Das Internet ist voll damit: Marathon unter 4 Stunden, 10 Kilometer unter 45 Minuten, 5 Kilometer durchlaufen…für jedes läuferische Ziel gibt es einen passenden Trainingsplan, nach dem du trainieren kannst, um dein Ziel auch zu erreichen. Wie passend diese Trainingspläne jedoch gerade für dich persönlich sind, das ist fraglich!
Ja! Auch ein Lauftraining sollte geplant werden
Wenn du zu einem bestimmten Punkt kommen möchtest, gibt es Wege, die führen direkt zum Ziel und es gibt Wege, die machen viele Umwege und sind mit deutlich mehr Aufwand verbunden. Je direkter du gehst, desto schneller wirst du am Ziel sein. Das klingt schon mal logisch und das kann man auch aufs Training umlegen: Eine systematische Herangehensweise erspart dir „leere Kilometer“ und bringt dich schneller ans Ziel!Nein! Ein und derselbe Trainingsplan kann gut oder schlecht sein
Sobald du läufst, trainierst du! Du kannst aber „leere Kilometer“ machen und damit unnötig Zeit und Energie vergeuden! Es gibt nämlich ein paar Trainingsprinzipien, die man berücksichtigen sollte. Diese beziehen sich auf Naturgesetzte, die man einhalten muss. Wenn nicht, kommt man weniger schnell voran oder im schlimmsten Fall gar nicht bzw. verletzt sich sogar!Und das Interessante beim Training ist, dass jeder Mensch anders reagiert, andere Voraussetzungen mitbringt, andere Gene und Fähigkeiten besitzt. Deshalb kann es im Extremfall sogar sein, dass ein und derselbe Trainingsplan den einen Läufer unterfordern, und den anderen, mit demselben Trainingsziel überfordern kann.
Es kommt drauf an!
Das Internet kann dir helfen! Hast du dich schon mal nach dem Google-Navi orientiert. Wie oft hat er dir schon Wege vorgeschlagen, auf denen du deutlich länger gebraucht hast als über andere? Gerade wenn du dich in deiner Gegend auskennst, wirst du vielleicht direktere Wege zum Ziel finden, als es dir vom Navi vorgeschlagen wird. In einer fremden Stadt bist du auch froh, nicht den kürzesten Weg zu finden, Hauptsache du findest das Ziel relativ schnell. So ist es auch mit den Trainingsplänen: Wenn man dich nicht kennt, kann ein allgemeiner Trainingsplan sehr hilfreich sein, muss für dich aber nicht der beste sein!Deshalb ist es nicht sehr erfolgversprechend, wenn man einen x-beliebigen Trainingsplan verfolgt, ohne zu wissen, was dich eigentlich direkt zum Ziel führen könnte. Dazu braucht man unbedingt ein paar Informationen über deinen Körper (Leistungsparameter, bisherige Leistungsentwicklung, Stärken-Schwächen, Trainingstyp, Wettkampftyp,…) und eine ausführliche Anamnese (bisheriges Training, Verletzungsbiografie, Alter,…).
Meine Meinung
Wie ich arbeite: ohne eine ausführliche Anamnese (zum „Kennenlernen“ der Person) und einer Leistungsdiagnostik (Stärken-Schwächen Analyse) kann auch ich keine gute Trainingsempfehlung geben. Und wenn der Trainingsplan einmal erstellt ist, wird er ständig adaptiert, denn niemand entwickelt sich „normal“. Es gibt immer einen Plan B, einen Plan C,…Egal, ob man nun einen individuell abgestimmten Trainingsplan hat, oder nach einem vorgefertigten aus dem Internet trainiert, sobald man ihn hat, trainiert man anders, konsequenter, ernsthafter. Die Prioritäten verlagern sich, auf einmal wird das Training zu etwas Besonderem. Und das alleine kann schon zum Erfolg führen bzw. ein besseres Ergebnis bringen als ohne einen Trainingsplan. Die Gefahr besteht nur, dass man zu übermütig wird und sich zu viel zumutet. Der ursprünglich beste Trainingsplan kann zum schlechtesten Plan werden, wenn er nicht erfüllt werden kann!
Der September wird interessant – jeden Tag versuche ich, einen Mythos zu zerstören! Möchtest du morgen schon den nächsten Bericht gleich per Mail erhalten, dann hinterlasse mir deine Mailadresse und du bleibst am Laufenden!
Tipp des Tages:
Ein praxistaugliches Buch, in dem du erfährst, wie du intuitiv das richtige Training für dich herausfindest - Tag für Tag! Fitzgerald hat wirklich gute Ansätze für ein unkompliziertes Laufen:
Run: The Mind-Body Method of Running by Feel