My daily Life: vegan und Zero Waste auf dem Dorf

Hallo miteinander,

Heute will ich euch einen kleinen Einblick in meinen Alltag gewähren. Schließlich will ich nicht nur plastikfrei, vegan und zero waste im www predigen und im echten Leben Wein statt Wasser trinken. Daher erzähle ich euch heute, was ich im Alltag gut vegan, zero waste und plastikfrei umsetzen kann und an welchen Stellen es noch etwas bei mir hapert.

Here we go.

Top: Körperpflege und “Beautyroutine”

Der Bereich, der bei mir fast 100% zero waste ist, ist der Teil des Lebens, der sich im Badezimmer abspielt. Ich habe mein komplettes Make-Up verschenkt und benutze auch keines mehr. Daher kann da schon mal kein Müll anfallen und ich muss mir keine Gedanken machen, ob die Schminke an Tieren getestet wurde.

Die Haare wasche ich seit dem 21.02.2017 nach der nopoo-Methode und seit Oktober 2017 habe ich mich konkret für die Roggenmehlvariante plus Apfelessigrinse entschieden. Meine Haare fetten kaum noch nach und ich muss (müssen ist sogar zu viel gesagt, eher aus Gewohnheit) nur noch alle 2 Wochen die Haare waschen. Eine Holzhaarbürste macht morgens und abends die “Arbeit” das Sebum (das Körpereigene Haarfett) vom Ansatz bis in die Spitzen zu verteilen. Da ich sehr lange Haare habe, werde ich die Bürste wohl in einigen Wochen nach über einem Jahr austauschen müssen, weil sie schon mehr als die Hälfte ihrer Holzborsten verloren hat

Für meine Periode verwende ich eine Menstruationstasse aus medizinischen Silikon. Bei richtiger Pflege hält die 10 Jahre.

Obwohl ich nicht mehr täglich dusche, wasche ich mich täglich mit einem Waschlappen und Wasser. Meine Neurodermitis geplagte Haut findet das sogar richtig gut. Und ich stinke nicht. Dafür habe ich mittlerweile eine sehr sensible Nase für künstliche Duftstoffe. Wenn jemand viel Bodyspray, Deo, Parfüm oder Weichspüler an der Kleidung hat, rieche ich das sofort und halte Abstand. Das ist mir Geruchstechnisch doch etwas zu viel.

Meine Plastikzahnbürste habe ich durch eine Bambuszahnbürste ausgetauscht. Zahnpasta mache ich entweder selbst aus Kokosöl, Natron und Teebaumöl oder ich benutze mal etwas von der Zahnpasta meines omnivoren, nicht Zero Waste lebenden Mannes. Hier kann ich erst müllfrei werden, wenn der liebe Göttergatte mal nachzieht…

Lebensmittel: vegan und zero waste?

Hier ploppt ein Thema auf, an dem sich viele vegane Geister scheiden. Vegane Ersatzprodukte sind fast ausschließlich in Plastikverpackungen erhältlich. Ich persönlich finde das ganz schlimm und weigere mich deswegen sogenannte “Fleisch- und Käseersatzprodukte” zu kaufen. Selbst Tofu kaufe ich nicht mehr, wenn ich weiß, dass er in Plastik eingeschweißt ist.

Aber jetzt erstmal weiter mit den positiven Dingen. Obst und Gemüse kaufe ich nur noch lose. Keine Plastikfolie. In unserem Dorf gibt es einen Bauern, der in einem kleinen Hofladen loses Obst und Gemüse, selbstgekochte Marmelade (und sogar lose Eier) verkauft. Wenn ich es schaffe, erledige ich dort einen Großteil meiner Einkäufe. Er kennt mich schon und trotzdem muss ich hin und wieder: “Halt!” rufen, wenn er zu voreilig zu einer Plastiktüte greift und ich ihm noch nicht den Stoffbeutel gegeben habe. Preislich kostet es dort auch nicht mehr als im Supermarkt.

Gerne gehe ich auch im Unverpackt Laden für Trockenware (Reis, Nudeln, Kidneybohnen…) in der nächsten Stadt vorbei. Da ich aber entweder 20 km mit dem Fahrrad oder mit dem Bus fahren muss (Ich besitze einen Führerschein und wir haben auch ein Auto, weil mein Mann sonst nicht zur Arbeit kommt. Ich selbst weigere mich aber das Auto zu benutzen.) und es unser Budget nicht oft erlaubt, greife ich z.B. auch mal zu Mehl in der Papierverpackung.

Wichtig ist es mir vor allem Plastikmüll zu vermeiden. Zu rund 75% gelingt mir das, würde ich mal schätzen. Zu dritt haben wir in 4 Wochen 1 gelben Wertstoffsack voll. Und das, “obwohl” nur ich ganz bewusst den Zero Waste Lifestyle lebe.

