Nachgedacht: Türkei möchte Kreuzfahrtpassagiere kaufen?

Von Claus Blohm @kreuzfahrtcheck

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Der Tag der deutschen Einheit in Deutschland steht nicht zuletzt für die Freiheit die in Deutschland in jeder Hinsicht Grundlage für unser Zusammenleben ist.

Diese Grundrechte werden seit einiger Zeit in der Türkei in Frage gestellt. Die Türkei geht einen Weg, denn wir im freiheitlichen Deutschland nicht unbedingt nachvollziehen können.  Nun gut dafür sind die Türken selbst verantwortlich.

Auf Grund der aktuellen Entwicklungen und damit verbundenen Gefahren haben viele Reedereien die Türkei vorsorglich aus dem Programm genommen. Ob es tatsächlich Gefahren für Kreuzfahrtpassagiere gibt ist nicht wirklich klar. Im Zweifel evtl. für einzelne an Bord anwesende Gäste schon.

Kreuzfahrtschiffe sind natürlich und das weiß jeder ein großer wirtschaftlicher Faktor. Die Reedereien bringen Geld und die Gäste lassen viel Geld im Land. Normaler Weise zahlen die Reedereien eine Hafengebühr, die sich an der Liegezeit und an der Zahl der Gäste an Bord fest macht.

Die Türkei möchte natürlich die Schiffe zurück haben und kündigt über die Presse an, die Reedereien zu bezahlen, mit 30 USD pro Passagier. Ein seltener Vorgang aber aus Sicht der Türkei verständlich, lässt doch dieser Betrag vermuten das jeder Gast deutlich mehr Geld im Land lässt als 30 USD. So werden dann die Schiffe wenn Sie türkische Häfen anlaufen mal eben mit 30-75 000 USD entschädigt?

Ist dies ein Grund für deutsche Reedereien wieder in die Türkei zu fahren? Da Tui Cruises der größte deutsche Anbieter ist, der die Türkei noch anfährt stelle ich dort die Frage und bekomme zunächst nur eine kurze eher abwehrende Antwort.

Zitat TUI-Cruises:

Wir entscheiden Routen und Anlaufhäfen danach, wie wir unseren Gästen eine abwechslungsreiche und attraktive Reise bieten können. Zudem steht die Sicherheit von Gästen und Crew immer an erster Stelle. Förderprämien der Länder sind deshalb kein Entscheidungskriterium einen Hafen oder ein Land anzulaufen.

Tui Cruises beantwortet die Frage nicht wirklich, ich hake also nach und bekomme:

Zitat TUI-Cruises:

Bisher erhalten wir hier keine Prämien. Grundsätzlich würden wir die Förderprämien aber nicht ablehnen, da wir seit zwei Jahren einen erhöhten Aufwand bei Routen mit türkischen Häfen haben

Immerhin man ist ehrlich, man hätte nichts gegen die Kohle aus der Türkei, worin allerdings der erhöhte Aufwand liegen soll, der die Annahme dieser Zahlungen rechtfertigt ist mir unklar.

Warum schreibe ich das gerade heute….an Tag der deutschen Einheit? Ich glaube das es recht fragwürdig und nicht wirklich gut wäre diese Zahlungen anzunehmen. Es bedeutet im Grunde dass die Türkei einfach nur die Brieftasche aufmachen muss um wieder Geschäfte mit deutschen Firmen zu machen. Ist es wirklich so einfach?

Ich betone noch einmal das ich nicht sage das Tui Cruises der Zahlungen wegen in die Türkei fährt. Mir geht es lediglich um die Haltung der Reederei zu diesem Angebot. Eine Reederei die auf Ihren Schiffen „die große Freiheit“ propagiert sollte doch etwas feinfühliger mit diesem Thema umgehen. Denn die Annahme der Zahlungen würde, aus meiner Sicht, auch das indirekte Einverständnis der Reederei zu den Vorgängen in der Türkei bedeuten.

Bitte schreibt mir Eure Meinung gerne hier zu diesem Thema.


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