[MyInterview] Stephanie Madea erzählt alles...

Vielen Dank für euer Interesse an einem Interview, Kendraund Falballa! Ich bin gespannt, welche Fragen euch auf der Zunge brennen.
[MyInterview] Stephanie Madea erzählt alles...
Mediencircus: Alserstes würde ich gerne wissen, wie du zum Schreiben gekommen bist? Gab es einenspeziellen Moment an dem du wusstest, dass du Schriftstellerin werden möchtest?
Ich bin über viele Umwege zum professionellen Schreibengekommen. Als Kind malte ich meine verrückten Gedanken und Tagträume auf underzählte dann meine Geschichte zu den Bildern. Später begann ich, Science-Fiction,Liebes- und Fantasygeschichten handschriftlich in Tagebücher und DIN A4 Hefteniederzuschreiben. Mit 13 Jahren schenkten mir meine Eltern einenSchreibmaschinenkurs und eine elektronische Schreibmaschine, woraufhin es keinHalten mehr gab. Spätestens seit 1991 – mit dem Schreiben am Computer - ist dasGefühl vollkommener Freiheit tief in mir verankert, das mich erfüllt, wenn ichin einer Geschichte abtauche und sie niederschreibe.Mir fällt kein einzelner Moment ein, in dem ich dachte:„Jetzt werde ich Schriftstellerin.“ Im Jahre 2002 entschied ich nach 3staatlichen Abschlüssen und einigen verschiedenartigen Jobs im In- und Ausland,dass ich mich neben der Arbeit selbst im Schreiben schulen wollte, um besser zuwerden. Der Wunsch, Schriftstellerin zu werden schwelte mehr oder weniger immerin mir und mit jedem Jahr habe ich härter daran gearbeitet, ihn zuverwirklichen.
Mediencircus: Wiekam es zu der Idee ein Eigenstudium "Kreatives Schreiben" zu belegen?
Der Grund, mich autodidaktisch zu schulen kam, als ichmeinen ersten Roman 2002 nach jahrelanger Überarbeiterei fertig geschrieben hatte.800 Seiten Abenteuer pur. Freunde und Familie lobten die Geschichte, aber ichlas im Internet, dass man sich auf „dieses Urteil“ nicht verlassen sollte. ;)Zum Glück hatte ich zwei Testleser, die konstruktive Kritik übten. DasResultat: Ich war noch lange nicht so weit/so gut, wie ich in meiner Freude,den Roman abgeschlossen zu haben, gedacht hatte. Seitdem ist keinSchriftsteller-Blog, kein Sachbuch, kein Schreib-Kurs, kein Autoren-Forum vormir sicher.
Mediencircus: Wassind für dich die Vor und Nachteile als Schriftstellerin?
Mir fällt nur ein Nachteil ein. Von dem Gehalt einesSchriftstellers kann man nicht leben. Natürlich kann sich dies mit dem Sprungin einen Großverlag mit einem Bestseller rasch ändern … ist ohne Frage jedermannsTraum und ziemlich unwahrscheinlich. Eine weitere Schattenseite könnten dieArbeitszeiten bedeuten, die man sich selbst stecken muss. Ein undisziplinierterMensch wird wohl schnell sein Pensum vernachlässigen. Für mich sind die „nichtvorhandenen“ Arbeitszeiten allerdings mit das Schönste. Ich darf mir meinen Tagfrei einteilen, das ist Luxus pur und ich werde einen Teufel tun und michwährend der Arbeitszeit auf die faule Haut legen und damit meinen Jobriskieren.Weitere Vorteile sind für mich das Aneignen von Wissen,das mich interessiert. Ich darf das Lesen von Büchern und Zeitschriften, dasSehen von Filmen, das Joggen, das Recherchieren auf Webseiten als Arbeitszeitwerten. Ich darf das Anlegen von Plots, Charakteren und Grafiken sowie dasAbtauchen in meiner Fantasie und das Niederschreiben „Beruf“ nennen. FreieEntfaltung. Ich kann mir keinen schöneren Job vorstellen.
Mediencircus: Wound wann schreibst du am liebsten? Außerdem würde mich interessieren ob du nachPlan schreibst oder dich beim Schreiben einfach überrasche lässt, washerauskommt?
