22. bis 28. Januar 2014
Blaubeertage von Kasie West
Nachdem mich ‘Vergiss mein nicht’ so umgehauen hatte, musste ich so schnell wie möglich einen weiteren Roman von Kasie West lesen. Wie passend, dass erst im Januar eine Young Adult Contemporary Geschichte von ihr erschienen ist. Von außen haben ‘Blaubeertage’ und das Original ‘The Distance between us‘ absolut nichts gemeinsam. Sowohl Titel als auch Cover lassen zwei völlig unterschiedliche Geschichten vermuten. Wie dem auch sei, welche äußere Gestaltung auch schöner sein mag, das Innere von Kasie Wests Roman ist wieder einmal fantastisch.
‘Blaubeertage’ erzählt die Geschichte von Caymen und Xander, die aus völlig anderen Welten stammen. Während Caymen seit sie Denken kann über dem Puppengeschäft ihrer Mutter wohnt und jeden Cent mehrmals umdrehen muss, ist Xander der Erbe einer Hotelkette und schwimmt in Geld. Nur durch Zufall lernen die beiden Jugendlichen sich kennen. Xander ist sofort von Caymens umgänglichen, aber auch sarkastischen Art begeistert und versucht alles daran zu setzen, mehr Zeit mit der jungen Frau zu verbringen. Ihr könnt euch sicher schon denken, dass die zwei so unterschiedlichen Welten von Caymen und Xander für allerlei Herzschmerz, aber auch Witz sorgt. So habe ich es jedenfalls während des Lesens empfunden. Kasie Wests Art zu schreiben ist in meinen Augen einzigartig und nur einer der vielen Gründe, warum die Autorin in mir einen großen Fan dazugewonnen hat. Ich finde es toll, dass es Kasie West immer wieder gelingt, eine perfekte Balance aus packender und amüsanter Unterhaltung und wahnsinnig großen Gefühlen zu erzeugen. Dabei sind es vor allem die Dialoge zwischen Caymen und Xander, den besonderen Hauptfiguren der Geschichte, die so wunderbar unterhalten. Es ist vor allem Xander, mit seiner liebevollen und fürsorglichen Art, der die Geschichte so gefühlvoll macht. Würde ich nach zwanghaft nach einem negativen Kritikpunkt suchen, dann wäre es wohl die Tatsache, dass ich die Geschichte viel zu schnell gelesen und wieder beendet habe und sie für meinen Geschmack noch einige Seiten mehr hätte umfassen sollen. Eines steht jedenfalls nun endgültig fest; sobald ich einen weiteren Roman von Kasie West in den Verlagsvorschauen finde, wird er sofort bestellt!
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Heart Beat von Eliza Jones
Der Romance Edition Roman wird wohl mein Verderben sein, schließlich habe ich erst vor wenigen Wochen das New Adult Genre für mich entdeckt und der Verlag scheint sich genau auf dieses Genre spezialisiert zu haben. So hatte ich schon sehr lange ein Auge auf die erste Neuerscheinung des Verlags geworfen und musste nun nach den fabelhaften Bewertungen endlich zuschlagen.
‘Heart Beat’ war von der Grundidee genau nach meinem Geschmack. Zwei Menschen, die sich seit ihrer Kindheit kennen und freundschaftlich lieben. Erin, die für ihren langjährigen Freund allerdings doch etwas mehr empfindet. Cole, der vielleicht schon zu spät erkennt, dass er die Gefühle der Freundin doch erwidert. Die Idee ist also eine tolle Basis für die richtige Portion Drama. Und diese Basis schöpft Eliza Jones bis an ihre Grenze aus. Das ist an sich gar nicht schlecht. Wäre da nicht auch die Tatsache, dass sich die Geschichte rückblickend doch etwas in die Länge gezogen hat, wenn man bedenkt, dass der Clou der Handlung innerhalb eines kurzen Kapitels abgehandelt wurde und die Geschichte dann schon wieder vorbei war. Dank der Figuren von Erin und Cole, die mir im Ganzen etwas zu oberflächlich geblieben aber trotzdem ans Herz gewachsen sind, hätte man noch einiges aus der Geschichte herausholen können.
Der Schreibstil ist mir in New Adult Romanen am wichtigsten. Genau genommen sind es die Sexszenen, die mir vor dem Lesen schon großes Kopfzerbrechen bereiten. Bei Eliza Jones hätte ich mir keine Sorgen machen müssen, denn sie meistert den Austausch von Intimitäten zwischen den Figuren mit Bravour. Manch eine Autorinnen könnte sich in dieser Hinsicht von Eliza Jones eine Scheibe abschneiden. Denn sie zeigt, wie man solche Szenen prickelnd, aber nicht zu anzüglich oder gar vulgär schreiben kann.