Und falls Fragen aufkommen, ob meine Tochter mit 2,5 Jahren noch Windelmüll produziert: nope. Seit Weihnachten 2017 brauchen wir weder tagsüber noch nachts Windeln. Das heißt nicht, dass nicht ab und zu mal Unfälle passieren. Aber dieser Müllfaktor existiert in unserem Haushalt nicht mehr.

Aber nochmal zu den Lebensmitteln: Tomatenmark habe ich leider bisher nur in der Blechdose oder Tube, die innen mit Kunststoff beschichtet ist, gefunden. Hafermilch stelle ich selbst her, mein Brot backe ich selbst, Säfte presse ich entweder frisch oder greife zur Mehrwegglasflasche. Mein Trinkwasser beziehe ich aus der Leitung und für unterwegs habe ich eine Edelstahltrinkflasche.

Vegane Ersatzprodukte meide ich fast wie der Teufel das Weihwasser. Ich koche gerne und experimentiere auch mit eigenen Rezeptkreationen. Gerade erst vor 2 Tagen habe ich ein super leckeres veganes Honig-Senfdressing entwickelt.

Aber vegane Wurst oder Käse brauche ich nicht. Es gibt richtig gute Gemüseaufstriche im Glas. Es ist wahrscheinlich auch meiner minimalistischen Einstellung geschuldet, dass ich sage: Ich brauche keine Ersatzprodukte. Ich bin deswegen nicht unterernährt oder habe einen langweiligen Speiseplan. Wer bereits rohvegan gelebt hat, wird selbst wissen, dass Fertigprodukte, egal ob omnivor oder vegan, im Prinzip überflüssig für ein gesundes Leben sind.

Und ihre Verpackungen produzieren nur unnötigen Müll. Das ist meine Einstellung dazu. Aber hier scheiden sich die veganen Geister. Trotzdem: mit Blick auf den ganzen Plastikmüll in unseren Ozeanen, der Tiere tötet, ist Plastik einfach nicht vegan…

Mein Kleiderschrank: meine persönliche Problemzone

Zuerst das Positive: Ich HASSE Shoppen. Es ist mir ein Graus durch Geschäfte zu irren und Schuhe oder Kleidung zu kaufen. Da bin ich absolute Minimalistin. Nur wenn was kaputt und nicht mehr zu reparieren ist, kaufe ich Ersatz. Und das am liebsten Secondhand. Die Pullover, Shirts, Hosen und Kleider, die ich besitze sind teilweise schon 7 Jahre und älter. Ja, ich bin eine Gegnerin der Fast Fashion Industrie von H&M und Co.

Allerdings sind viele Kleidungsstücke aus Kunstfaser (Polyester, Acryl), nur ein Teil ist aus Pflanzenfasern, vorzugsweise Baumwolle. Gerade die warme Funktionskleidung für den Winter stellt mich da vor ein Problem.

Kunstfasern sind ein großes Problem, weil sich mit jedem Waschgang Mikroplastik löst. Eben darum versuche ich nach und nach meinen Kleiderschrank Kunstfaserfrei zu bekommen. Ob es mir irgendwann gelingt, steht auf einem anderen Blatt geschrieben.

Es gibt noch einige Kniffe mehr, die ich im Alltag anwende, um Müll zu vermeiden. Beim Bäcker lasse ich mir die Ware z.B. in eine leere Brotdose legen. Ich habe hohe Ansprüche an mich selbst, aber ich bin auch nur ein Mensch. Ein Mensch,der ein bisschen weniger Schaden auf diesem Planeten anrichten will.

Vegan UND Zero Waste klingt in vielen Ohren vielleicht übertrieben. Ich finde aber, es ist eine logische Konsequenz, wenn einem wirklich etwas an unserem Planeten liegt. Hier sehe ich eine wichtige Entwicklung, die der Veganismus machen muss. Den Schritt zu Zero Waste ist dringend notwendig und auch möglich. Wenigstens “less waste”, denn 100% Zero Waste ist kaum möglich.

 

Vielleicht hat euch dieser Einblick in mein veganes Zero Waste Leben inspirieren können. Wenn ich euch beim Thema Fertig- und Ersatzprodukte zum Nachdenken anregen konnte, hat dieser Post schon einen positiven Impact entfaltet. Jeder einzelne Mensch zählt.

Wenn ihr wollt, lasst mir doch einen Kommentar da oder teilt den Post.

Ich wünsche euch noch ein schönes Wochenende.

Liebe Grüße

Weitere Artikel zum Thema:

  • Veganes zero waste Leben | Vorteile und Nachteile
  • Einkaufen aus einer zero waste Perspektive | Mehr Müll als Inhalt
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