Es sind wirklich düstere Stunden für Donald Trump nach dem skandalösen Kotau vor Kreml-Chef Wladimir Putin in Helsinki: Als der US-Präsident beim Versuch einer Schadensbegrenzung vor der zornigen Nation beteuerte, er habe sich bei einer der extrem kontroversen Aussagen „versprochen", ging im Weißen Haus kurzfristig das Licht aus. Trump saß im Finstern, die perfekten Bilder zu dem Debakel.
Nach einer turbulenten Krisensitzung mit Vize Mike Pence und Außenminister Mike Pompeo hatte ihn seine erboste Republikaner-Partei zu Klarstellungen gezwungen. Doch da patzte er gleich wieder: Widerwillig las er, fast wie in einem „Geiselvideo" (CNN), vom Blatt, dass er die Erkenntnisse der US-Geheimdienste akzeptiere, wonach Russland hinter den Hacker-Attacken auf die US-Wahlen 2016 steckte.
„Es könnten aber auch andere gewesen sein", relativierte er aber sofort, als er vom Redetext aufblickte.
Von den Amerikanern freilich gibt es mehrheitlich eine schallende Ohrfeige; 55 Prozent lehnen Trumps Kuschelkurs mit Putin ab. Aber: Trump konnte mit seinem Zurückrudern zumindest den Feuersturm innerhalb seiner eigenen Republikaner-Partei vorerst löschen. Und seine treusten Anhänger halten ohnehin eisern zu ihm, egal wie groß der Murks ist.
Fast wieder oben auf, twitterte Trump trotzig: Er beschimpfte seine Kritiker als „gestört". Und er kündigte eine fruchtbare Zusammenarbeit mit Putinan.