Das bin ich. Früher mal.
Chic. Schlank. Strahlend.
Man fand mich stets mit einem vollständigen Tages-MakeUp vor, sobald ich das Haus verließ. Und wenn ich nur den Müll raus brachte. Jede einzelne Haarsträhne saß perfekt. Ich trug Stoffhosen oder auch Jeans, Blusen, Strickjäckchen, Kleider, Röcke und natürlich Pumps. Chic statt sportlich war mein Style in der Regel. Meine Handtasche war immer mit Schminke, Bürste und Haarspray bestückt – für den Notfall. Kam eine böse Windböe an mir vorbeigeflogen und zerstörte meine Frisur, wurde das am nächstbesten Spiegel gleich wieder gerichtet.
Die Haare trug ich übrigens immer offen. Und ich trug lange Ohrringe, Ketten, Armbänder, Ringe, manchmal auch Fußkettchen. Oder Halstücher. Das volle Programm.
Man könnte fast sagen, ich war eitel. Ja, das war ich wohl. Ziemlich eitel sogar. Mrs. Perfect leibhaftig.
Ja gut, ich war nicht immer so schlank, wie auf dem Foto da oben. Während meiner ersten Ehe hatte ich ein wenig mehr auf den Rippen. Es brauchte also eine Scheidung, um so schlank zu werden – und zack! Purzelten 10 kg von ganz allein von meinen Hüften. Okay, nicht gerade die schönste Art, um abzunehmen. Aber es war nachhaltig. Vier Jahre lang hielt ich meine Figur.
Und dann lernte ich meinen Mann kennen. Ende der Geschichte.
Nee, Quatsch! Aber ich nahm recht schnell ein wenig zu. Wir gingen viel essen, gerne Fastfood, aber auch in viele Restaurants. Eigentlich fast jedes Wochenende. Und gemeinsam essen macht ja viel mehr Spaß, als allein. Trotzdem hielt sich mein Gewicht in einem gesunden Rahmen.
Seit ich Mutter bin sieht das allerdings vollkommen anders aus.
Ich bin total aus der Form geraten. Und ich werde wohl nie, nie wieder reinkommen. Ich will zwar unbedingt. Aber ich brauche auch Schokolade. Sehr viel Schokolade. Und Sport? Mein größter Feind.
Aber mal abgesehen von den überflüssigen Fettpolstern, ist es auch mit dem Rest von mir ziemlich abwärts gegangen.
Die Haare? Pony oben am Kopf zusammengetackert. Immer. Außerdem sind sie durcheinander. Immer. Entweder vom Toben mit meinem Sohn, oder weil meine Tochter sich darin festgekrallt hat.
Mein “MakeUp” besteht nur noch aus Lidschatten, Lidstrich und Wimperntusche. Und Lippenstift. Der aber nur, wenn ich das Haus verlasse. Ohne fühle ich mich irgendwie nackt.
Und die Klamotten? Jeans, ein Top, darüber ein schlichtes Shirt. Mit Sabberflecken natürlich. Überall. Und Sneakers. Zu Hause ist es noch schlimmer. Da trage ich sogar fast nur noch die Joggingbux. Ist halt einfach bequemer, wenn man den halben Tag in der Spielecke auf dem Boden herumkriecht. Und es stört mich auch nicht sonderlich, wenn das Baby seinen Möhrenbrei drauf prustet.
Also: Das bin ich heute.
Sportlich. Unförmig. Übermüdet.
Wie ich das finde? Ätzend. Aber es ist halt leider praktisch. Also wird sich vermutlich nicht viel daran ändern. Zumindest noch nicht. Aber ich bin mir sicher, dass es irgendwann wieder aufwärts geht mit mir.
In den seltenen Momenten, in denen ich mal keine Mama bin, sieht es schon recht passabel aus.
Aber: Mrs. Perfect wird wohl nie wieder zurückkehren. Nur ein kleiner Teil von ihr vielleicht. Aber darauf freue ich mich schon.
So viel zum Thema #meinMuddistyle! Die Idee stammt von Frida von 2KindChaos, und mit diesem Post nehme ich an ihrer Blogparade teil. Super Sache, Frida! Ich wollte eh darüber schreiben!
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