Nach Vattenfalls Rückzug: Wie weiter ohne Kohle in der Lausitz?

Diese Frage stellt sich in Angesicht eines Beitrages des Brandenburger Staatsfernsehens unter http://www.rbb-online.de/wirtschaft/thema/2014/kohle/welzow/beitraege/gruendung-innovationsregion-lausitz-alternativen-braunkohle.html.
In guter alter sozialdemokratischer Manier soll es nun eine gerade in COTTBUS neu gegründete Gesellschaft richten. Die neu gegründete Innovationsregion Lausitz GmbH, ach welch schöner Name, will dem vernehmen nach mal keine neue Studien schreiben, sondern Schlußfolgerungen aus vorhandenen ziehen. Ach wie nett kann man da nur sagen und mal wieder voll daneben. Denn der Zug Lausitz ist nun mal schon lange abgefahren und die dafür Verantwortlichen sitzen bzw. saßen in Brandenburgs Landesregierung.
Unter Ägide des leider kürzlich viel zu früh verstorbenen Klaus Ness wie seiner Ehefrau Martina Gregor-Ness (beide SPD) wurde vor etwa 10 bis 15 Jahren Vattenfall in der Lausitz hofiert was das Zeug hielt und altehrwürdige Produktion wie echte Innovation platt gemacht, was das Zeug hält.
Beredtes Beispiel das Trauerspiel in mehreren Akten um die nun schon lange ehemalige Glashütte Döbern. Natürlich musste Döbern wie viele andere über Jahrhunderte gewachsene Industrie und Strukturen in der Lausitz weg, wenn man Kohle mit der Kohle machen wollte. Da ist nun mal schlecht mit Tagebau erschließen, wenn auf gleichem Areal vielleicht noch eine Glashütte, ein Textilbetrieb oder gar ein Landwirt tätig ist. Die stören dann nämlich! Da könnte ja der Betreiber auf die Idee kommen, Schadensersatz zu fordern, wenn er wegen der Kohle zwangsenteignet werden sollte. Da ist es doch viel einfacher zu sagen, da ist eh nichts mehr, also Abrißbirne und los geht´s! Wäre ja noch schöner, wenn gar ein Bauer aus der Lausitz seinen Lebensunterhalt damit verdienen würde, Supermärkte in der Umgebung zu beliefern. Wo kommen wir denn da hin, wenn wir auch noch die heimische Landwirtschaft stärken? Vor allem wenn der Bauer als Verpackung für seien Säfte das Glas nehem würde, was gerade nebenan als Saftflasche gegossen wird. Da ist doch ein Aufsichtsratspöstchen bei Vattenfall als kleiner Nebenverdienst viel auskömmlicher oder etwa nicht?
Nur war das eben damals alles nicht zu Ende gedacht, aber auch das ein Wesensmerkmal der Sozialdemokratie, die deshalb schon ein Bismarck zurecht geiselte. Wie überall im Leben gilt, wer A sagt, der muss auch wissen, wie es dann mit B und C,D, E und F weiter geht. Das ist aber das Land Brandenburg betreffend den hiesigen Entscheidern noch nie so richtig klar gewesen, was sich wiederum an der Geschichte des Cargolifter recht einfach erklären lässt. Natürlich hätte ein Land Brandenburg den Weiterbetrieb von Cargolifter sichern können, wenn es nur gewollt hätte. Wer aber eben nur die Kohle mit der Kohle im Kopf hat, für den ist natürlich der Cargolifter störend. Dessen Standort befindet sich nämlich auch in der Lausitz! Nur ein weiteres Beispiel wie in der Lausitz vieles kaputt gemacht wurde.
So bleibt bezüglich der gerade neu gegründeten Innovationsregion Lausitz GmbH nur zu sagen: "Die Botschaft hör ich woll, allein mir fehlt der Glaube." Man kann nämlich nicht so einfach wieder das ins Leben rufen, was Schluß endlich über Jahrhunderte in der Lausitz wuchs und in den letzten rund zehn Jahren Bergbau bedingt geschliffen wurde. Man kann bspw. nicht das geschliffene Dorf HORNO, von dem übrigens ein Manfred Stolpe einst gelobte, es sei das letzte, was geschliffen würde, wieder aufbauen, um bspw. in ihm Ackerbau und Viehzucht zu betreiben. In einem ausgekohlten Tagebau geht so etwas nämlich nicht. Da geht auch vieles andere nicht.
Dies übrigens wussten vor rund 30 bis 40 Jahren Generationen von SPW und Panzerfahrern der NVA, die im damals schon ausgekohlten Tagebau NOCHTEN fahren lernten. Das war das einzige, was man damals in diesem einer Mondlandschaft ähnlichen Areal noch machen konnte. Da wuchs nämlich nichts mehr und wenn ein Eleve mit seinem Eisenschwein falsch abbog, gab es keinen Schaden, weil nichts da war, wo er hätte gegen fahren können.
So lässt sich eingangs gestellte Frage ganz einfach beantworten: Da die traditonelle Produktion in der Lausitz, die historisch gewachsen größtenteils Manufakturarbeit war, nicht mehr da ist und die Flächen auf denen diese betrieben wurde ebenfalls nicht, ist es heute Jacke wie Hose, welche neuen Wolkenkuckucksheime nun in die Luft geblasen werden. Der Zug Lausitz ist schon lange abgefahren. Übrig bleibt eine ausgekohlte Landschaft, in der die Menschen auf Jahrzehnte hinweg keine Zukunft haben.

wallpaper-1019588
aniverse: Alle Anime-Neuheiten im Mai 2024 im Überblick
wallpaper-1019588
Awajima Hyakkei – Manga erhält Anime-Adaption
wallpaper-1019588
Banished From The Hero’s Party – Light Novel endet mit dem 15. Band
wallpaper-1019588
trapezium – Trailer stimmt auf Premiere ein