Das Foto wurde von Astrid Müller zur Verfügung gestellt
Ihr Lieben,ich möchte Euch heute die Geschichte eines unbekannten Autors erzählen:
„Die Kunst des kampflosen Sieges“
„In Japan lebte einst ein großer Schwertkämpfer. Er war berühmt, noch nie besiegt worden zu sein. Er war der beste Schwertkämpfer seiner Zeit, gefürchtet von seinen Feinden, bewundert von seinen Freunden. Dieser mächtige Krieger nahm einst eine Fähre auf eine der Inseln Japans.
An Bord der Fähre sah er einen einfach gekleideten Mann, der sogar 2 Schwerter trug.
Der Krieger ging zu dem Mann hin und sprach: "Du trägst 2 Schwerter, das ist selten.
Sicherlich kannst Du hervorragend mit ihnen umgehen. Was ist Dein Kampfstil?"
Und der Mann antwortete: "Die Kunst des kampflosen Sieges." Der Krieger war verwirrt, denn davon hatte er noch nie etwas gehört.
Er zückte seine Waffe und sprach: "Zeig mir Deine Kunst, lass uns kämpfen!"
Der Mann hob die Hand und sprach: "Hier sind zu viele Menschen, die verletzt werden könnten.
Lass uns den Fährmann bitten, an einer kleinen unbewohnten Insel zu halten. Dort will ich Dir meine Kunst zeigen." Und so wurde es getan. Der Fährmann steuerte eine kleine Insel an. Der Krieger sprang mit gezogener Waffe auf die Insel und wartete, kampfbereit.
Der weise Mann aber nahm schnell ein Ruder und stieß die Fähre vom Land ab.
Als die Fähre davonfuhr, rief er dem Krieger zu: "Das ist meine Kunst des kampflosen Sieges."
Ihr Lieben,
weil meine Söhne sehr fußballbegeistert sind, hab ich mir mit ihnen zusammen oft Fußballübertragungen im Fernsehen angeschaut. Das, was mich dabei immer etwas abgestoßen hat, war die kriegerische Redeweise der Reporter, bei der man oft das Gefühl hatte, es ginge nicht um ein Spiel, sondern um viel Wichtiges.
Aber vielleicht bin ich nur jemand, der den Fußball nicht ganz versteht.
Wenn z.B. Deutschland gegen England spielt, sehe ich nur zwei Mannschaften, die gegeneinander spielen, und nicht zwei Länder!
Dann werden oft Angriffe nach vorne getragen, wobei ich immer schon einmal fragen wollte, wie viel so ein Angriff wiegt und wie viel Mann man braucht, um ihn nach vorne zu tragen.
Aber Spaß beiseite!
Viele Menschen erschweren sich ihr Leben und verdunkeln sich ihre Tage, weil sie ihre Kraft in sinnlosen Kämpfen mit anderen Menschen, oft Verwandten, Freunden oder Bekannten, aber auch Behörden vergeuden.
Natürlich gibt es Gelegenheiten in unserem Leben, wo es zu kämpfen gilt.
Z.B. dann, wenn es darum geht, unsere Kinder und Enkelkinder zu verteidigen.
Aber viele Kämpfe können wir ebenso vermeiden wie der Mann in unserer Geschichte.
Ich könnte, wenn ich gewollt hätte, heute noch im Kampf gegen die Peiniger aus meiner Kindheit kämpfen, aber ich bin lieber den Weg der Versöhnung gegangen.
Denn wenn ich den Weg des Kampfes wähle, dann bringe ich Unruhe, Zwietracht, Ärger, Dunkelheit, Schmerz in mein Leben.
Wenn ich aber den Weg der Versöhnung gehe, dann kehren in mein Leben Ruhe, Ausgeglichenheit, Freude, Licht und Liebe ein.
Ich gehe den Weg der Versöhnung nicht nur um der anderen Menschen willen, sondern auch um meinetwillen.
Man muss sich entscheiden:
Wenn man in diesem Leben ein Mensch sein möchte, der in diese Welt Freude und Liebe hineintragen will, dann kann man nicht zur gleichen Zeit mit dem Schwert herumfuchteln.
Mahatma Gandhi, Martin Luther King, Mutter Theresa von Kalkutta, Nelson Mandela – sie alle haben bewiesen, dass der Weg der Liebe gangbar und dass man auch auf dem Weg der Liebe gewaltlos siegen kann.
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch allen einen liebe-vollen Nachmittag und grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer versöhnlicher Werner
Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt