„Age Of Uncertainty“
(Epitaph)
Man möchte ihnen ja nicht zu nahe treten, aber der Film, der beim Hören der Musik von Muuy Biien vor dem inneren Auge abläuft, ist ein ziemlich gruseliger. Naheliegend ist hier vielleicht Murnaus „Nosferatu“ mit dem spinnenbeinigen und hohläugigen Max Schreck, wie er horrorclownmäßig aus den Kulissen taumelt. Der noisige Blues von Joshua Evans empfiehlt sich geradezu für eine Neuvertonung, kann er doch mit reichlich bedrohlichen Krachgitarren aufwarten. Je zwei LP und EP hat die Band aus Athens/Georgia seit 2012 abgeliefert, was am Anfang noch wild und ungezügelt klang, ist heute schwergängig und creepy und hat auch ein paar Bezüge zu den 60ern im Gepäck. Mal LoFi, mal splatterig wie die Single „Bitter Blessings“, so recht passen die fünf in keine Schublade. Anspieltipps des aktuellen Albums sind in jedem Falle „Another Chore“, das samt schrillem Sax aus den Boxen wummert, das beatlastige „In The Pits“ und der Abgesang des Titelsongs, der sich auch auf dem Soundtrack eines alten Italowesterns ganz gut ausnehmen würde. Und auch wenn sie die Geschwindigkeit ihres Vortrages im Laufe der Zeit deutlich gedrosselt haben – vergleiche hierzu das Prügelvideo zu „Another Degredation“ – Muuy Biien bleiben, so scheint es, dennoch spannend und unberechenbar. https://muuybiien.bandcamp.com/