.
Du kannst auch einfach nur mal in deinen Körper hineinfühlen und dir die Frage stellen: „Wie fühle ich mich?“, „Was geht gerade in mir vor?“ Damit meine ich nicht deinen Kopf und deine Gedanken, sondern mehr die Gefühle in dir, die je nachdem auch an bestimmten Stellen im Körper ihr Zuhause haben. Werde dir bewusst, dass es noch mehr gibt als deine Gedanken, dass da Gefühle in dir sind, die dein Körpergefühl ausmachen und die du wahrnehmen kannst.
Eine dritte Übung für den Einstieg ist, dass du dir vorstellst, wie in deine Brust ein- und ausatmest. Die Brust ist der Ort deines Herzens, das für die Liebesfähigkeit in uns verantwortlich ist. Richtest du deine Aufmerksamkeit darauf, kannst du mit etwas Übung dein Gefühl der universellen Liebe erhöhen. Diese Übungen sind im Prinzip sehr einfach, aber sie erfordern Geduld und das Loslassen des Gedankens, dass irgendetwas passieren muss.
Nachhaltiges Glück kommt nicht auf Knopfdruck
Wenn wir mit dem Verstand an die Sache herangehen und ständig schauen, ob sich nun was verändert, wird nichts geschehen. Das innere Fühlen und Lieben geschehen nicht unter einer Erwartungshaltung oder auf Knopfdruck. Es geschieht, wenn wir von jedem Zwang des „Haben- und Erreichen-Wollens“ loslassen, wenn wir uns nur darauf einlassen, einfach nur zu sein.
Das nachhaltige Glück ist das Gegenteil von Konsum. Wenn wir es noch nicht gelernt haben, dauert es seine Zeit, bis es zur vollen Entfaltung kommt. Es ist wie ein Samen, den wir unter der Erde aussetzen. Wir müssen ihn stets gießen und Geduld haben, bis er eines Tages anfängt zu wachsen, sich entfaltet und zum Vorschein kommt. Deshalb sind viele Menschen heute auch noch nicht bereit für das nachhaltige Glücklichsein. Sie sind zu sehr damit befangen, irgendwo hinkommen zu wollen. Sie sind zu sehr im Verstand und sagen nach einem kurzen Ausprobieren der inneren Einkehr, dass es nicht funktioniere.
Raus aus dem Kopf, rein ins Fühlen
Die Hauptursache dafür sehe ich in der Tatsache, dass die Menschen zu sehr in ihrem Verstand sind. Sie sind ständig im Denken und versagen sich in dieser Zeit das Geschenk des Fühlens. Dies hat sicherlich auch seine Gründe. Fest steht jedoch, dass wir alle, egal wie unser Alltag auch aussehen mag, unser Bewusstheit dafür schaffen können, dass es noch mehr gibt, als unsere Gedanken, wie z.B. Intuition. Diese ist aber nicht mit dem Verstand erfassbar, sondern kann nur gefühlt werden.
Wir erfahren also eine neue Dimension der Wahrnehmung, wenn wir mehr aus dem Verstand hinausgehen, um uns dem Fühlen zu widmen. Dies können wir trainieren, indem wir in beliebigen Momenten in uns horchen und bewusst wahrnehmen, was gerade geschieht. In einem stillen Raum können wir den Frieden und die Stille wahrnehmen. Beim Gehen können wir die Bewegungen unseres Körpers wahrnehmen. Beim Abspülen können wir das Wasser und den Kontakt zu Schwamm und Teller wahrnehmen.
Egal was wir machen und wo wir sind, wir haben immer die Möglichkeit, unseren Fokus auf die Wahrnehmung zu richten, auf das, was in uns vorgeht, was wir über unsere Sinne empfangen und das, was um uns herum geschieht. Dies täglich und regelmäßig praktiziert ist der Weg für eine komplett neue Wahrnehmung, die nicht mehr nur auf das Denken beschränkt ist.
Für mich gibt es keinen anderen Weg mehr, als den des wahren Glücks, das aus meinem Inneren entspringt. Den Weg der inneren Einkehr und Bewusstheit sehe ich als den Wichtigsten. Er wird ein großartiges Geschenk für dein Leben sein, wenn du bereit für ihn bist.
Auch in dem Buch „Anleitung zum Glücklichsein“ gehe ich darauf ein und erzähle von noch vielen anderen Wegen, wie du dein Lebensglück nachhaltiger gestalten kannst. Ich wünsche dir viel Freude auf dieser Reise nach innen.
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Über den Autor
Foto: connor212 / photocase.com