Ich schreibe grundsätzlich in meinem Büro. Am liebstentauche ich in völliger Stille in meine Figur ein und als sie ins Geschehen ab.Ab und zu hoch konzentriert mit Ohrstöpseln, an anderen Tagen mit Musik überKopfhörer, um  Atmosphäre zu schaffen.Einen festen Zeitpunkt zum Schreiben habe ich nicht, aber ich schreibe aufjeden Fall täglich. Oft arbeite und fühle ich mich morgens in die neue Szeneein und nach der Mittagspause hämmere ich sie in den PC.Plan oder Überraschung? Beides. Ich plotte sehrausführlich, erschaffe eine Geschichte, die aus den detailliert zum Lebenerweckten Figuren entsteht. Mein Schwerpunkt liegt neben der Story undnatürlich den nachvollziehbaren Handlungen auf den Charakteren. Erst wenn sieein Teil von mir geworden sind, beginne ich mit dem Schreiben. Sie entwickeln sichwährend der Schreibphase weiter und scheren häufig unvermittelt aus meinerStoryline aus. Ich plane die Eckpunkte eines Szenariums und lasse die Figurenvon der Leine. Fast immer erstaunen sie mich und ab und zu bescheren sie mir einHaareraufen, weil sie plötzlich stur ihr Ding durchziehen. Dann heißt es vonihnen: „Friss, Autor, oder stirb, denn anders bin ich eben nicht.“ Und ehrlichgesagt, fresse ich meinem Charakteren in solchen Momenten aus der Hand. ;)
Mediencircus:Ähneln deine Figuren im Roman Menschen in deinem Umfeld? Verknüpfst du gewisseEigenschaften mit ihnen? Oder sind sie frei erfunden?
Zwar sind alle Charaktere von mir frei kreiert, dochbestehen sie natürlich auch aus meinen Erlebnissen, Erfahrungen undBeobachtungen. Keine meiner Figuren, veröffentlicht oder unveröffentlicht,gleicht einem Menschen aus meinem Dunstkreis. Ich suche mir die Informationenzusammen, die ich genau für diese Person benötige und dann schreibe ich überihre Vergangenheit, einprägsame Anekdoten und Beziehungen und lerne sie so mitjedem Wort besser kennen. Daraus ergeben sich weitere Charakterzüge, die ausder ganz persönlichen Geschichte der Figur heraus entstanden sind.
Mediencircus:Konntest du bei der Auswahl des Covers mitbestimmen?
Ich habe mich da gänzlich auf meinen Verlag und dieGrafiker verlassen, schließlich war dies mein allererstes Cover. Eineaufregende Sache. JIch war sehr überrascht, als der Sieben Verlag mich vorErstellung bat, kurz die Hauptprotagonisten zu beschreiben, weil die„Liebespaare“ einen Wiedererkennungswert haben sollen. Wow! Das fand und findeich große Klasse. Einige Monate vor Veröffentlichung erhielt ich das vorläufigeCover per Mail und die Möglichkeit, meine Meinung zu äußern.Jonas und Cira aus Band 01 der Night Sky Trilogie „Sklavedes Blutes“ sind gut getroffen und auf den Covers von Band 02 „Schwur desBlutes“ und Band 03 „Schicksal des Blutes“ stimmen die abgebildeten Personen hundertprozentigmit dem neuen Paar überein. Ich bin total happy und begeistert!
Mediencircus:Beschreibe bitte kurz das Gefühl als du zum ersten Mal das fertige Buch in denHänden gehalten hast.
Es ist witzig, dass du fragst, denn euer Interview fälltgenau in den Zeitraum, in dem meine Belegexemplare „eintrafen“.Der Weg von Deutschland nach Zypern ist (zumindest für diePost) ziemlich lang. An die Tür-Lieferungen von DHL gibt es nicht und wir habennicht einmal einen Briefträger im Dorf, sondern nur P. O. Boxen fürnormale Briefe. Als der Zettel der Post mich erreichte, lag das Paket mit denBüchern bereits eine Woche auf der Hauptpost, die 40 km entfernt liegt. Freundeversuchten, das Paket mitzubringen, doch es schien auf der Post unauffindbar zusein. Himmel! Da schreibt man sein ganzes Leben lang und wartet auf dieseneinen besonderen Augenblick und dann so etwas!Als ich Tage darauf am Schalter stand, war mir klar, dassich niemals ohne mein Bücherpaket wieder nach Hause fahren würde. Ich hättewohl eher das Lager komplett ausgeräumt. ;) Im Auto öffnete ich das Paket – undda war es. Mein Buch! Mein erstes, eigenes, gedrucktes Buch. Ich konnte denUmschlag streicheln, durch den Inhalt blättern. Die Seiten rochen druckfrisch,obwohl wir so lange aufeinander hatten warten müssen. An diesem Tag dachtenPassanten vermutlich, dass mein Partner und ich gerade aus einem Gebüschgekrochen kamen, weil ich nicht vorhatte, mein breites Grinsen wegzuwischen. Ichkostete meinen Glücksmoment voll und ganz aus und bin immer noch glücklich.
