Nach dem Schlimm ist vor dem Schlimmer

Nach dem Schlimm ist vor dem SchlimmerEZB-Präsident Jean-Claude Trichet hat nach Angaber der Basler Zeitung die Gelegenheit genutzt, einmal mehr ein düsteres Bild der gegenwärtigen Krisengefahren in Europa und darüber hinaus zu entwerfen. Knapp sechs Wochen nach seiner Wiederholung seiner 18 Monate alten Warnung, dass sich die Menschheit in der größten Krise seit dem 2. Weltkrieg befinde, ließ der führende europäische Geldpolitiker jetzt wissen, dass "eine globale Krise der öffentlichen Finanzen unmittelbar bevor" stehe. Wie seinerzeit beim großen Weltenbrand sei Europa am stärksten betroffen: "Wir stehen vor einer globalen Krise der öffentlichen Finanzen, und wir sind das Epizentrum dieser Krise", sagte Trichet.
Die aktuelle Situation sei dabei noch prekärer als die nach dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman, allerdings offenbar doch nicht ganz so schlimm wie der 2. Weltkrieg selbst. An den Märkten sei inzwischen der Glaube verloren gegangen, dass Schlüssel-Länder nicht zahlungsunfähig werden können, mutmaßt Trichet, der seit Monaten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel darüber streitet, wie schlimm die Krise nun wirklich ist. Merkel hielt sie bereits vor drei Jahren für die "schwerste Krise seit den 20er Jahren", seitdem ist viel Krisenmanagement betrieben und die Krisenfolgen eingedämmt.
Ursache der Entwicklung, so die treffende Analyse von Jean-Claude Trichet im letzten Sommer, seien letztlich aber die "derzeitigen Turbulenzen". Eine Lösung liege darin, dass „die Regierungen das tun, was wir als ihre Arbeit betrachten, und dass sie ihrer Verantwortung gerecht werden“. Dann dürfe man hoffen, dass nach schlimm vor noch schlimmer sei. Bis dahin aber seien leider die Superlative für die Beschreibung der Vorgänge ausgegangen.


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