Die Muttermilch ist für dein Baby unumstrittener wertvoll. Doch viel zu selten wird das Kolostrum, die wertvolle Vormilch erwähnt. Diese wird auch auch oft als “Impfstoff der Natur” bezeichnet, und wie ich finde, zu recht. In der letzten Phase der Schwangerschaft wird die reichhaltige Vormilch produziert, bis in die Zeit kurz nach der Geburt hinein. Sie ist fast unsichtbar, nur manchmal kann man einen – in meinen Augen – goldenen Tropfen sehen, der aus der Brustwarze austritt. Ich gehe davon aus, dass sie aufgrund ihres unscheinbaren Aussehens einfach ignoriert wird. In manchen Kulturen ist die Vormilch sogar mit strengen Tabus belegt. Möglichst schnell nach der Geburt sollte dein Baby das erste Mal angelegt werden und zu trinken beginnen, denn gerade in den ersten Stunden nach der Geburt ist die Milch besonders reich an Antikörpern. In den ersten Tagen verfügt sie besonders über Fettsäure, wichtige Wachstumshormone, Vitamine, Zink und Elemente die für die Stärkung der Abwehrkräfte und des Immunsystems sehr wichtig sind. Ausserdem sollte das Vitamin A nicht ausser acht gelassen werden.
Für mich sind das fast schon wundersame Eigenschaften der Muttermilch. Sie versorgt deinen Säugling gerade in den ersten Tagen mit unwiederbringlichen Elementen, die ihm ein guter Start ins Leben sein werden. Leider sind diese “wundersamen” Eigenschaften nur von kurzer Dauer, auf die Vormilch bezogen, denn sobald die Muttermilch zu fließen beginnt, geht die Zahl der Schutzelemente zurück.
Du solltest immer daran denken, dass nicht nur dein Neugeborenes vom Stillen profitiert, sondern auch du. Bereits in den “Übungstagen” beginnt das erfolgreiche Stillen. Damit meine ich, noch bevor die Milch zu fließen beginnt und die Brust schwer wird. Verstreicht diese Zeit ungenutzt, kannst du als Mutter schnell das Selbstvertrauen verlieren und Probleme beim Stillen bekommen. Glaub also immer an dich – du und dein Baby – ihr schafft das!
Leider wird heutzutage immer noch vielen Müttern geraten, ihr Baby mit der Flasche zu füttern, um den Blutzuckergehalt zu steigern, dabei ist es völlig normal, dass Babys nach der Geburt einen niedrigen Blutzuckerspiegel haben. Wenn du dein Kind häufig anlegst und somit häufig stillst, gleicht die Muttermilch diesen “Mangel” schnell wieder aus. Behalte dein Kind immer bei dir, denn durch den Hautkontakt mit deinem Kind stimulierst du ganz automatisch den Fluss der Vormilch. Vermeide viele und unnötige Besuche, denn gerade in dieser Zeit ist es sehr wichtig, intensiven Kontakt mit deinem Kind aufzubauen und zu halten. Wende all deine Aufmerksamkeit deinem Baby zu, so kann es daran glauben, in einer Welt zu leben, in der Milch und Honig fließen