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Twisted Perfection – Ersehnt von Abbi Glines
Zwischen den Büchern von Abbi Glines und mir besteht eine Hassliebe. Nur der letzte Band der ‘Rush of Love’ Trilogie konnte mich bisher restlos begeistern, all ihre anderen Werke waren für mich eher durchschnittlich oder ganz nett, wenn nicht sogar Zeitverschwendung. Trotzdem bestelle ich mir ihre Bücher sogar vor und lese sie direkt, sobald sie bei mir angekommen sind. Das muss man nicht verstehen, oder? Denn mal ganz ehrlich, die Sexszenen, von denen es in Abbi Glines Geschichten reichlich gibt, sind einfach unterirdisch schlecht geschrieben. Abgesehen davon, dass Dirty Talk, etc. absolut nicht mein Geschmack sind, sind diese Momente so primitiv und lächerlich geschrieben, dass es beinahe schon zum Fremdschämen ist. Doch bisher hatte ich den Eindruck, dass Abbi Glines nur in intimen Szenen um passende Worte kämpfen muss und ihr alle anderen Momente recht locker von der Hand gehen. In ‘Twisted Perfection – Ersehnt’ war die Sprache aber im gesamten Buch mittelmäßig bis unterirdisch. Es mag an der deutschen Übersetzung liegen, doch Sätze wie “Aber ich rede jetzt nicht länger an dich hin.” (S. 150) klingen doch wohl nicht nur in meinen Augen unglaublich falsch, oder? Ehrlich, solche Art von Sätzen sind in Abbi Glines neustem Roman keine Seltenheit. Immer wieder bin ich an einer Satzkonstellation hängen geblieben, da sie einfach falsch waren, ein Wort fehlte, o.ä.
Auch die Charaktere konnten mich leider nicht überzeugen. Wo andere Leseratten im Internet von der Figur des Woods schwärmten, habe ich den Protagonisten absolut nicht lieb gewonnen. Was ist mit dem Woods passiert, der in der ‘Rush of Love’ Trilogie so warmherzig und sympathisch erschien und den Eindruck erweckte, in ihm stecke ein kleiner Romantiker, der die Frau fürs Leben sucht? In ‘Twisted Perfection’ kam es mir vor, einer völlig anderen Figur gegenüber zu stehen. Ein junger Mann, der unglaublich oberflächlich ist, teilweise schon arrogant daherkommt, vor allem aber überwiegend mit seinem Geschlechtsteil denkt? Das sind eigentlich keine Eigenschaften, die ich nach dem Lesen von ‘Rush of Love’ mit Woods in Verbindung gebracht hätte, in ‘Twisted Perfection’ aber gerade in der ersten Hälfte nicht anders kennengelernt habe. Die Protagonistin Della ist da schon ein wenig sympathischer, wenn auch sie bisweilen ein Verhalten an den Tag gelegt hat, dass ich nicht nachvollziehe konnte. Trotzdem ist ihre Figur aufgrund ihrer traumatischen Vergangenheit interessant und facettenreich, was der Geschichte sehr gut getan hat.
Die Handlung lässt in der ersten Hälfte des Buchs leider auch zu wünschen übrig. Hier steht Sex an oberster Stelle, was die Handlung leider nur bedingt voran getrieben hat. Erst zum Schluss hin kam genau die Portion Drama und Gefühl auf, die ich mir gewünscht habe. Ich hoffe, dass der zweite Band, ‘Simple Perfection- Erfüllt’, besser ist. Vorbestellt ist er jedenfalls schon
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Was ich dich träumen lasse von Franziska Moll
Seitdem ich ‘Was ich dich träumen lasse’ in der Verlagsvorschau entdeckt hatte, stand der Titel auf meinem Wunschzettel. Eigentlich sollte er dort auch noch ein wenig verweilen, doch sammelten sich in der letzten Woche die überschwänglichen Bewertungen zum Buch und Sandys Rezension gab schließlich wieder einmal den Ausschlag dafür, dass der Roman im Einkaufswagen landete.
‘Was ich dich träumen lasse’ ist wohl das fabelhafteste geschriebene Buch, das ich seit langer Zeit gelesen habe. Normalerweise lese ich in einem recht hohen Tempo, das war bei dieser Geschichte einfach nicht möglich. Jeder einzelne Satz war ein absolutes Gedicht, das nicht nur einfach überflogen werden durfte. So hat Franziska Moll eine an sich recht simple Geschichte über die erste große Liebe in ein literarisches Feuerwerk verwandelt. Sie hat die Liebe zwischen Elena und Rico allein durch sprachliche Elemente zu etwas Einzigartigem gemacht. Allein der Sprachstil war so intensiv, dass mir allein die Erinnerung daran eine Gänsehaut bereitet.
Die Geschichte von Elena und Rico ist so wahnsinnig schön und emotional, dass es beinahe schon wehtut. Wer den Klappentext gelesen hat, der weiß, dass der anfänglich so schillernd glücklichen Beziehung ein jähes Ende bereitet wird, als Rico einen schweren Unfall hat und plötzlich im Koma liegt. Trotzdem habe ich dank der wunderbaren Rückblicke auf die Liebesbeziehung mein Herz an Rico verloren und somit Elenas Kummer und Sorgen noch intensiver miterleben können. Mit Elena bin ich bis zum Schluss leider nicht richtig warm geworden. Sie war mir vom Charakter her zu mürrisch und kalt, sodass ich mich nicht nur ein Mal gefragt habe, warum Rico überhaupt sein Herz an sie verloren hat.
‘Was ich dich träumen lasse’ ist herzzerreißend schön, doch da für mich in Hinsicht auf die Handlung noch Luft nach oben gewesen wäre und mich lediglich der Sprachstil vollends umgehauen hat, wird das Buch nicht mein Monatshighlight.
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