[MWiB] #10

Von Lenabosblog @LenaBorg

11. bis 17. November 2013


Breathe – Gefangen unter Glas von Sarah Crossan

Dystopien sind bei mir nach wie vor hoch im Rennen. ‘Breathe – Gefangen unter Glas’ hatte bei mir vielleicht von vornherein keinen leichten Stand, da ich bereits viele positive Bewertungen gelesen hatte und mir dank der Inhaltsangabe und der Idee mit der Glaskuppe eine sehr nervenaufreibende Geschichte versprochen habe. Der Reihenauftakt ist sicherlich nicht schleccht, doch hat er mich leider auch nicht vom Hocker hauen können.
In ‘Breathe – Gefangen unter Glas’ kann ich genau bestimmen, welcher Handlungsstrang mir sehr gut gefallen und welcher wiederum mich zum Teil sehr gelangweilt hat. Die Handlung, die innerhalb der Kuppel spielt und dem Leser/der Leserin das gesellschaftliche System der fiktiven Welt näher bringt, sind der Autorin fabelhaft gelungen. Die Neugier und das Interesse des Lesers/der Leserin wird sehr schnell geweckt und so kann man mit Grauen und auch ein wenig Faszination die Schrecken der Regierung mitverfolgen.
Leider gibt es aber auch die Passagen, die außerhalb der Kuppel spielen und mit denen die Autorin vielleicht sogar mehr Spannung erzeugen wollte. Mich an diesen Stellen vor Nervenkitzel an den Fingernägeln kauen zu lassen, hat Sarah Crossan aber gar nicht geschafft. Das lag wahrscheinlich vor allem an der Protagonistin Alina, mit der ich bis zum Schluss nicht warm geworden bin. Ihr Wesen war mir schlicht zu unnahbar, sodass ich nicht die Gelegenheit bekommen habe, sie näher kennenzulernen und daher ihre Intentionen und Gefühle nachempfinden zu können. Andererseits haben mir auch die anderen Figuren, die außerhalb der Kuppel in Erscheinung treten absolut nicht gefallen. Sie waren zu abgedreht, zu respektlos.
Dafür mochte ich aber die Figuren Quinn und Bea umso mehr. Ich mochte das tiefe freundschaftliche Band, das die beiden verbindet und die Entwicklung, die die beiden gemeinsam durchlebt haben. Zwar wird dieser Handlungsstrang auch erst zum Ende hin richtig spannend, doch hat mich die Emotionalität und Liebe, die in diesen Stellen greifbar sind, an der Stange halten können.

Fazit: ‘Breathe – Gefangen unter Glas’ ist sicherlich kein Muss. In puncto dystopische Elemente und die Handlung, die darauf aufbaut, konnte Sarah Crossan nicht immer bei mir punkten. Dafür mochte ich die Figuren des Quinn und der Bea aber umso mehr und habe mich daher doch immer wieder dabei erwischen können, wie ich mit den beiden mitgefiebert habe.

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Die fünf Leben der Daisy West von Cat Patrick

