Muss ich jetzt auch noch Chinesisch lernen?

In den letzten Jahren hat sich ein Trend entwickelt, dass immer mehr Studenten neben dem Studium Chinesisch lernen.  Vor allem die Studenten, die eine Karriere in der internationalen Wirtschaft anstreben, büffeln fleissig die anspruchsvolle Aussprache und die Schriftzeichen. Doch ist es wirklich nötig, dass man für die Karriere Chinesisch lernt?

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Dass China eine bedeutende Wirtschaftsmacht ist, lässt sich nicht abstreiten. Vor allem durch die wirtschaftliche Öffnung gegen Aussen haben viele Firmen begonnen, in China zu investieren oder dort sogar Firmensitze zu eröffnen.  Auch wurden viele Produktionsprozesse nach China verlagert. Dies macht China zu einem wichtigen Handelspartner und so ist auch die Chance gross, dass man in einer Führungsposition auf internationaler Ebene mit chinesischen Experten zu tun haben wird.

Hier kann Chinesisch ein Vorteil sein. Natürlich ist das Beherrschen von Fremdsprachen in jeder Bewerbung ein Pluspunkt, doch vor allem bei Firmen, die stark in China tätig sind, ist Chinesisch zwar selten ein Muss, doch häufig sehr gerne gesehen. Im Umgang mit den chinesischen Geschäftspartnern erleichtern die Sprachkenntnisse nicht nur die Kommunikation, sondern zeugen auch von Respekt und Interesse für die chinesische Kultur.

Man muss hier aber beachten, dass es in China einen Gegentrend gibt. Mittlerweile ist es in den chinesischen Schulen Pflicht, dass die Schüler 10 Jahre Englisch Unterricht haben. Zusätzlich ist es in Mode, dass reichere Eltern ihre Kinder in den privaten Englischunterricht schicken. Dieser Markt boomt, viele Anbieter bieten den Untericht für hohe Preise an. Dies wird gemacht, weil auch in China Englisch ein grosser Pluspunkt bei einer Bewerbung ist und die Konkurrenz immer wächst. Ausserdem wollen viele aus der oberen Schicht an einer amerikanischen Universität studieren, dafür ist ein gutes Toefl-Diplom nötig.

Als Fazit kann man sagen, dass Chinesisch keine Pflicht ist, wenn man in einer internationalen Führungsposition arbeiten will. Auch kann man erwarten, dass die zukünftige chinesische Elite wegen dem Bildungstrend ausreichend Englisch sprechen wird. Wer sich aber trotzdem für die Sprache interessiert, dem kann man nicht davon abraten. Chinesisch lernen ist zwar eine Herausforderung und verlangt viel Disziplin, doch gerade das macht sie zu einer der spannendsten Sprachen der Welt.

Autor: Mario Egloff

Quellen: zeit.de, campus.nzz.ch


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