Das Rezept stand schon länger auf Jims Programm und ich bekam einen kurzen Herzinfarkt am Tag vor dem Dreh, denn ich war dafür verantwortlich (neben den vermeintliche gelben Chilis) auch die gelben Tomaten zu besorgen, die aber weitestgehend ausverkauft oder aus dem Programm genommen waren. Zu einer anderen Jahreszeit hätte man natürlich auf frische zurückgreifen können, aber diesmal waren eingedoste notwendig. Im dritten Supermarkt fand ich dann zu meiner Erleichterung genau zwei Dosen: die allerletzten! Das bedeutete zwar dass dem White Chili nichts im Wege stand, aber auch, dass wir für die Szene in der diese Konserven geöffnet wurden, nur einen Take zur Verfügung hatten. Da wir die Dosen synchron öffnen, entleeren und dann leer wieder auf die Arbeitsfläche stellen wollten konnte also einiges schief gehen. Wir haben die gesamte Szene mehrfach trocken geprobt und dann war das rote Lämpchen an und es ging schief. Ist euch aufgefallen? Nein? Schön! Dann schaut die Szene jetzt bitte nocheinmal an, dann könnt ihr nämlich bemerken, dass aus meiner Tomatendose so gut wie nichts in die Pfanne gelangt. Ein sehr großes Tomatenstück lag quer und nichts ging mehr. Man kann ganz kurz einen Schock in meinem Gesicht sehen, als ich das bemerkte. Ansonsten kann man es auch hören, denn die Dose in meiner Hand klingt anders als die tatsächlich leere Dose von Jim, als wir sie zurück auf die Arbeitsfläche stellen. Wie ich gestern erfuhr ist das aber nichtmal Jim aufgefallen, insofern ist ja alles gut.
Seit Beginn der zweiten Season verwenden wir auch eine neue Kamera. Nachdem wir die gesamte letzte Season mit einer alten Mini-DV Kamera drehten - also eine mit diesen kleinen Videokassetten - testen wir derzeit eine Sony DCR-SX85E. Das bringt uns nicht nur ein schickes 16:9 Format, sondern gestaltet die Datenübertragung auf den PC via USB-Kabel wesentlich komfortabler und die Bildqualität ist deutlich besser. (Schwierigkeiten bereitet uns immer noch die Belichtung in der Küche. Falls da jemand Tips hat, freuen wir uns über jede Anregung!) Die Kamera selbst ist handlich und leicht und unsere Kamerafrau hat sich schnell mit ihr angefreundet - via Touchscreen können Einstellungen sehr schnell vorgenommen werden und auch ein rasches Anschauen der letzten Takes geht sehr schnell. Manko ist allerdings der Zoom. Zum einen reagiert der bei weitem nicht so sensibel wie bei der alten Kamera, zum anderen hört man das Rauschen des Motors auf der Tonspur, was sehr ärgerlich ist. Wo es geht ist das später am PC rausgeschnitten, aber diese Arbeit könnte man sich auch sparen. Wir werden uns demnächst noch mit anderen Kameras beschäftigen.
Dann kam das NERF-SHOOTOUT!!! Darauf habe ich mich schon seit Wochen gefreut! Nachdem klar war, welche Nerf-Knarren vorkommen sollten und wir sie entsprechend besorgt hatten, konnte es los gehen. Mit den Schaumstoff-Darts herumzuballern macht irre Spaß! Und zwar jedem! (Ich kenne sogar seriöse Universitäts-Dozenten, die eine Nerf-Knarre in ihrem Büro aufbewahren!) Am Set wollte jeder mal schießen und vorallem die Stampede - das von Jim benutzte vollautomatische Gewehr - war schnell ein Liebling. Ich mag die Maverick sehr, dieser Sechs-Schuss-Colt, der unter Kennern als Einstiegsdroge eingestuft wird. Wer sich näher mit der großartigen Spielwiese dieser fantastischen Knarren beschäftigen möchte, dem legen wir einen Namen ganz besonders ans Herz: Mr. Jonathan Bankcroft! (Ihr müsst den Namen unbedingt mit so einem verwegenen Trommelwirbel im Hintergrund lesen!) Mr. Jonathan Bankcroft! Der verwegene Waffenhändler zieht mit seinem Arsenalwagen durch die Lande und versorgt jeden mit der notwenidgen Ausrüstung wobei er neben den Nerf Guns noch Revolver, Gewehre und Pistolen anderer Dart-Schmieden anbietet. Online erreicht ihr ihn übrigens bequem unter bankcroft.de.
Zum Abschluss gibt es noch ein Novum beim Abwasch: Outtakes. Die letzte Szene, die wir in der Küche drehten ist die Rückblende in der unsere Meinungsverschiedenheit darüber eskaliert, ob das Chili nun mit Fleisch oder vegetarisch zubereitet werden soll. (Wir wissen alle wie es ausging.) Irgendwie klappte das aber nicht so recht und so sammelten sich zahlreiche Takes an, die wir hier gern präsentieren.