Mein erstes Buch von Cat Patrick, was mich aus den verschiedensten Gründen neugierig gemacht hat. Das Buch landete sofort auf meinem Wunschzettel, nachdem ich es das erste Mal in der Verlagsvorschau entdeckt hatte. Wirklich gereizt, das Buch endlich zur Hand zu nehmen, haben mich dann aber die sehr unterschiedlichen Meinungen, die ich auf meinen Lieblingsblogs gelesen habe. Nach dem Lesen kann ich mich den Bewertungen, bei denen die Geschichte gut abschneidet, nicht anschließen. Aber auch die negativen Meinungen sprechen mir nicht aus dem Herzen.
Ganz fabelhaft fand ich die Grundidee der Autorin. Ein Geheimprojekt der Regierung, das ein Medikament entwickelt hat, das toten Menschen ins Leben zurückholt: Revive. Diese Menschen sind nach der ‘Wiederbelebung’ wieder vollständig hergestellt. Wir reden also nicht von zombieähnlichen Wesen, sondern Personen, die sich an alles, was vor ihrem Tod passiert ist, erinnern können. Im Fokus steht die 15-Jährige Daisy, die bereits fünf Mal gestorben ist, aber jedes Mal durch Revive den Weg zurück ins Leben gefunden hat. Die Handlung rundum das Geheimmittel und die Organisation, die eben dieses Medikament erfunden hat und nun erprobt, ist toll und bietet einigen Stoff für spannende Wendungen. Leider hat die Autorin Cat Patrick dieses Potential in all seinen Facetten absolut NICHT genutzt. Anstatt sich voll und ganz dem Projekt um Revive und der Protagonistin Daisy zu widmen, tut sie das gerade nicht. Vielmehr behandelt Cat Patrick in ihrem Buch allerlei Thematiken, die aus dem Herzen von Jugendlichen sprechen (Liebe, Schmerz, Verlust) und sicher ihren Reiz haben, doch tut sie das obendrein auch noch sehr halbherzig. Man kann also sagen; Cat Patrick zeigt, dass sie tolle Ideen hat, an der Umsetzung hapert es allerdings sehr.
Zu gute halten muss man der Autorin aber allemal, dass sie einige der Nebenfiguren sehr liebevoll gezeichnet hat, wenn dabei allerdings auch die Darstellung von Daisy auf der Strecke geblieben ist. Die Geschichte ist zwar aus der Ich-Perspektive von Daisy geschrieben, doch hat es Cat Patrick doch irgendwie geschafft, den Charakter und das Wesen von Daisy sehr oberflächlich und zurückhaltend zu skizzieren.
Kurz vor Schluss des Romans, im Moment des Showdowns, zeigt Cat Patrick dann leider viel zu spät, dass sie alles aus ihrer Grundidee herausholen und den Leser/die Leserin sehr wohl mit Wendungen sprachlos machen kann. So bin ich gewillt, dem Buch nicht nur wegen der Grundidee doch noch etwas abzugewinnen.
Doch führt mich das Ende abermals zu einem negativen Kritikpunkt; warum die Handlung zunächst so in die Länge ziehen und die Aussicht auf die Zukunft der Figuren, am Ende des Buchs, so schnell abhandeln?

Fazit: In ‘Die fünf Leben der Daisy West’ steckt so viel verschenktes Potential. Ein wenig häufiger gesetzte Wendungen und Überraschungen (die die Grundidee definitiv geboten hätten!) und eine detaillierter gezeichnetere Protagonistin hätten das Buch zu etwas sehr Großem machen können. So bleibt die an sich besondere Geschichte von Daisy leider nur kurz im Gedächtnis und enttäuscht.

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Die Tribute von Panem – Flammender Zorn von Suzanne Collins

Nachdem ich in der letzten Woche die wahnsinnig tolle Gelegenheit hatte, ‘Catching Fire’ in der Deutschlandpremiere in Berlin zu sehen und mich der Film absolut begeistert hat, musste endlich der dritte Band von seinem Dasein auf dem SuB befreit werden. Wie auch schon ‘Gefährliche Liebe’, hat mich das Ende vom zweiten Film spachlos zurückgelassen und ich musste so schnell wie möglich herausfinden, welches Ende Suzanne Collins für die Figuren bereithält.
‘Flammender Zorn’ war nicht auf ganze Linie eine Enttäuschung. Ich habe damit gerechnet, dass im dritten Band definitiv nicht wieder nervenaufreibende Hungerspiele im Mittelpunkt stehen, sondern Panem von einer Revolution und einem Krieg heimgesucht wird. In dieser Hinsicht hat der dritte und letzte Band meine Erwartungen erfüllen können. Suzanne Collins gestaltet die Handlung mit der nötigen Portion Spannung und Dramatik und hat mich sehr intensiv an das Buch gefesselt. Aber…aber…was war denn sonst bitte los?
Was ist mit Katniss passiert? Der Katniss, die vor Stärke und Mut in den Vorgängerbänden nur so gesprüht hat? Natürlich hat Katniss einiges erlebt. Schmerzvolle Dinge, die manch anderer nicht so weggesteckt hätten wie Katniss. Doch war es in meinen Augen einfach nur unrealistisch, dass Katniss sich nun so geschlagen gibt, sich in die Abhängigkei der Rebellion begibt. Natürlich ist da für Katniss und die Leser/Leserinnen die Ungewissheit, denn wie es Peeta geht, ob er noch lebt, tot ist oder gefoltert wird, schwebt allgegenwärtig in der Luft.
Für mich stand außerdem die Rebellion zu sehr in den Hintergrund. Ich hätte mir gewünscht, dass Suzanne Collins den Figuren mehr Aufmerksamkeit geschenkt hätte. So haben beispielsweise Gale und Peeta kaum ihre Auftritte und haben sich obendrein auch noch ins negative verändert. Das hat der Geschichte in meinen Augen nicht immer gut getan, auch, wenn der ein oder andere Aspekt dieser Veränderungen der Geschichte eine Portion Dramatik verschaffen konnte.