Mediencircus: Washat dich eigentlich nach Zypern verschlagen? Was magst du besonders an deinerneuen Heimat?
Ich liebe die Sonne und die hohen Temperaturen, außerdemlebe ich gern von Natur umgeben. Mein Lebenspartner und ich sind selbstständig,benötigen außer jeweils einem eigenen Büro, Computer und Internetausschließlich Ruhe, um vernünftig arbeiten zu können. Zypern hat sich mit über300 Sonnentagen, der Nähe zu Deutschland, der Verkehrssprache Englisch undvielen anderen Kleinigkeiten als Favorit auf unserer Auswanderlisteherauskristallisiert. Nach zwei Umzügen auf der Insel haben wir endlich unserÖrtchen der Ruhe auf einem Berg im Grünen gefunden.Besonders mag ich die Stille und die Wärme.
Mediencircus:Beschreibe dich selbst in 3 Worten
Optimistisch, sensibel, diszipliniert.
Mediencircus:Welches ist dein Lieblingsbuch, dass du nicht selbst geschrieben hast?
Den meisten ist dieses Buch wahrscheinlich als Film bekannt:„Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten/Romancing the Stone“. Ich könnte esimmer wieder lesen. Die unnachahmliche Mischung aus Abenteuer, Humor undLiebesgeschichte - Spannung pur. Sicherlich mag ich es auch, weil sich dieGeschichte um eine Autorin dreht, die lernt, mit beiden Beinen auf dem Boden zustehen und zuzutreten, falls nötig. JEin wenig aktueller sind die Bände 5 und 6 der BlackDagger-Serie, die mich begeisterten und deren Charaktere immer noch in meinenGedanken nachhängen.
Mediencircus:Welche Erwartungen, sprich Hoffnungen hegst du für das Buch : "Sklave desBlutes" ?
Es ist mein Roman-Debüt, deshalb habe ich überhaupt keineAhnung, wie fremde Leser meinen Stil, meine Ideen, meine Charaktere aufnehmen.Ich hoffe, dass den meisten die Erzählung um Cira und Jonas gefällt, dass ihnendie Tiefe der Figuren zusagt, dass etwas aus der Geschichte in ihnennachklingt, sodass sie sich auf Night Sky 02 „Schwur des Blutes“ freuen. DesWeiteren wünsche ich mir, mir einen guten Namen als feinfühligeSchriftstellerin zu machen.
Mediencircus: Zum Schluss stellt sich noch die Frage, wie geht es mitdir weiter, bzw. was haben deine Leser in Zukunft von dir zu erwarten?
Bereits im November diesesJahres kommt der 3. Schreibstilratgeber heraus.Zurzeit schreibe ich an Band02 der Night Sky Trilogie „Schwur des Blutes“, der im Februar 2012 im SiebenVerlag das Licht der Welt erblicken wird. Der 3. Band „Schicksal des Blutes“erscheint voraussichtlich im August 2012.Gleich im Oktober 2012 gehtes weiter mit dem Auftakt einer spannenden Serie um die Rettung einer seltenenVampirspezies, den Amorphen: „Amorphenblut 01 – Lyon“. Der erste Band ist schongeschrieben und vom Verlag lektoriert, deshalb werde ich mich nach der NightSky Trilogie sogleich in „Amorphenblut 02“ vertiefen dürfen. So weit zu den feststehendenVeröffentlichungen. Facettenreiche Ideen,ausgearbeitete Plots und angefangene Romane schlummern in mir und meinenSchubladen und warten begierig auf den richtigen Zeitpunkt, um hervorgeholt zuwerden. Meine Leser dürfen erwarten, dass noch einiges von mir erscheinen wird.J
Vielen Dank für das tolle Interview und die ehrlichen Antworten!
Hier könnt ihr gucken:
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