Hier die Geschichte von einem Segler, der beeindruckend viel Mut hatte, aber leider von allem anderen viel zu wenig.
Mitte Juli 2013, abends um 20.00 Uhr. Die Küstenwache von Portland an der Südküste Englands erhält Bericht von einem kleinen Gummiboot, das ganz alleine auf dem Meer treibt. Das ausgerückte Rettungsteam findet darin einen Mann um die 40. Er rudert mit zwei Paddeln und mit einem weiteren hat er ein behelfsmässiges Segel konstruiert.
Er sei auf dem Weg nach Bournemouth und brauche keine Hilfe, erklärte er den Rettern. Zwar hatte er zu diesem Zeitpunkt schon realisiert, dass er es wohl nicht bis zum Ziel schaffen würde, aber von Panik auf dem offenen Meer war keine Rede – der Mann schien unbesorgt.
Morgens um 9.00 Uhr habe er in Osmington Mills eingewassert. Zum Zeitpunkt seiner Rettung hatte er von den 65 Kilometer bis zu seinem Ziel schon 14 absolviert. Eine starke und äusserst mutige Leistung, wenn man seine Ausrüstung bedenkt.
Hier gehts zum Bild, das einer der Retter vom Boot und dem Segler aufgenommen hat:
Natürlich wissen es jetzt alle besser. Er hätte ein Funk oder mindestens ein Handy mitnehmen sollen. Mehr Trinkwasser und etwas Proviant wären auch gut gewesen. Und natürlich Sonnencrème – er hat sich einen pfunds Sonnenbrand eingefangen.
Es ist leicht sich über den Mann lustig zu machen. Aber mich hat etwas anderes bewegt. Da hat einer eine Vision und pfeifft auf alle gute Vorbereitung und Expertentipps. Der Mann wartet nicht bis jedes Risiko ausgeschlossen ist – er rudert einfach mutig los!
Mut, Unerschrockenheit und grenzenloses Vertrauen sind Charakterzüge die mich beeindrucken. Wer sich in biblischer Geschichte auskennt, weiss von ein paar Typen, die genau diese Eigenschaften intus hatten. David, der mit einer mikrigen Steinschleuder gegen einen furchterregenden Krieger antrat. Oder Petrus, der bei Sturm aus dem Boot stieg um Jesus entgegen zu gehen. Oder Moses, der mit einem Hirtenstab dem Pharao das fürchten lehrte.
Sie alle hatten beeindruckend viel Mut. Und jetzt du: Wann hast du zum letzen Mal etwas riskiert?
Du willst doch nicht zu den Besserwissern gehören, die aus sicherer Distanz Tipps geben und selbst nie ein Abenteuer erleben – oder?