Fazit: Das gesamte Ende des Buchs hat mich sehr unzufrieden zurückgelassen, sodass es mir zunächst sehr schwer fiel, überhaupt meine Meinung und meine Gefühle zum Buch aufzuschreiben. Ich habe das Ende als sehr trostlos empfunden und habe mir für die Figuren, die ich im Laufe der letzten Jahre sehr liebgewonnen habe, etwas anderes gewünscht. Trotzdem hat Suzanne Collins mit dem finalen Band der Trilogie doch wieder ein nervenaufreibendes Buch geschaffen.

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Little Lies – Vollkommen vertraut von Abbi Glines

Nachdem für mich ‘Little Secrets – Vollkommen verliebt’ eine derbe Enttäuschung war, so hatte ich eigentlich keine große Lust, die Geschichte um Lana und Sawyer zu lesen. Aber da New Adult Bücher zu meinen absoluten Lieblingen gehören und ich nach ‘Die Tribute von Panem – Flammender Zorn’ eine leichte Lektüre benötigte, kam der neuste Band von Abbi Glines dann doch genau richtig.
Überraschenderweise hat mir dieser Teil um einiges besser gefallen als sein Vorgänger. Während mir Ashton kaum sympathisch war, so hatte ich sehr schnell eine Verbindung zu ihrer Verbindung Lana aufgebaut. Ihr reines Wesen und ihr verzweifelter Wunsch nach Aufmerksamkeit hat mich sehr berühren können. Umso stärker hat es mich gestört, dass sie sich ausgerechnet in Sawyer verliebt hat und um seine Aufmerksamkeit buhlt. Im ersten Band hatten wir kaum Gelegenheit, den Ex-Freund von Ashton und Cousin von Beau kennennzulernen. In ‘Little Lies’ bekommen wir dafür umso mehr die Chance, seinen Schmerz um den Verrat von Beau und die Trennung von Ashton nachzuempfinden. Das hat der Figur von Sawyer leider nicht immer gut getan. So wurde doch sehr schnell deutlich, dass Sawyer nur mit dem Gedanken spielt, eine Sommerbeziehung mit Lana einzugehen, weil er sich von seinem Schmerz ablenken muss. In meinen Augen reduzierte Sawyer die liebenswerte Lana auf ihr Aussehen und erkannte viel zu spät, was für ein wunderbarer Mensch sie wirklich ist.
Ständig lesen zu müssen, dass Sawyer nur mit Lana spielt und im gleichen Zug erfahren zu können, welch tiefen Gefühle Lana für den Jungen empfindet, hat mir Lana nur sympathischer gemacht, Sawyer hingegen wurde für mich sehr schnell zu einem charakterlichen Störfaktor. So sollte man als Leser/Leserin für den Protagonisten eigentlich nicht empfinden müssen.
Während ich in allen Büchern, die ich bisher von Abbi Glines gelesen habe, den Schreibstil innerhalb der Liebesszenen negativ kritisiert habe, so habe ich ihn in ‘Little Lies’ als deutlich angenehmer empfunden. Abbbi Glines verzichtet Gott sei Dank größtenteils auf eine abstoßende, vulgäre Sprache, die die Liebesspiele zwischen Lana und Sawyer unnöttig detailliert beschreibt. Vielmehr habe ich diese Momente als sehr sanft und gleichzeitig leidenschaftlich empfunden.

Fazit: Abbi Glines konnte mich mit ‘Little Lies – Vollkommen vertraut’ weitaus mehr überzeugen, als mit dem Vorgängerband. Mit Lana ist der Autorin eine zauberhafte Protagonistin gelungen, dafür hat sie sich für mich mit der Figur des Sawyers leider immer wieder ins Aus geschossen.

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